Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und stelle mich gerne mal kurz vor.
Mein Name ist Gerda, ich bin 43 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder (12 / 14), Teilzeit berufstätig und habe bereits seit einigen Jahren die Diagnose Lip- Lymphödem.
Der Verlauf in Kürze:
- Diagnose und Verschreibung von ambulanter Lymphdrainage mit Wickeln und Kompressionsbestrumpfung.
- Wegen extremer Schmerzen bei der Lymphdrainage und besonders nach dem Abwickeln (ich habe wirklich geschrien und geheult vor Schmerzen und bin eigentlich nicht sehr empfindlich) habe ich nach einigen Monaten, weil sich noch nicht mal ein kleiner Erfolg zeigte, völlig frustriert die Lymphdrainage und das Wickeln abgebrochen.
- Kompressionsstrümpfe habe ich nach einigen Wochen auch abgelegt, weil ich mir wegen meiner Hautprobleme (Neurodermitis) die Beine komplett aufgekratzt habe.
- Seitdem habe ich versucht, die Krankheit zu ignorieren und mit vernünftiger Ernährung und Bewegung entgegen zu wirken.
- Erfolg - wie sich hier wohl jeder vorstellen kann - gleich Null, mittlerweile habe ich 140 kg drauf, ständige starke Schmerzen in den Beinen und massive Probleme beim Laufen, Sitzen etc von den psychischen Belastungen ganz zu schweigen.
- Am Donnerstag, 18. November 2010 erneuter Besuch bei einer Gefäßchirurgin mit Fachrichtung Phlebologie, die hat eine kurze Untersuchung gemacht (ich glaube Venendurchfluß) und sich die Beine sowie Bauch und Po angeschaut und gemeint, ich müsste dringend für 4 Wochen in eine Lymphklinik zur Entstauung, ambulant könnte man da nix mehr machen. Sie sagt, die Schmerzen damals kämen vom fehlerhaften Wickeln, die ambulanten Physiotherapeuten hätten da oft nicht so viel Übung. Außerdem wäre ich wohl insgesamt schlecht beraten worden wegen Hautpflege bei Kompressionsbestrumpfung etc in der Fachklinik wäre das aber etwas anderes
- Habe die Klinikadresse der Seeklinik in Zechlin bekommen und soll mit meinem Hausarzt zusammen einen Antrag auf die Reha stellen.
Nun meine Fragen dazu:
- Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen mit den Schmerzen bei der Lymphdrainage und Wickeln gemacht, liegt es tatsächlich an fehlerhafter Behandlung?
Ich habe panische Angst vor einem Klinikaufenthalt mit vier Wochen extremen Schmerzen und kaputten offenen Beinen und die Zeit danach
- Was muss ich beim Antrag für die Reha beachten und wie groß ist überhaupt die Chance, eine zu bekommen?
- Kann man sich bei Genehmigung der Reha eine Klinik aussuchen und den Zeitraum (in Absprache mit der gewählten Klinik)?
- Kann man mit zwei Kinder von 12 und 14 noch eine Familienhelferin oder ähnliches bei der Krankenkasse fordern, mein Mann ist im Schichtdienst und die Kinder wären tageweise praktisch alleine, auch komplette Wochenenden. Auch mit der Haushaltsführung (Kochen, Waschen etc) wären mein Mann und die Kinder wohl völlig überfordert.
- Ich wohne zwischen Hamburg und Bremen, gibt es in der Nähe eine Klinik oder wäre die nächste tatsächlich die Seeklinik in Zechlin?
- Muss man wirklich 24 Stunden die Kompressionsstrümpfe oder Wickel tragen - auch nachts?
Ich ertrage derzeit kaum eine festere Hose an den Beinen, ich weiß nicht, wie ich damit schlafen könnte und - mal vorsichtig ausgedrückt - das Eheleben hat sich dann wohl auch komplett erledigt, ist sowieso durch die Krankheit praktisch zum Erliegen gekommen, obwohl mein Mann sich redlich bemüht, zu mir zu stehen
- Außerdem schwitze ich im Sommer sehr stark, wie ertragt ihr das mit den Kompressionsstrümpfen? Sport treiben mit den Strümpfen kann ich mir auch überhaupt nicht vorstellen, meine damals "maßgefertigten" Strümpfe waren am Bauch erst am Klemmen und beim zweiten Paar dann am Rutschen.
Bin im Moment völlig verzweifelt und hin und her gerissen zwischen Hoffnung, dass ein Klinikaufenthalt eine Besserung bringt und der Angst vor Schmerzen, dem Leben mit ständigen Einschränkungen durch Kompressionsbestrumpfung etc und nicht zuletzt wie meine Familie vier Wochen ohne mich klar kommen soll. Außerdem ist da ja auch noch mein Arbeitgeber, dem ich dann erstmal "beichten" muss, dass ich für vier Wochen ausfalle.
Wie geht ihr mit eurer Krankheit und den damit verbundenen Problemen um?
Vielen Dank schon mal im voraus für eure Antworten und Unterstützung.
Herzliche Grüße,
Gerda