Armlymphödem nach Schrittmacherimplantation

  • Habe heute Patienten mit ausgeprägten Armlymphödem nach Schrittmacherimplantation aufgenommen. Wie häufig kommt das vor? Wer kennt es, wer kann darüber berichten?


    Dr.med.Bernard Filipcic

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Danke, offenbar in diesem Falle nicht, die SM-Tasche wurde sehr weit lateral angebracht, bei Innenrotation der Schulter drückt der SM gegen den Humeruskopf, z.B. beim Schlafen auf der rechten Schulter schwillt der Arm an, danach schwillt er wieder ab. Klassischer Fall für eine Revision, vermutlich wäre der SM mit zwei drei Faßnähten medialer zu fixieren, Patient lehnt aber erneute OP ab.
    Kennen Sie ähnlich gelagerte Fälle?
    Grüße

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Hallo Herr Dr. Filipcic,


    ich habe zwar keinen Schrittmacher, aber auf Grund von andern Operationen.
    Einen verschluß der Halsvene ( Interna) , Schlüßelbeinvene und der Oberarmvene alles auf einer Seite.
    Bei mir kommt es auch vor das wenn ich ungeschickt liege,
    das mein Ödem im Arm stärker ist als es "normal" für mich ist.
    Dann spannt der Arm und es tut deutlich mehr weh.


    Bei mir bringt dann der wechsel auf den Rücken oder die Andere Seite beim Schlafen schon etwas.
    Teilweise wird es erst nach Bewegung des Armes besser.


    Grüße Michaela

  • Liebe Michaela,


    danke für Ihre Nachricht, man nennt die Folgen einer Armthrombose oder Thrombose im Bereich des Schulergürtels ein Paget-von Schroetter-Syndrom. Dieses geht einher mit Armschwellung aber auch vermehrter Gefäßzeichnung, bläulicher Verärbung, fleckiger Zeichnung usw.


    Mich interessieren aber aktuell reine Lymphödeme, eine Thrombose sollte ausgeschlossen worden sein. Bin weiterhin auf Rückmeldungen gespannt.


    Liebe Grüße


    Dr.med.Bernhard Filipcic

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Guten Morgen,


    ob meine Variante von Bedeutung ist, weiß ich nicht genau.
    Ich schildere es Ihnen :
    Ich wurde Ende Juli/ Anfang August zweimal brusterhaltend rechts operiert inkl. Axilladissektion rechts wegen inv. Mamma Ca. Im August dann durch MRT und Biopsie bestätigtes Mamma Ca links mit LK-Befall.
    September nach der 1. FEC Chemo dann erst die Mamma-Ablatio bds. mit Brustmuskelfaszienentfernung und Axilladissektion links.
    Dann die restlichen fünf Chemos ( noch 2x FEC und 2x DOC ) .


    Es folgten 33 Bestrahlungen jeweils 50,4 Gray pro Brustwandseite bis Ende April .
    Leider gab es eine Progression unter der Chemo, zwei LK`s links waren befallen und es folgte eine erneute OP der Axilla, es wurde ca. 120 gr Gewebe entfernt inkl. der seitlichen Rippenmuskelfaszie links.
    Lymphödem thoracal beidseits , aber links schon stärker betont.
    Meinen Port ließ ich dann Anfang Mai nach Ende der Radiatio entfernen ( links infraclaviculär ) und danach wurde das Lymphödem an der Brustwandseite noch schlimmer.
    Axillär ebenso bis in den Rücken über die Rippen ziehend.


    Ich trage seit drei Wochen eine Thoraxbandage nach Maß-langärmelig.
    Schlafen ohne das der Arm oder beide anschwellen kann ich nur auf dem Rücken liegend, mit unterpolsternden Armen
    ( Kissen )
    Sobald ich auf der Seite liege, schwellen der rechte oder der linke Arm an und Schmerzen kommen auch noch dazu.
    Oberarm und Schulterbereich sind schon venös stärker gezeichnet, es wird auch mehr, der Arm hat deutlich an Umfang zugenommen.
    In der Reha hatte ich täglich MLD a 60 min. Zuhause jetzt nur zweimal pro Woche. Ich hätte gerne mehr.
    Den Kompressionanzug trage ich täglich mindestens 12 Stunden.
    LG

  • Ich bin selbst Defi- Trägerin und würde dem Patienten/ der Patientin empfehlen, den Sitz in der Implantationsklinik noch einmal überprüfen zu lassen.


    Nachdem ich "lateral" gegoogelt hatte kam ich zu dem Schluß dass der SM dicht an der Achselhöhle sitzen muß und das führt- laut Defi- Forum- auch immer wieder zu weiteren Problemen, unabhängig von der bei dem Betroffenen aufgetretenen Lymph- Problematik.
    Eine Revision wäre also wahrscheinlich wirklich empfehlenswert.


    Leider ist es aber so, dass eine SM- Implantation ein durchaus traumatisches Erlebnis sein kann, gerade die Ausformung der Tasche.


    Je nach psychischer Stabilität und "fürsorglicher Begleitung" im OP kann der Patient nie wieder seine Ängste ablegen.....vor allem weil dieser Eingriff nur unter örtlicher Betäubung stattfindet.


    Lieber Dr. Filipcic, wenn jemand einem Patienten solche Ängste nehmen kann, dann Sie.....die Kardiologen die ich kennengelernt habe waren durch die Bank nicht mit besonderer Sensibilität ausgestattet....

  • Liebe Ulla,


    "nur in örtlicher Betäubung"... das ist ja ein Albtraum, ich würde sterben vor Angst !
    Den Port habe ich auch in Vollnarkose eingepflanzt bekommen und auch wieder heraus !
    LG

  • Liebes Herzkissen,


    ich hätte mehr Angst vor der Vollnarkose als vor dem kleinen Eingriff. Die Vollnarkose ist ungleich gefährlicher.. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber!
    Andererseits, jeder hat irgendwelche Ängste.., ich vor meiner Frau und vor dem Finanzamt :D


    Liebe Grüße


    Dr.med.Bernhard Filipcic

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Lieber Dr. Filipcic,


    die Angst vor der Ehefrau und den Finanzbehörden ist sicher ungleich größer als die vor einer Narkose :D
    ICH stehe glaube ich doch so ein wenig auf Drogen und die Verabreicher ( Anästhesisten ) ;) , von daher gibts nur eine Wahl. Und da ich sehr neugierig bin, fällt es mir schwer im OP abgedeckt vom Geschehen alles zu hören , aber NICHTS zu sehen...das wäre dann eine unerträgliche Situation für mich .
    Herzliche Grüße
    S.

  • Lieber Dr. Filipcic,


    der Defi selbst stört mich kaum, ich habe auch kein Lymphödem, bin wegen meines Lipödems hier im Forum.


    Allerdings hielt man längere Zeit die Schwellungen in den Beinen für ein Lymphödem- es war aber ursächlich die nicht erkannte HOCM.


    Ich wollte mit meinem Beitrag auch nur daruf hinweisen wie traumatisch die Implantation sein kann und ich selbst müsste vor einem nächsten Termin im OP auch alle meine psychischen Kräfte mobilisieren um den Engriff angstfrei überstehen zu können.
    Deswegenkönnte ich mir gut vorstellen dass es ihrem Patienten ähnlich ergeht.


    Und ja, Tübingen ist eine tolle Stadt und bietet sehr viel. Deswegen an der Stelle auch der Link zu einer bemerkenswerten Aktion, die gerade gestern stattfand.....


    Drachenboot fahren für Frauen ( und auch Männer) nach Brustkrebs. Das Paddeln ist wohl optimal für den Lymphfluss und das Drachenboot ein idealer Ort um Gemeinsamkeit und Freude nach der Erkrankung zu erleben....


    http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Mit-einer-Bootstaufe-startete-„Pink-Paddling“-fuer-Frauen-nach-Brustkrebs-_arid,220569.html

  • Guten Morgen, liebe Ulla We.,


    kenne aus Tübingen nur das Stocherkahnrennen, scheint eine lebhafte Bereicherung für die Stadt zu geben.


    Danke für den Hinweis, werde darüber nachdenken, vielleicht wären Rudertrainingsgeräte auch für uns eine Maßnahme.


    Verbindlichsten Dank


    Dr.med.Bernhard Filipcic

    Dr.med.Bernhard Filipcic