ziemlich ratlos

  • Hallo, ich bin neu in diesem Forum.


    Ich habe seit Ende April Probleme mit Wasser im Körper. Anfangs waren nur die Füße stark angeschwollen. Ganz plötzlich. Ich habe in keinen Schuh mehr gepasst. Also ab zum Arzt. Erstmal Blut abgenommen bekommen, aber nichts zu finden. Von meinem Hausarzt wurden mir Entwässerungstabletten verschrieben, die ich bis heute nehme. Zwischenzeitlich waren die Füße wieder etwas abgeschwollen. Trotzdem ab zum Phlebologen. Auch nichts. Nochmal in eine Venenklinik. Genau dasselbe. Dann in die Uniklinik nach Bonn - Abteilung Endokrinologie, da die Endokrinologen hier im Umkreis vor Dezember keine Termine mehr frei hatten. Dort wurde zusätzlich zum Blut abnehmen noch ein Langzeiturin genommen und es wurden Röntgenaufnahmen des Thorax und Ultraschallbilder vom Hals, und dem Oberkörper gemacht (wegen Lyphknoten). Aber, wieder nix zu finden. Zwischen all den Untersuchungen sind die Füße und mittlerweile auch die Beine immer wieder stark angeschwollen. Aber die Schwellungen gingen auch noch immer wieder weitestgehend zurück. Leider wurde es immer schlimmer. Das Wasser "wandert" förmlich nach oben. Erst waren auch die Oberschenkel betroffen, dann Hüfte und Bauch. Und es geht nicht mehr zurück. Mittlerweile passe ich in meine Sachen gar nicht mehr rein. Als kleiner Anhaltspunkt: Ich habe vorher Kleidergröße 36 getragen und bin inzwischen je nach Tagesform auf Größe 42 oder 44. Das Wasser wird immer mehr. Mittlerweile habe ich starke Schmerzen. Teilweise fühlt es sich an als stehe mir das Wasser bis zum Hals. Von der Venenklinik bekomme ich vom ersten Termin an MLD verschrieben, was mir sehr gut hilft. Aber 2x die Woche reicht kaum. Wenn ich 3x die Woche aufgeschrieben bekomme, geht es mir besser. Leider machen die das nicht immer. Parallel dazu haben sie mir eine Strupfhose Klasse 2 flachgestrickt aufgeschrieben, die bekomme ich am Mittwoch. Durch das anfängliche hin und her war eine Abmessung lange nicht möglich.


    Leider habe ich immer noch keine Diagnose. Mein Arzt weiß nicht weiter, das gibt er offen zu. Keiner findet etwas. Wir haben dann einen Reha-Antrag gestellt, um mich auf Anraten der Physiotherapeutin in eine Fachklinik zu überweisen. Der Antrag wurde abgelehnt, da es keine Auswirkung auf meine Arbeitsfhigkeit und damit meine Erwerbstätigkeit habe. Leider habe ich mich nie krank schreiben lassen, sondern immer die Zähne zusammengebissen und mch zur Arbeit geschleppt. Jetzt geht es aber teilweise nicht mehr. Konnte vorletzte Woche kaum noch laufen und habe mich dann doch mal krankschreiben lassen. Ich kann kaum noch sitzen, und das bei einem Schreibtischjob. Das einzige was mein Hausarzt jetzt noch gemacht hat, war, mir eine Überweisung für die DKD zu geben, Terminwartezeit ca. 6-8 Wochen.


    Als Vorgeschichte muss ich vielleicht noch erklären, dass bei mir Ende 2008 am ganzen Körper die Lymphknoten angeschwollen waren. Auf Grund der Begleiterscheinungen befürchtete man Morbus Hodgkin und hat mich direkt in die Bonner Uniklinik verwiesen. Nach drei Monaten Daueruntersuchungen, bei denen man nichts gefunden hat, wollte man mir den schlimmsten Lymphknoten am Hals rechts entfernen. Er war ständig sehr stark geschwollen. Nach der OP wurde mir dann mitgeteilt, das man keinen Lymphknoten sondern eine Speicheldrüse entfernt hatte. Der Lymphknoten war angeblich während der OP nicht mehr zu finden. Da sich nichts besserte wurde noch eine Knochenmarkpunktion gemacht, aber alles ok. Kommentar der Ärzte: das kam von alleine, das geht auch von alleine wieder... Ich habe also gelernt, mit meinen knubeligen Lymphknoten zu leben.


    Es mag sich seltsam anhören, aber seitdem das Wasser in meinem Körper zunimmt, sind meine Lymphknoten nicht mehr geschwollen. Zufall oder Zusammenhang... keine Ahnung.


    Vielleicht hat ja einer der hier Anwesenden einen Tip, was ich noch machen kann. Ich komme aus dem Bonner Raum, vielleicht kennt einer einen guten Spezialisten hier im Umkreis.


    shine78

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  • Das hört sich schon nach einer Drüsenstörung an. Termin bei Prof.Rabe in Bonner Hautklinik vereinbaren, der kennt sich auch mit Lymphgefäßen aus und kann zumindest weitere Untersuchungen-auch in der Immunologie veranlassen. Borrelien.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Danke für Ihre schnelle Antwort. In der Immunologie der Uniklinik war ich damals in Behandlung, der zuständige Arzt hatte auch die OP veranlasst. Habe grade in die alten Unterlagen geschaut, über Borrelien habe ich nichts gefunden, wurde vielleicht nicht untersucht. Ich werde mir noch heute eine Überweisung von meinem Hautarzt für die Hautklinik holen.

  • Könnte es sein , dass Sie durch Diuretika = Wassertabletten ausgelöste Ödeme haben ?
    Essen Sie viel Lakritze ?
    Es ist schon erstaunlich , bei unklarer Schwellung sofort Wassertabletten zu geben ...das ist höchstens bei einer akuten Herzschwäche richtig.
    Habe gerade einen ähnlichen Fall : Patientin war in 2 Uni-Kliniken, bei 3 verschiedenen Nephrologen (Nierenspezialisten ) : jeder sagte was anderes und gab immer andere Wassertabletten, z.B. 3x 40 mg Lasix...
    Patientin sollte die Venen " völlig kaputt " haben !!!


    Sie hatte nichts , absolut nichts an den Venen , nahm massenhaft Lakritze, reichlichste Wassertabletten , und keiner traute sich diesen Unsinn zu beenden.


    Ich habe alles abgesetzt, einige Tage die Beine gewickelt , und Lymphamat angewandt, und ganz viel Überzeugungsarbeit leisten müssen !!!
    Es geht aufwärts , aber es dauert... die Wirkung der Lakritze und der Wassertabletten adert lange...


    Herzlichst


    Ihr Ullrich Katz


    Wenn Sie nicht weiter wissen , Bochum ist nicht weit, habe sehr guten Endokrinologen , auch wenn wir ihn gar nicht so oft brauchen...

  • Hallo Herr Dr. Katz,


    die Entwässerungstabletten bekomme ich seit der ersten starken Schwellung. Mein Hausarzt meinte zwar ohne Dianose wäre das nicht wirklich ok, aber irgendwie müsste man mir ja erstmal helfen. Lakritze habe ich nur selten gegessen und seit den Diuretika gar nicht mehr, auf Grund eines Hinweises im Beipackzettel. Ich habe schonmal (nach Absprache mit meinem Hausarzt) versucht, die Tabletten abzusetzen, aber nach kurzer Zeit schwoll alles nur noch mehr an. Es hat dann lange gedauert, bis es sich wieder etwas gebessert hat. Ich nehme jeden Morgen eine Furorese 120 mg long.


    Vielleicht sollte ich noch erwähnen (habe ich im ersten Bericht vergessen) das meine Schilddrüse schon mehrfach überprüft wurde. Meine Mutter hat Hashimoto, daher wurde bei mir ganz gezielt schon vor dem extremen Wasser im Körper nach Schilddrüsenproblemen gesucht.


    Dr. Katz, ich weiß wirklich nicht weiter, vielleicht können Sie mir tatsächlich irgendwie weiterhelfen!?