Neu hier - wie vorgehen?

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    Ich bin Studentin und 21 Jahre alt. Seit etwa 5 Tagen bin ich mir sicher, dass ich ein Lipödem habe. Es ist zwar eine Selbstdiagnose, aber ich habe mir bereits einen Termin bei einem Arzt aus dem Verzeichnis geben lassen und meine Geschichte (s. unten) lässt kaum einen anderen Schluss zu. Warum ich trotzdem poste? Das Thema treibt mich um, ich bin zu aufgeregt und ich würde gerne wissen, ob es bei Jemandem genauso wie bei mir angefangen hat und was mich da wohl in den nächsten Jahren erwartet. Sollte ich schonmal anfangen auf eine Liposuktion sparen? :huh:


    Ich war lange Leistungsschwimmerin. Dann habe ich ein Jahr pausiert, weil ich die Möglichkeit hatte mit 16 Jahren einen Kurs in der Uni zu belegen. Das hat aber viel Zeit gefressen. Also habe ich diese Pause gemacht, mich vom Leistungssport verabschiedet. Nach einem Jahr, also mit 17 (fast 18) ging ich wieder zum Schwimmen, aber nur beim DLRG. Trotz meiner guten Leistungen zuvor war ich erheblich schlechter geworden - so schlecht, dass ich mit einer Gruppe fast 4 Jahre jüngerer Kinder zusammen zu trainieren musste und schon nach wenigen Runden erhebliche Schmerzen in den Beinen hatte. Eine Art brennen. Ich schob es auf die Pause, auf die Pubertät, etc. und hörte auf.
    Ich ging ins Fitnesstudio und hatte viel Spaß. Außer bei Beinmaschinen und den Ausdauergeräten: Fahrradfahren, Joggen. Keine 10 Minuten hielt ich das aus, danach fingen meine Beine förmlich Feuer. Bei Beinmaschinen konnte ich kein Gewicht drauf machen - wobei an Armen, Rücken und Bauch bei mir wirklich starke Erfolge zu sehen und spüren waren. Schulsport (Leichtathletik-Kurs) war die Hölle, denn mein Lehrer brüllte mich an, dass es ja nicht sein könne, dass eine 18-Jährige keine Runde um den Sportplatz kommt.
    Zur gleichen Zeit etwa wurden meine Beine immer stämmiger. Obwohl ich teilweise (von Natur aus) am Rand zum Untergewicht stehe, waren meine Beine immer eher "Stämmig". Nicht dick. Aber stämmig. Keine Hose die am Bund UND an den Oberschenkeln passt. Den Bund muss ich mir immer enger nähen lassen.


    "Egal", denk ich mir. "Meine Mutter und meine Oma haben auch solche Beine. Ist halt Körperbau. Passiert schonmal. Ich sehe trotzdem SEHR gut aus."


    Ich werde druckempfindlich auf den Beinen. Stützt sich mein Freund aus versehen auf meinem Oberschenkel auf, jaule ich vor Schmerz. Ich lebe im zweiten Obergeschoss. Das geht noch so. Aber wenn ich oben bin muss ich meine Beine auch erstmal ausruhen, damit sie aufhören weh zu tun.
    Sport mache ich gar keinen mehr. Es frustriert mich. Ich beruhige mein Gewissen damit, kein Auto zu haben und jeden Weg zu Fuß zu gehen. Einkaufen, Arbeiten, Uni. Das bringt doch auch was?


    Dann finde ich plötzlich eine Petition auf Facebook bei einem mir unbekannten Model. Die Verlaufsbilder. Das erste Bild bin ich. Das zweite meine Mutter. Das dritte meine Oma. Meine Mutter trägt Kompressionsstrümpfe. Sie geht zur Lymphdrainage. "Venendoktor" war ein beliebter Termin. Aber ich hatte schonmal gefragt ob ich auch solche Beine bekomme. Sie sagte "Hoffentlich nicht."
    Ich rufe sie an. Frage ob sie Lipödeme hat. "Ja." Nach dem Motto "Was ich nicht bespreche, existiert auch nicht." hat sie es mir verschwiegen (nein, natürlich nicht mit böser Absicht. Das werfe ich ihr nicht vor.). Sie wusste trotzdem auch von der vermutlich genetischen Komponente. Und auch bei all meinen Beschwerden über den Zustand meiner Beine ist das Wort nie über ihre Lippen gekommen. Auch kein "geh mal zum Arzt" oder so.



    Sorry für die lange Geschichte, aber: Ich fühle mich grade so unendlich verwirrt.


    Dazu ist vielleicht zu sagen, dass ich zu der Zeit mit 17 dann mir schweren psychischen Problemen wegen dem plötzlich Anschwellen meiner Beine zu kämpfen hatte. Die habe ich mit einer gehörigen Portion kognitiver Umstrukturierung im Alleingang in den Griff bekommen. Jahrelanges "Du bist okay so wie du bist."
    Deswegen ist es für mich jetzt wichtig zu wissen: Wie gut sind die Aussichten das in den Griff zu kriegen. Ich habe kein Problem mit altersbedingten Veränderungen meiner Beine. Aber wenn das alles zwangsläufig auf Arthrose, Fettlappen und horrenden Schönheits-OP-Kosten hinausläuft, dann melde ich mich wohl schnell zu einer Verhaltenstherapie an um mir Informationen dazu zu holen, wie ich möglichst psychisch Gesund bleibe, wenn mein Körper da macht, was er will, damit es gar nicht erst zu pathologisch psychischen Störungen kommen wird.



    Entschuldigung für den langen Text. Aber ich hab im Titel extra vor dem Drama gewarnt. :)


    Lg


    Edit sagt: Oberschenkelumfang nimmt seit dem 17ten Lebensjahr permanent zu. Wiege derzeit knapp 51kg auf 166cm.


    //V.

    Einmal editiert, zuletzt von ViDaDu ()

  • Hi.
    Bin auch neu im Forum und habe die Diagnose Lipohypertrophie. Ähnlich wie Lipödem.
    Habe auch dicke Beine nur alles ohne Schmerzen. Bekomme aber auch durch Sport die Beine nicht in den Griff..Trotz 4 mal die Woche Sport werden sie immer dicker. Für mich kommt ein Leben lang die schönen Kompressionsstrümpfe nicht in frage !!
    Wenn man an den Beinen an Umfang verlieren möchte kommt wohl leider nur eine Liposuktion in Frage !!
    Ich habe für mich entschieden eine Liposuktion vorzunehmen.
    Endlich keine dicken Beine mehr zu haben...ein langer langer Traum von mir.
    Blondie

  • Hallo,


    auf deine Frage "Wie Vorgehen": Du hast ja den ersten Schritt schon getan, indem du dich bei einem Facharzt angemeldet hast.


    Zitat

    Aber ich hatte schonmal gefragt ob ich auch solche Beine bekomme. Sie sagte "Hoffentlich nicht."


    Das liest sich aber arg nach einem Vorwurf deiner Mutter gegenüber.
    Was sollte sie denn sonst sagen. Du bist doch Erwachsen genug um selbst zu entscheiden zu einem Arzt zu gehen.
    Anscheinend hattest du doch da schon einen Verdacht dieser Krankheit.


    Ganz anders als Strina bin ich der Meinung, dass die Entscheidung zu einer Liposuktion nicht alleine dir liegt, sondern die Diagnose eines Facharztes ist hier unbedingt mit einzubeziehen.
    Mir wurde z.B. abgeraten, da ich ein Lip/Lymphödem habe.
    Nimm jetzt den Arztbesuch wahr und hör mal, was er dir rät, in Bezug auf Sport,Kompressionsversorgung, MLD etc.
    Verschiedene Krankheitsbilder im I-net in Eigenregie anzusehen finde ich persönlich verwirrend, bei manchen Krankheitsbildern für labile Menschen sogar gefährlich.
    Also hör dir erst die Diagnose vom Facharzt an, bevor du dich in was reinsteigerst.


    Ansonsten bist du hier im richtigen Forum, denn schon alleine das Mitlesen von Beiträgen Gleichbetroffener lässt einen manchmal (geht zumindest mir so) das eigenen Problem etwas kleiner erscheinen.


    Ich hoffe du musst nicht mehr allzu lange auf den Arzttermin warten und kannst uns bald weiteres mitteilen.


    Grüße von der sumsl :)