Kompressionsstrümpfe - Probleme

  • Hallo,
    ich bin weiblich, 49 Jahre alt und muss wegen einer Lungenembolie (Ursache: genetisch bedingte Gerinnungsstörung) seit einigen Jahren medizinische Kompressionsstrümpfe CCL 2 tragen.
    Die Erstversorgung erfolgte damals in der Klinik, ich bekam zwei Paar Strümpfe (Sigvaris) an den Zehen offen.
    Diese Strümpfe sind mir von Anfang an gerutscht, am Oberschenkel nach unten, unterm Fuß in die Höhlung, es hat gestört und gedrückt außerdem fand ich die Strümpfe immer irgendwie zu lang.
    Bei der nächsten Versorgung habe ich mich für geschlossene Strümpfe entschieden, die saßen zwar schon deutlich besser, aber auch hier empfand ich die Strümpfe immer irgendwie als zu lang, immer sammelte sich der Strumpf in Form von einschnürenden Ringen um das Sprunggelenk und vor allem in der Kniekehle.
    So konnte ich den Strumpf nur wenige Stunden einigermaßen ertragen.
    Die nächsten Strümpfe waren dann eine (Belsana? oder so) Maßanfertigung aus der Apotheke. Auch hier wieder das Empfinden, der Strumpf wäre zu lang, auch hier wurde mir versichert dass das Maß vollkommen richtig für mich wäre. Da diese Strümpfe insgesamt dünner waren als die Sigvaris, trat das Problem der "Ringbildung" und das der übermäßigen Länge bei diesen Strümpfen noch stärker auf, so dass ich sie kaum getragen habe. Also wieder Sigvaris und wieder das Längenproblem....
    Irgendwann hat mir jemand den Bauerfeind veno train Strumpf empfohlen. Ich war in einem anderen Sanitätshaus und wieder wurde genau gemessen. Dann kam der Strumpf und das Problem der "Überlänge" gab es auch hier, aber nicht so gravierend, dafür war der Strumpf im Vorderfußbereich so eng, dass sich die Nagelbetten der Großzehen entzündet haben, um das Fußgelenk war der Strumpf so eng dass es richtig weh getan hat und im Oberschenkelbereich haben die Strümpfe (trotz richtigem Maß) eingeschnitten und weh getan.... außerdem ging einer der Strümpfe nach nur wenigen Malen tragen kaputt.... Also wieder die alten Sigvaris angezogen und auf die nächste Verordnung gewartet.
    Diese waren dann wieder Sigvaris, und wieder das Längenproblem, was ich lt. Sanitätshaus eigentlich nicht haben dürfte. Bei meiner letzten Verordnung hieß es, dass das SH keine Strümpfe von Sigvaris mehr anbietet, sondern stattdessen Juzo ins Programm genommen hat, ob ich die mal probieren möchte... Also wieder Vermessung und dann bekam ich einen Juzo Soft.
    Auch diesen Strumpf konnte ich nicht tragen, die Zehen werden auch hier zu stark zusammengedrückt, regelrecht übereinander, ums Fußgelenk saßen diese Strümpfe schmerzhaft eng und, da der Strumpf recht dünn ist, auch hier die Ringbildung (und Schmerzen) in der Kniekehle. Bei der Reklamation wurde festgestellt, dass alle Maße stimmen.... also wieder die alten Sigvaris angezogen.


    Heute nun habe ich endlich wieder eine neue Verordnung bekommen, die alten Sigvaris sind ausgeleiert und kommen mir inzwischen mindestens 20 cm zu lang vor.


    Ich habe nun Kompressionsstrümpfe verschiedenster Hersteller gehabt, bin in zwei verschiedenen SH und einer Apotheke beraten und vermessen worden und ich weiß nun wirklich nicht, wohin ich mit der neuen Verordnung gehen soll und für welchen Hersteller ich mich entscheiden soll.
    Meiner Meinung nach, müsste ein Strumpf für mich einfach 5-10 cm kürzer sein, als vermessen wurde (ich trage die Strümpfe wirklich ganz oben!), außerdem sollte der Strumpf lieber etwas dicker sein und von daher etwas weniger dehnbar, ich denke dadurch könnte die "Ringbildung" also das zusammenrutschen des Strumpfgewebes in Kniekehle und um das Fußgelenk vermindert werden.
    Oder liege ich da falsch? Je dünner die Strümpfe desto größer meine Probleme in den Kniekehlen und um das Fußgelenk.
    Ich weiß wirklich nicht mehr weiter, ich möchte endlich mal einen Strumpf, der nicht zu lang ist, um den Fuß herum nicht schmerzt und sich in den Kniekehlen nicht zu schmerzhaften Ringen ansammelt.


    Hat vielleicht jemand einen Rat für mich? Das wäre toll!

  • Hallo Suchende,
    ich bekomme Rundstrickversorgung und habe festgestellt, dass mir Oberschenkelstrümpfe am besten passen, bei Strumpfhosen habe ich sowohl in der Kniekehle als auch im Sprunggelenkbereich Faltenbildung und das drückt dann.
    Ich bevorzuge Jobst Ultra Sheer (etwas eleganter) oder mediven comfort (etwas fester).
    Solche gravierenden Probleme wie Du sie beschreibst dürfen allerdings nicht vorkommen, vielleicht ziehst Du auch zu sehr beim Anziehen, der Strumpf bzw. das Material müssen schon gleichmäßig verteilt sein, z.B. mit Hilfe von Handschuhen.
    Viel Glück !
    Gruß silberling

  • Das, was du schreibst, kenne ich auch. Bei mir wurde dann auch mit Rund-und Flachstrick herumgetrickst, dann Strumpfhose, OS-Strümpfe, Kniestrümpfe. Nix.
    Das war nach Thrombose ebenfalls mit Gerinnungsstörung.
    Nun trage ich die Strümpfe wegen Lipolymphlödem (letzteres, weil ich die Strümpfe nach der Thrombose nicht tragen konnte...) und habe nach der Reha und einigem an Wasserverlust von Jobst flachgestrickte Kniestrümpfe mit Stulpen von Fußgelenk bis Leiste. Vom Sanitätshaus in Freiburg, die ind erKlinik gemessen haben. Ich brauche 1,5 Stunden pro Fahrt, aber die sind es mir wert. Es passt einfach. Eine zwischendurch gemachte Versorgung hier in Karlsruhe kann ich echt nicht mehr tragen (außer die Beine füllen sich genügend in den ersten Stunden, so dass der Strumpf wieder eng sitzt.)
    Ich behaupte: keine Ahnung vom Messen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Suchende,


    Häufig kommt es zu den genannten Problemen ,wenn zwar die Diagnose zu den rundgestrickten Strümpfen paßt ,die Körperform oder die Gewebestruktur aber nicht.
    Bei sehr ausgeprägten Kniefalten oder auch sehr weichem Bindegewebe legt sich ,das dann viel zu weiche Rundstrickmaterial sehr typisch in jede Falte ,trotz genauer Messung.
    Die Auswahl des richtigen Materials ist genauso entscheidend ,wie die korrekte Messung auch dort kann die Fehlerquelle liegen.


    Bei anatomisch eher schwierigen Vorausetzungen ist erfolgversprechender, es mit dickerem Material zu versuchen ,die Falten zu überbrücken,statt daß sich sehr dünnes flexibles Material in alle Falten legt.


    Wenn dieses mit Rundstrick nicht möglich ist,kann auch Flachstrick notwendig sein ,daß aufgrund seiner Strickart und der Materialdicke die Falten besser überbrücken kann.
    Ob das alles zutrifft ,läßt sich aber nur vor Ort wirklich beurteilen.


    Viel Erfolg

  • Vielen Dank für die Ratschläge und Hinweise.
    Die Unterscheidung zwischen den Rund- und den Flachstrickstrümpfen war mir gar nicht richtig bekannt.
    Aber meine bisherigen Strümpfe waren dann wohl immer Rundstrick?


    Wenn ich es schaffe, werde ich morgen zun SH fahren und einige Eurer Vorschläge dort mal anbringen, insbesondere ob es möglich ist, dass ich entweder dickere oder eben Flachstrickstrümpfe bekommen könnte. Mal sehen was man mir dort dazu sagt und was sie mir vorschlagen.
    Das was Kasimir schreibt, bestätigt auf jeden Fall das, was ich auch schon gedacht habe, dass dünneres Material für mich nicht unbedingt besser ist. Hoffentlich gibt es etwas Passendes für mich, ich möchte schon die Strümpfe tragen und Komplikationen vermeiden, wie sie zB. Nanty beschreibt. Unter den festeren Materialien scheint also laut Silberling der Mediven comfort zu sein? Mediven hatte ich noch nicht, wäre evtl. auch einen Versuch wert?


    Sobald ich im SH war, schreibe ich Euch, wie es weitergeht.
    Nochmals vielen Dank.

  • Hallo Suchende,


    lass dir nichts erzählen, eine Maßanfertigung muss passen. Hatte hier auch einen Beitrag zu dem Thema und viele Antworten, die bestätigten, dass es nicht an mir liegt, dass die Versorgungen ewig zu lang sind. Inzwischen habe ich einige Exemplare, die nach mehrmaliger Reklamation endlich passen. Mir hat man erzählt, ich sei die einzige Kundin, bei der diese Probleme mit der Länge auftreten. Hier im Forum habe ich erfahren, dass ich nicht alleine bin. Es ist halt nervig, lästig und zeitaufwändig, wenn die Versorgung nicht passt. Aber sie muss passen, sonst nutzt sie nichts und dafür ist sie einfach auch zu teuer. Lies mal hier im Forum nach, was schon alles zu dem Thema geschrieben wurde.


    Viel Erfolg, lb. Gruß Barbara

  • Ich war heute bzw. gestern im SH, habe meine Probleme geschildert und auch die Empfehlungen, die ich hier im Forum bekommen habe, erwähnt.
    Es wurde nochmals vermessen und mir wurde gesagt, dass das SH nur Strümpfe von Juzo vorrätig hat.
    Allerdings gab es Muster anderer Hersteller u.a. von mediven.
    Somit bekam ich zumindest eine Vorstellung wie fest und dick das Gewebe der mediven forte Strümpfe ist.
    Zusätzlich zur normalen Zuzahlung von ca. 8 Euro fällt wohl noch eine zusätzliche Zuzahlung von (ich glaube) 22 Euro an.
    Ich habe mich trotzdem für diese Strümpfe entschieden und sie werden nun für mich bestellt.
    Hoffentlich passen sie und ich kann es damit aushalten.
    Das dicke Gewebe hat mir sehr gut gefallen, jetzt kommt es darauf an, wie es sich trägt.
    Ich muss nun ca. 1-2 Wochen warten dann will man mich anrufen wenn die Strümpfe fertig sind.


    Allen hier nochmal vielen Dank, ich berichte wenn die Strümpfe da sind.

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Suchende,


    allgemein kann man sagen, dass Venenleiden mit rundgestrickten Strümpfen und Lymph- oder Lipödeme mit flachgestrickten Strümpfen behandelt werden.
    Erkennen können Sie den Unterschied ganz leicht daran, dass eine flachgestrickte Kompression immer eine Längsnaht hat.


    Die Materialien und auch die Dicke des Strumpfes sind bei jedem Hersteller unterschiedlich.
    Aus unserem eigenen Sortiment würden wir Ihnen „Lastofa Baumwolle“ empfehlen, der ein festes Gestrick hat, auch für ein weiches Bindegewebe geeignet ist und aufgrund des hohen Baumwollanteils angenehm zu tragen ist.
    Falten dürfen sich auf keinen Fall bilden, diese schnüren ab. Die Kompression muss direkt an der Haut anliegen.


    Viel Spaß mit Ihren neuen Strümpfen!



    Wir hoffen, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten!
    Ihr Ofa Bamberg Team