Manuelle Lymphdrainage nach Herzinfarkt...

    • Offizieller Beitrag

    < Manfred Schindler (Österreichische Lymph-Liga) > hat mich gebeten diesen Text ins Forum zu stellen:


    Manfred Schindler... ...diesmal eine frage für mich selbst:


    ich hatte am Mittwoch früh einen Hinterwandinfarkt. Alles ist wunderbar rasch abgelaufen. um 7h30 hab ich die Rettung gerufen, kurz nach 9h hatte ich meinen Stent. für eine Prognose ist es natürlich etwas früh, aber ein paar Faktoren stimmen mich positiv was das weitere Risiko betrifft (Geschwindigkeit der Versorgung, nur eines der 3 Gefäße betroffen, die beiden anderen frei von Ablagerungen, kaum Risikofaktoren.....)


    ich frag jetzt einmal grundsätzlich die ÄrztInnen hier: wie ist der stand, wie die Praxis. Wann wird nach einem Herzinfarkt wieder mit Manuelle Lymphdrainage behandelt? (jetzt einmal ohne Kompressionsbandagierung)


    p.s. spannend finde ich, dass die Frage hier offenbar noch nicht gestellt wurde! man könnte ja fast glauben Lymphödem und Manuelle Lymphdrainage schützen vor Herzinfarkten.......

  • Schwierige Frage, einfache Antwort: es kommt drauf an


    Es gibt nicht den Herzinarkt, sondern viele verschiedene, STEMI, NSTEMI, Hinter-, Vorderwandinfarkt usw...


    Abhängig von der Herzleistung (EF) wird nach einem Infarkt, meistens in einer Reha / AHB entschieden, wie weit der Patienten belastbar ist, da auch die ML eine Kreislaufbelastung ist oder sein kann.


    Unsere Klinik ist z.B. für Kardiologie und Lymphologie zugelassen, daher für solche Patienten geeignet.

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Die Frage nach Wiederbeginn einer ML Behandlung ist von der Schwere des Infarktes Herzinsuffizienzzeichen ....abhängig Die Halsbeh. Und Bauchtiefdrainage sollte zumindest länger ausgesetzt werden

  • danke für die Antworten:
    Bei mir ist es ein Hinterwandinfarkt. Soweit ich weiß, keine Anzeichen auf Herzinsuffizienz, aber das wird sich wohl erst die nächsten Tage genauer herausstellen. Es war nur ein Gefäß betroffen, die anderen beiden sind "sauber". Auch das Gefäß das verstopft war, wies sonst keine Anzeichen auf Ablagerungen (mit Ausnahme einer kleinen Stelle) auf.

  • Lieber Herr Schindler,


    Glückwunsch nach Österreich, großartig wie es bei Ihnen abgelaufen ist.


    Nun zur ML: Herzinsuffizienz bzw. Herzleistung wird duch den Wert EF gemessen. Dieser sagt u.a.wie belastbar Sie sind. In der AHB wird dann auch noch die Ergometrie gemacht. Anhand dieser Werte, der Risikofaktoren, Blutdruck usw. kann entschieden werden, ob und mit welcher Kompression und ML begonnen werden kann. Auf alle Fälle ist eine einschleichende Therapie erforderlich, z.B. nur 30 min, nur US oder nur ein Bein, stets unter RR Kontrolle usw.


    Da die medizinische Versorgung in Österreich so ausgezeichnet ist, zweifle ich nicht daran, daß die Kollegen dieses kleine Problem nicht im Griff haben.


    Alles Gute

    Dr.med.Bernhard Filipcic