Rezidives Erysipel & Wärmetrigger

  • Hallo liebe Leser(innen),


    hier schildere ich mal meine Grundproblematik: 12 Erysipele im rechten Unterschenkel die letzten 6 Jahre, das Vorletzte extrem stark mit Krankenhausaufenthalt und 4 mal 5 Megacillin am Tag, sowie 4 Monate im Anschluss nahezu bewegungsunfähig (Bein hoch, permanente Kühlung per Wasser, Quark, Heilerde, Rivanol und basischer Umschläge, um die Entzündung rauszuziehen) - mit oraler Dauereinnahme von Cefuroxim 500mg über die ganze Zeit hinweg. Diese Infektion hat das Gewebe stark geschädigt, man sieht das auf dem Bild leider nicht so deutlich wie in Natura, also die untere Hälfte mit dunklerem Hautzustand.
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    Aktuell


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    2011


    Vor ein paar Monaten hatte ich eine kleine OP an der auslösenden Stelle, also dort, wo meistens die Infektionen ausbrechen: eine Vene wurde abgeklemmt, also die Überleitung. Gebracht hat es mir nichts. Keine Veränderung, weder im Positiven, noch im Negativen.


    Mein Problem ist es zudem, dass ich als Kompressionsstrumpfträger (diese sind prinzipiell sehr empfehlenswert) keine Wärme vertrage. Das bedeutet: wenn ich den Unterschenkel nicht per Eispack, per Nässe durch Wasser oder durch eine wirklich kalte Umgebung kühl halte, dann bricht mit genau 100-prozentiger Sicherheit innerhalb weniger Stunden (Haut: rote Flecken) eine erneute Infektion aus. Das dauert keine 24 Stunden. Das bedeutet auch: kein Zudecken, Bein immer frieren lassen, auch in diesen Tagen Hosenbein hochgekrempelt und in öffentlichen Verkehrsmitteln dann Eispack umgeschnallt. Oder die Kompressionsstrümpfe nass machen. Logisch, dass meine Haut das gar nicht mag, hier entstehen weitere Probleme: Cremes/Lotionen/Öle/alles, egal welcher Art, reizen die aufgerauhte Haut und das Ganze wird wieder entzündungsanfälliger. Dann ist ein tagelanges oder gar wochenlanges Intensivpflegen die Folge, um die Kurve zu bekommen, notwendig.


    Mein Immunsystem ist schlecht: Frühgeburt, Brutkasten, keine Muttermilch, Mandeln draußen, bei jeder Erkältung als Kind Antibiotika, Milz draußen (gutartige Zyste), Darmflora immer grenzwertig durch beständige Antibiotikamisshandlungen (die Sanierung gelingt dadurch auch mal halbwegs, aber mehr ist nicht drin), Microzirkulationsstörungen, Quecksilber- und Kupfervergiftung (deutlich reduziert durch Amalgamsanierung und Langzeit-Infussionen als Ausleitungsverfahren/hochdosierte Aufbaukuren), schlechte Wundheilung, nachhaltige Gewebeschädigung, doch derzeitig keine offenen Stellen am Unterschenkel. Ich bin kein Diabetiker.


    Damit mein Immunsystem nicht zusammenbricht, bin ich auf Colostrum flüssig angewiesen, sowie weitere Ergänzungen. Ich weiss, wovon ich spreche, ich habe mich lange Jahre beobachtet und experimentiert, was mir gut tut und was nicht. Nur: das sind alles notwendigste Hilfsmittel, um den Status halbwegs aufrecht zu erhalten - nimmt man mir den, oder ich kann ihn mir finanziell nicht mehr leisten, dann lande ich erfahrungsgemäß sehr schnell und mit Gewissheit im Krankenhaus. Und nein, das ist nicht psychisch bedingt, ich habe viele Ärzte, Psychologen und Therapeuten durch: für meine daraus resultierenden Probleme (Maximalburnout, Aussteuerung Krankenkasse, Jobverlust, Aufgabe der Selbstständigkeit, soziale Einschränkungen durch Erschöpfungszustände und Beinproblematik) gehts mir mental eigentlich noch viel zu gut.


    Wenn ich mir die Kliniken anschaue, dann steht das Standardprogramm zur Verfügung. Oder wenn ich nach Lymphologen suche und telefoniere. Doch einen echten Spezialisten, der über den Tellerrand schaut, habe ich bisher noch keinen getroffen. Die meisten Ärzte, und das ist nun mal leider so, haben durch ihre Ausbildung anscheinend bevorzugt gelernt, über Schubladen zu funktionieren. Am Ende steht dann immer das Überweisen an eine Venenklinik oder an einen Psychiater an. Das nenne ich medizinsiche Hilflosigkeit, die es wirklich nicht geben sollte. Unter einer ganzheitlichen Medizin/Betrachtungsweise verstehe ich im ersten Schritt, endlich mal die eigene Unfähigkeit nicht durch das Weiterreichen an "Seelenklemptner und Konsorten" auf den Patienten abzuschieben. Doch so läuft das in der Praxis nun mal.


    Ob ich multiresistente Ereger in meinem geschädigten Gewebe habe, weiss ich nicht, da Labore anscheinend nur in stationären Fällen tätig werden. Einer meiner Ärzte hat sich einen Wolf telefoniert, um mein frisch gezapftes Blut dort untersuchen zu lassen. Üblich ist wohl der Weg über einen Abstrich. Also muss ich warten, bis ich durch eine Infektion mal eine offene Stelle, die ich dort eigentlich nicht habe, vorweisen kann.


    Viele Grüße,
    Lone Wolf

    3 Mal editiert, zuletzt von Lone Wolf ()

  • Eine Blutuntersuchung auf Bakterien macht nur bei akuter Erkrankung Sinn. Eine Abstrichuntersuchung auf Multiresistente Keime ( Hautregion der rez. Erysipele , Leiste , Rachen ,Nasenvorhof ) kann auch interkurrent erfolgen. Eine Überprüfeng der entzündungsparameter bei Hautrötung kann helfen zwischen " steriler Entzündung " und Erysipel zu unterscheiden.
    Spezielabteilung wie die folgende können Ihnen vielleicht auch noch weiterhelfen .


    Centrum für Chronische Immundefizienz
    Universitätsklinikum Freiburg
    Breisacher Straße 117
    D-79106 Freiburg i. Brsg
    Tel: +49 (0)761 270-77550
    Fax: -77600
    E-Mail: cci-uni(at)uniklinik-freiburg.de
    Internet: http://www.cci.uniklinik-freiburg.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. Peter Martin

    Chefarzt Földiklinik i.R.
    Hinterzarten

    Földiklinik Tel. 07652-124-0

    https://www.foeldiklinik.de/

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Martin ()

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    danke für Ihre schnelle Rückmeldung! Derzeitig ist mein Erysipel ja nicht ausgebrochen, sondern gibt Ruhe, was sich jedoch jederzeit ändern kann. Gestern habe ich mit der Földiklinik telefoniert, dort sind die Wartezeiten alleine bei Rehaaufnahme recht hoch mit 3 Monaten - eben auch vorausgesetzt, das ganze Verfahren ist über die Rentenversicherung als Träger auch schon durch.


    Viele Grüße,
    Lone Wolf


    PS: danke für den Ansprechpartner :)