Doppelanlage der VSM oder nicht?

  • Sieht man in einer Phlebographie vor Varizen-OP eine Doppelanlage der VSM bei der Kontrastmitteldarstellung des oberflächlichen Venensystems?


    Wie ist es erklärbar, wenn nach OP mit beschriebenem vollständigem Stripping der VSM von Knöchel bis Leiste die VSM im Unterschenkel entfernt, aber im Oberschenkel noch vollständig erhalten ist (zeigt sich auf Phlebographie 6 Wochen nach OP)?


    Gestrippt wurde etwas im Oberschenkel! ich sehe und fühle dies! aber was dann bloß???


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  • Es muss nicht sein, dass man die doppelt angelegte VSM im Oberschenkel bei der ersten Pghlebographie sieht. Warum ist denn eigentlich eine Phlebographie und keine Sono durchgeführt worden? war wohl schgon vorher nicht so ganz klar, was mit den Gefäßen ist.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • In dieser Klinik wird standardmäßig eine Phlebographie bei der prästationären Vorbereitung gemacht. Eine 6 Wochen später durchgeführte Phlebographie in einer radiologischen Praxis zum Thromboseausschluss offenbarte die erhaltene VSM im OS.


    Ich bin völlig verwirrt und weiß nicht, ob ich diese jetzt zügig auch entfernen lassen soll oder erst auf ein Rezidiv warten soll.


    Kann es sein, dass die Accessoria gestrippt wurde?


    Laut OP-Bericht wurde eine Nabatow-Sonde von Knöchel bis Leiste durchgeschoben, die VSM ligiert und anschl. gestrippt.


    Ich habe die Bilder von vor und nach OP vorliegen und die VSM im OS erscheint mir identisch in der Darstellung, aber ich bin kein Radiologe...

  • Wo kann ich das ansehen lassen? Habe alle Unterlagen inkl. aller Röntgenaufnahmen zuhause.


    Mein behandelnder Arzt ist sehr zurückhaltend, auch ein Gespräch mit dem unabhängigen Radiologen der Praxis, die die 2. Aufnahmen machte, hat sich zu meinen Fragen nicht geäußert und das Gespräch umgelenkt auf den Thromboseausschluss.


    Frei nach dem Motto: eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus in unserer kleinen Kleinstadt, wo alle irgendwie miteinander kooperieren.


    Das entspricht meinem Empfinden momentan. Daher auch meine Anfrage in diesem Forum.


    Antworten zur Klärung bekomme ich hier vor Ort nicht.


    Die Auswirkungen sind für mich gravierend, zumal ich zu dem Befund auch mit Lymphstaus, massiven Einblutungen in den VSM-Kanal im US, einer Peronaueslähmung und starken Schmerzen kämpfe, die momentan nur durch Lyrica und Oxycodon einzudämmen sind.


    Vieles hiervon sind sicherlich nicht absehbare Komplikationen, für die ich unterschrieben habe vor OP.


    Ich befinde mich inzwischen in Woche 8 nach OP und bin voraussichtlich noch mind. 4 Wochen arbeitsunfähig bei Selbstständigkeit.


    Ich weiß gar nicht mehr, was wie in welchem Zusammenhang miteinander steht und jeder Facharzt ist natürlich nur auf seinem Gebiet zuständig (Chirurg, Neurologe, Hausarzt).


    Ich werde wie ein Pingpngball hin und her geschoben.

  • Sind diese Stellen denn wirklich neutral? Wenn Ärzte der Ärztekammer über bei der Ärztekammer gemeldete Ärzte urteilen?


    Ich will jetzt nicht alles in Frage stellen, aber mein Vertrauen ist echt erschüttert...

  • Immer wieder unglaubliche Dinge hört man hier im Forum !!! Selten dämlich : wenn es stimmt, dass eine Phlebographie vor einer Varizen-OP ROUTINEMÄSSIG gemacht wird, dann ist das ein SKANDAL!
    Schon vor fast 20 Jahren wurde folgendes festgestellt : " Die aszendierende Pressphlebographie hat zur Reflux-Diagnostik ausgedient....aber die Radiologen wissen es noch nicht..."
    Ich denke und hoffe, Jeder Radiologe weiss das HEUTE ?!!
    Duplex im Stehen kann man unendlich oft -mit Pressen und Kompression und Dekompression machen-und schon hat man immer den Reflux!!!
    Ohne Strahlen, aber viel genauer!
    Phlebographie machen wir nur noch bei unsicheren Befunden bei Thrombosen...


    Es würde mich interessieren, welche Klinik so etwas heute noch macht ? Sie können gar nicht so genau rauskriegen, wo was in die falsche Richtung fliesst( Refluxstrecken?! )...ich bin ehrlich entsetzt.


    2.Magna ; gedoppelt, ja das ist selten , gibt es aber : auch hier ist der Duplex besser... meist wird etwas vergessen...man muss halt vorher danach suchen.


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Ausserdem könnte man den Ast, die Restmagna, oder was immer das ist , auch durch Schaum veröden.
    Wenn Sie wollen , mal vorstellen...
    Auf jeden Fall ist es ungewöhnlich , so lange Schmerzen -gibt es aber, besonders bei sehr muskulösen Menschen und stark adipösen Pat.

  • Vielen Dank für die Antworten! Auf unserem platten Land ist die Phlebo nach wie vor absolut gängiges Procedere...scheinbar leider...hier hat aber auch der Cast noch nicht Einzug gehalten und es wird noch herkömmlich gegipst und Rö.bilder mit Entwickler und Fixierer entwickelt.......


    Nun ja, ich bin seit gestern wieder stationär zur neurologischen Abklärung und Prüfung der Medikation.


    Neben Fußheberparese und vermutlicher Peronaeusparese soll lt. Befund meines einweisenden Neurologen auch der Saphenusnerv überprüft werden, weil da auch was nicht stimmt.


    Die Neurologen holen sich gerade alle Unterlagen von den Chirurgen, daher denke ich, wird es nicht lange dauern, bis der erste Chirurg hier zum Konsil vor meinem Bett steht...Ich bin gespannt und warte ab, es kommt Bewegung in diese verzwickte Geschichte.


    Wenn ich dann mal das gröbste überstanden habe und sich hier vor Ort für mich nichts oder nicht ausreichend klärt, würde ich mich gern bei Ihnen vorstellen, Herr Dr. Katz !


    Eine Schaumsklerosierung wäre auch möglich, wenn die Saphena von Leiste bis zum Knie erhalten ist? Ich dachte, nur bei zu langem Saphenastumpf, aber das wäre toll, wenn das eine Alternative wäre...

  • Nein , wenn die Saphena bis zur Crosse ( in Leiste) erhalten ist , rate ich zur Re-Crossektomie, Seitenäste, auch die die bis zur Leiste gehen , ( v.acc.lat.et med.) kann man nach Crossektomie durchaus mal sklerosieren-aber hier sollte zuvor eine Duplex-Untersuchung klären...


    Noch mal zur präoperativen " routinemässigen" Phlebographie : das ist nicht nur unnötig ! sondern auch unsinnig und falsch : man bekommt mit Duplex mehr Informationen über Refluxe, Leitvenen-Insuffizienzen raus.
    Zur Reflux-Diagnostik hat sie lange Jahre schon ausgedient !


    Herzlich willkommen
    und
    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hallo, neurologisch komme ich hier auch nicht weiter, ein MRT zeigte keine Nervenkompression.


    Weder angeordnete Physio, noch Lymphdrainage sind diese Woche gelaufen. Mein immer noch gewickeltes Bein hat sich niemand angeschaut! der Fuß ist inzwischen wieder gut vollgelaufen und ich bekomme den Lymphstau nicht weggehumpelt...


    Mehrfach wurde betont, dass kein OP-Zusammenhang besteht und ich solle mir einen Schmerztherapeuten suchen und könne mich auf einen Monate- bis jahrelangen Heilungsprozess einstellen. Auch chirurgisch gäbe es nichts zu tun.


    Zur vorhandenen VSM gab es keinen Kommentar.


    Bin ich im falschen Film? Oder einfach zu blöd, alles als gegeben hinzunehmen und nichts zu hinterfragen???
    Großer Fehler, noch ein 4. mal ins gleiche Haus zu gehen?


    Mensch, bin ich frustriert...Einstellung auf Lyrica und Targin und jede Nacht Schmerzattacken, die nur mit 1/2 Dipi einzudämmen sind...aber da ist nix und die Fußheberparese, naja, die soll ich weglaufen.

  • Hallo,
    ich möchte doch kurz berichten, wie es mir weiter ergangen ist:


    Nach einer Odyssee habe ich nun doch eine gute Klinik gefunden, die nach reichlich Diagnostik und Einstellung der Medikamente
    zur Diagnose CRPS gekommen ist.


    Ein gefäßchirurgisches Konsil zeigte, dass die VSM noch vollständig erhalten ist.
    An eine Nach-OP in diesem Bereich ist nun gar nicht zu denken...


    Ich mag mir gar nicht vorstellen, was ist, wenn zum CRPS nun bald bei Wärme wieder die Stauungsbeschwerden kommen...
    Also: nicht nur 1x, gleich doppelt Pech gehabt, wie der Gefäßchirurg nach der Untersuchung und Begutachtung meiner Unterlagen so schön sagte...


    Die Überweisung in eine Schmerzklinik oder Reha soll nun anschließen.


    Gibt es Erfahrungswerte bei Varizen-OPs bei CRPS-Patienten?