Mal wieder : Abrechnung MLD + Kompressionsbandagierung (Problem gelöst)

  • Erst einmal ein Hallo in die Runde :)


    Bei mir sind vor 3 1/2 Wochen (Lipo)lymphödeme 2.-3. Grades in beiden Armen und Beinen festgestellt worden (Stemmer positiv) und nun geht der ganze Rummel für mich los ...
    Habe mich mittlerweile ein bisschen in das Ganze eingearbeitet und hatte als erstes neben den Strumpfhosen (die ich natürlich erst später in Auftrag geben werde) auch ein Rezept für die MLD bekommen.


    Die 6x sind rum, mittlerweile weiß ich, dass auch bandagiert werden sollte, weswegen ich mir die Verbandsmittel dazu habe verordnen lassen.


    Das altbekannte Problem : Wie abrechnen?


    Auf meiner neuen Heilmittelverordnung steht
    6x MLD 60 Ganzkörper (3x Woche)
    6x Kompressionsbandagierung (3x Woche)



    Ich muss dazu sagen, dass meine behandelnde Praxis da total klasse ist - eigentlich haben sie 25Minuten Behandlungsintervalle und ich bekomme 3 Einheiten, also wirklich die volle LD-Zeit plus 15 Minuten obendrauf. Ich finde aber man benötigt die Zeit auch, ist ja wirklichd er ganze Körper zu beackern. Jetzt müssen aber zusaätzlich beide Arme und Beine bandagiert werden ...


    Ich habe leider gar keine Ahnung wie lange sowas dauert ?(
    Schafft man das Bandagieren von 4 Extremitäten wirklich innerhalb meiner Extra-Zeit?


    Meine Praxis meint, sie hätte gern eine Zusage der KK (DAK), dass die auch das bandagieren extra zhalen. Nun weiß ich mittlerweile durch ausgiebiges recherchieren, dass wohl pro Extremität 6,xxxEUR gezahlt werden.
    Wo finde ich das im Heilmittelkatalog hinterlegt, bzw kann mir jmd die genauen Abrechnungsgrundlagen nennen?


    Ich fahre heute nochmal bei meinem lymphologen vorbei und lasse das Rezept nochmals ändern, in


    6x MLD 60 Ganzkörper (3x Woche)
    6x anschließende Kompressionsbandagierung 2x Arm, 2x Bein (3x Woche)


    Kann ich das irgendwie noch optimieren bzw kann mir jemand bei den Abrechnungsgrundlagen weiterhelfen?
    Das Gepsräch mit der KK war jetzt nicht so berauschend, die Dame kannte sich nciht aus, wollte mich aber an die Fachabteilung weiter verweisen, auf den Anruf warte ich noch - soll heute erfolgen ...
    Mit mehr Informationen bin ich natürlich für das Telefonat besser gewappnet ;)


    Wär also toll, wenn Ihr mich mit Eurem Wissen unterstützen könntet.
    Vielen Dank dafür :thumbup:

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  • Hallo ihr,


    bin ja auch erst gerade dabei und hab auch noch oft Fragezeichen in den Augen.


    Bei mir ist es auch so, das ich 60 min massiert werden soll und dann bandagiert werden soll, aber so ganz haut das wohl nie hin. Ich bin jetzt ca 50 min massiert worden und dann aber bald 20 min bandagiert worden. Sie sagte auch, das das bandagieren so lange dauert, das man es nicht in der vorgegeben Zeit schaffen kann. Ich möchte mich auch nicht da beschweren, denn nur durch diese Praxis bin ich überhaupt da wo ich jetzt bin.


    Ich bin in diesem Gesundheitszentrum zum Rheasport, weil ich was für mich machen will. Dann habe ich von Freunden einen Gutschein bekommen und meine Sporttherapeutin meinte, ich solle das als Lymphdrainage einlösen. Die Lymphdrainagetherapeutin hat sofort gesen, das da was nicht stimmt und hat mir eine Adresse von einem Arzt gegeben, der echt super in seinem Fach ist. Jetzt kann ich die ersten sechs mal zur Lymphdrainage und meine Therapeutin sagte, das ich im Anschluss direkt ein weiteres Rezept beantragen soll. Sagte was ich sonst noch machen kann, gab mir infomaterial, viele Tips und Ratschläge. Ich fühle mich da so wohl, das ich nicht wegen 10 min Stress machen will.


    Und wenn man mal seine Strümpfe hat, dann wir eh alles leichter. Denn dann fällt ja das dusselige Bandagieren weg.



    LG, Florie.

  • Und wenn man mal seine Strümpfe hat, dann wir eh alles leichter. Denn dann fällt ja das dusselige Bandagieren weg.

    Ob das jetzt leichter ist, muss jeder selbst für sich entscheiden :D


    Aber es ist absolut widersinnig, die Lymphzeit zu verkürzen. Was bringt mir die Bandagierung, wenn zuvor die Abflusswege nicht gut und solide geöffnet worden sind? Ich finde auch 60Minuten sehr knapp bemessen, wenn der ganze Körper bearbeitet werden muss, denn es wird ja nicht nur vordere Teil des Körpers gelympht, sondern auch die Rückseite.


    Der Anruf der KK steht ja noch aus, aber ich will für mich die optimale Versorgung gewährleisten und dann muss man sich eben dahinterklemmen.
    Bin da pingelig, wahrscheinlich gerade weil ich selber im Medizinischen Bereich tätig bin und weiß, wie wichtig Eigeninitiative dabei ist. Hinterhergeworfen bekommt man da nichts mehr und eine gute Behandlung gewährleistet man nur, wenn man sich mt seiner Krankehit auskennt.
    Wie sollte man sonst eine gute von einer nennen wir es mal "suboptimalen" Behandlung unterscheiden?


    Wie gesagt, das Bandagieren aller 4 Extremitäten dauert an die 20Minuten, am Anfang sicher auch mehr.
    Wäre toll wenn hier noch Tipps bzgl. Formulierung der Heilmittelverordnung gegeben werden könnten. Würde mich sehr freuen ...

  • Also ich bekomme 1x wöchentlich 60 min verschrieben und in der Praxis werde ich auch 60min gelympht.


    In der Reha wurde 2x täglich 30min gelympht und dann 15min gewickelt.
    morgens vorne und nachmittags hinten

  • Wollte nochmal meine Erfahrungen mitteilen :D


    Habe mich mal ein bisschen weiter durchgegoogelt und bin jetzt so verfahren :
    Laut Rezept bekomme ich nun 3x die Woche
    "60Min MLD + anschließende Kompressionsbandagierung 2x Arm, 2x Bein"


    Habe mich an Empfehlungen gehalten, die ich gelesen habe und mein Rezept in diesen Wortlaut umändern lassen. Danach hab ich bei der Krankenkasse angerufen und mich mit der Abrechnungsstelle verbinden lassen. Dort hat man mir bestätigt, dass für die Bandagierung keine Minutenwerte hinterlegt sind und 6,xxEUR pro bandagierter Extremität verrechnet werden.
    Deswegen ist es wichtig, dass die Anzahl der bandagierten Extremitäten auf der Heilmittelverordnung steht.


    Die Aussage mit dem Bezug auf den Heilmittelkatalog sei wohl veraltet (laut KK) und die Bandagierung kann auch getrennt von der LD abgerechnet werden und geht daher nicht von der Lymphzeit ab.


    Meine Praxis ist jetzt so verfahren, dass ich nun für 1:40h dort zu Gast bin, denn diese terminieren in 25Min Intervallen, um nicht hetzen zu müssen. Die LD beträgt 60Min und für einen geübten Therapeuten rechnen diese pro Extremität 5Min.Wickelzeit - in Summe also 80Minuten :)


    Bekomme aber wegen der Termin-Intervalle 100Minuten, da sie mit angefangenen Intervallen nix anfangen können, da sie dort keinen anderen patienten einplanen können.


    Alles in allem also eine gute Lösung - sofern bei Euch die Bandagierungszeit von der Lymphzeit abgeht, steht ja jetzt hier, wie man das evtl ändern könnte 8)

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  • Nur zur INFO:
    Für diese 100 Minuten Behandlungszeit = 1 Stunde und 40 Minuten bekommt die Praxis von der Krankenkasse also ca 58 €. Der Preis variiert pro Kasse/Bundesland etc.
    Aber nicht nach oben, eher nach unten. :(


    Wobei ich die Praxis sehen möchte, in der es die Therapeuten schaffen, in 20 Min 2 Arme und 2 Beine komplett zu wickeln. Selbst in den 40 Min. ist das für den "Normal Therapeuten" der nur ab und zu so etwas macht und keine Übung hat, kaum zu schaffen.


    Da gehört Übung und Fingerfertigkeit dazu, dann müssen aber alle Klebematerialien parat liegen. Klar hat das jeder ausgebildete Lymphtherapeut einmal gelernt und es ist mittlerweile Prüfungszeit, ein Bein in 5 Min zu wickeln. Aber 4 Extremitäten hintereinander?


    Ich betone, ich meine nicht mich - ich schaff das - und nicht die geübten Lymphtherapeuten in den lymphologischen Fachpraxen, zu deren Alltag es gehört, am laufenden Band zu wickeln.


    Wie klappt das denn jetzt bei dir, es ist ja einige Zeit vergangen, vielleicht schilderst du mal deine Erfahrungen seit dem.

  • Danke für die Ausführungen Biene, auch wenn das wirklich eine Unverschämtheit ist, wie sowas entlohnt wird ...
    aber aus der Pflege kenn ichs ja auch :thumbdown:


    Mit der Zeit war das anfangs auch so ne Sache. Die Klebematerialien habe ich Zuhause immer vorgerichtet und dann angereicht. Die Bandagen (nachdem ich dann wusste wieviel man so braucht) hatte ich dann auch immer in Sets bereitgelegt.
    Anfangs haben wir uns da langsam rangetastet. Der Schwerpunkt liegt ja bei mir auf den Beinen und deshalb haben wir damit angefangen. Ist ja an Fläche auch nicht grad wenig was da gewickelt werden muss :whistling:
    Mir war nicht die Menge wichtig (da ja relativ beschwerdefrei) aber dafür sollte es gut sitzen ohne Druckschäden zu provozieren oder zu rutschen. Also haben wir uns da langsam rangetastet und nach knapp 3 Wochen hatten wir den Dreh raus.
    Wir haben die 4 Extremitäten anfangs nicht geschafft, irgendwann dann schon ;)


    MIt gewickelten Bein konnte ich noch relativ gut unterwegs sein (Uni + Arbeit möglich) aber als wir dann auch noch die Arme mit ins Boot genommen haben, musste ich da aussteigen. Also wickelfreie Tage Arbeit, Wickeltage dann Studium von Zuhause aus (mit Genehmigung der Uni).


    Eine Umfangsminderung von bis zu 5cm ist in 2 Monaten erreicht worden, zudem verlor ich auch einiges an Gewicht (12Kilo seit August).
    Deswegen habe ich im Dez. auch die Kompression in Auftrag gegeben, hat allerdings bis jetzt gedauert, bis was "Ordentliches" bei rum kam.


    Mein Arzt hat die Heilmittelverodnungen immer noch nicht geändert, so dass wir jetzt 100Miunten lymphen :thumbup:
    Habe aber nächste Woche erst wieder einen Termin und möchte das dann auf 60Minunten LD beide Beine und 45MIn LD beide Arme ändern lassen.
    Mal schauen ob das so funktioniert :rolleyes:
    Versuchen kann man es ja ;) Außerdem wird es dann auch für die Therapeuten besser entlohnt.
    Muss
    man ja auch mal sagen, dass so ein Patient wie ich für eine Praxis
    schon eine finanzielle Belastung darstellt, denn viel kommt da wirklich
    nicht bei rum ...


    Die Bandagierung ist ja mittlerweile nicht mehr notwendig und die nun passende Kompression empfinde ich im Vergleich zum Wickeln als enorme Erleichterung.

  • smfruien


    Zur info ich bekomme zwei Rezepte eins für Arme und eins für Beine da steht dann drauf 45 minuten lymphen mit anschliessender Kompression.....d.h. die anschliessende Kompression bedeutet 15 Minuten alles in allem dann 60Minuten..............


    Wobei ich immer doppel Termine nehme....es gibt ja auch noch was anderes im Leben....als diese fürchterlichen Lymphe.


    Gruss Wicki :)

  • smfruien


    Du darfst nicht anfangen darüber nach zu denken das du eine finanzielle Belastung für die <Praxis bist...(wer sagt den das Du das bist)? Das ist nicht deine Entscheidung sóndern anderer die Verträge mit einander abschliessen.Und die Entscheidung deiner Praxis dafür zuarbeiten und es an zubieten...............die Verantwortlichkeit liegt nicht bei Dir.


    Es geht nicht darum was ich für gut und richtig halte.das ist wieder was anderes.


    Liebe Grüsse Wicki

  • @ Wicki


    Keine Sorge, ich nehme mich als Individuum nicht als Belastung wahr, aber ein Blick hinter die Mechanismen des Gesundheitssystems tut manchmal ganz gut. Und Tatsache ist, für eine kleinere Praxis würde sich das wohl nicht lohnen.
    Bei der Behandlungsintensität von 100Minuten 3x in der Woche könnte man tatsächlich "lohnendere" Patienten behandeln.
    Gewinn macht die Praxis damit sicher nicht, und ohne das Leugnen zu wollen : in erster Linie muss es sich lohnen. Was nützt all der Idealismus, wenn die Praxis dadurch pleite geht?


    Ist in meinem Behandlungszentrum nicht der Fall, die haben mehrere Standbeine und ein großes Team aber aus wirtschaftlicher Sicht bin ich tatsächlich nicht gerade eine gute Anlage :rolleyes: Eine kleine Physiopraxis könnte sich mit lymphen allein sicher nicht über Wasser halten ...

  • Wir haben uns schon richtig verstanden, wir sprechen eine gemeinsame Sprache, wir - die wir im Gesundheitssystem arbeiten. ;)


    Natürlich darf man sich wirklich nicht als Belastung für die Praxis ansehen. Auch wenn Gewinnmaximierung oft leider an erster Stelle steht.
    Diese Patienten, die auf den ersten Blick nicht unbedingt die Kasse zum Klingeln bringen, sind auch Patienten, die eventuell auch mal mit lukrativeren Verordnungen die Praxis aufsuchen und dann rechnet es sich wieder.
    Auch stimmt es, dass die Berufsverbände die Schuldigen sind, die mit den Kassen lachhafte Preise vereinbaren. Da sind wieder die Therapeuten gefragt, warum unterstützen sie Verbände, die nicht in ihrem Sinne abschließen.


    Ein großes Thema, das uns - Therapeuten und Patienten - oft auf der Verliererseite stehen läßt. Zusammenschluß ist nötig.


    Schön, dass es mittlerweile bei dir geklappt hat und deine Strumpfversorgung dir die Wickelei erspart.
    Interessant zu lesen, wie ihr euch an dieses Wickel-Thema herangearbeitet habt. Das ist mal ein positives Bild aus einer Praxis. So soll es laufen. Das höre ich gerne.


    Lieben Gruß
    Biene

  • Schön, dass es mittlerweile bei dir geklappt hat und deine Strumpfversorgung dir die Wickelei erspart.
    Interessant zu lesen, wie ihr euch an dieses Wickel-Thema herangearbeitet habt. Das ist mal ein positives Bild aus einer Praxis. So soll es laufen. Das höre ich gerne.


    Habe mich auch relativ schnell in das Thema eingearbeitet und offen mit den Therapeuten kommuniziert :thumbup:
    Hinlegen und "machen lassen" ist selten eine gute Ausgangsbasis, deswegen hab ich viel hinterfragt, viel gelesen, mich mit Patienten unterhalten und so konnten die Therapeuten und ich als Patient auch gut zusammenarbeiten.


    Zunächst mal ist man ja auch etwas überfragt : Wie erkenne ich einen "guten" Lymphtherapeuten? Wie muss eine LD ablaufen?
    Wichtig ist in erser Linie immer, sich zu informieren und die Behandlung aktiv mit zu gestalten. So auch das Vorrichten und anreichen der Materialien.



    Da wir schon beim Thema Material sind : Was habt Ihr eigentlich mit den ganzen Bandagen gemacht?
    Mein Arzt hat mir ja gleich 4 Lymphkoffer verordnet (2x Arm, 2x Bein) ... und das habe ich nicht verbrauchen können. Heißt also ich habe noch Mull, Watte, Schaumstoff und Bandagen in teils ungeöffneten Verpackungen hier liegen ...
    ?(

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  • Ich sage immer, das geht ins Familienvermögen über.


    Weißt du, ob du das nicht nochmal brauchst?
    Oft ist es nach einiger Zeit nötig, z. B. vor einer neuen Strumpfversorgung, nochmals die Entstauungsphase (KPE) durchzuführen und dann freut sich der Therapeut, wenn du etwas zusätzlich beisteuern kannst.


    Braune Kurzzugbinden werden gewaschen und schön (!) aufgerollt :D und eingepackt.


    Also aufheben, wegpacken, nicht zu weit weg, vielleicht brauchst du das nochmal!

  • EIn Set pro Bein hab ich mir ja schon weggepackt ;)


    Wie gesagt, ich hatte/habe 4 volle Koffer ...
    Fragte nur da ja auch in den Fertigsets Sachen enthalten sind, mit denen ich gar nichts anfangen kann ;)
    Aber dann wohl rauf auf den Dachboden ud bei Bedarf wieder runter damit.


    Waschen und ordentlich aufrollen versteht sich (hoffentlich) von selber, sonst macht das Bandagieren ja auch keinen Spaß und gestaltet sich nicht grad einfach :D