Thrombose. Wie geht ihr mit der Angst um?

  • Ich bin nun schon ein paar Tage in dem Forum. Ich habe mich angemeldet, da man bei mir Anfang April eine 3-Ebenen-TVT im rechten Bein festgestellt. Ich hatte im Januar einen Unfall, bei dem ich mir das Innenband abgerissen haben,auch der Meniskus war betroffen. Ende März wurde dann eine Athroskopie gemacht und der Meniskus geglättet, dabei wurde festgestellt, dass auch das Kreuzband gerissen ist. Nach der OP hatte ich irgendwann starke Schmerzen in der Wade. Beim Fäden zeihen sprach ich dies an und der Arzt schickte mich gleich zur Phlebologin in der Praxis.


    Ich nehme nun Xarelto und trage einen Kompressionsnmder Klasse 2. in der ersten Woche nach Feststellung war ich zweimal wegen größerer Beschwerden und Ausschluss einen LE in der Notaufnahme. Es war aber zum Glück keine LE. Nun, soll man ja viel laufen, aber mein Knie macht da nicht so mit. Ich kann das Knie noch keine 90 Grad anwickeln und habe ein starkes Druckgefühl im Knie. Und beim Laufen schmerzt es immer. Ich weiß nun nicht, wird mein Knie aufgrund der Thrombose nicht besser oder wird die Thrombose aufgrund des Knies nicht besser?


    Ich bin seit Ende Januar krankgeschrieben. Zuerst mit dem Knie und nun seit Mitte April aufgrund der Thrombose. Wie lange muss man mit einer Thrombose zuhause bleiben? Ich sitze normalerweise 8-10 Stunden im Büro.


    Ich habe Angst, dass es mit dem Knie und der Thrombose nicht besser wird. Ständig begleitet mich die Angst, dass alles schlimmer wird.


    Wie geht ihr mit der Angst um, falls ihr diese habt?


    Was kann man neben den klassischen Medikamenten noch machen? Gibt es Nahrungsmittel, die man meiden sollte oder mehr essen sollte? Darf man ein Bad nehmen?


    Gruß Grit

  • Ich versuche mind. 3x am Tag eine halbe Stunde oder mehr zu laufen. KG habe ich 2x in der Woche. Aber es wird nicht besser. Die OP ist jetzt 5 Wochen her und eigentlich sollte die Beweglichkeit besser sein.

  • Liebe Grit,


    zuerst einmal: ich kann deine Angst verstehen. Aaaaber: wenn du jetzt meistens frustriert zu Hause sitzt und darauf wartest, dass es besser wird, wird es das ganz sicher nicht. Im Gegenteil bemerkt man dann jedes Ziepen im Bein, im Knie oder gar in der Lunge. Ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, dass sich in so einer Phase eine positive Lebenseinstellung zu bewahren sehr schwer ist. Mir hat es geholfen, mir öfters am Tag zu sagen, dass es jeden Tag etwas besser wird. "Morgen geht es mir wieder ein bisschen besser als heute!". Zähne zusammen beißen und laufen, so weit und so lange es eben geht. Ich konnte anfangs auch nicht gut laufen, ich wurde an der Wirbelsäule operiert und hatte eine Lähmung im Fuß. Und natürlich eine 3-Etagen-Thrombose kurz oberhalb des Sprunggelenks bis zur Mitte vom Oberschenkel. Ich bin jeden Tag gelaufen. Am Anfang wie eine Oma und nur 5 Minuten. Tags darauf 7 Minuten usw. usf. Nach 3 Wochen bin ich eine Stunde gelaufen, und das ging schon recht flott. Heute bin ich 8 Wochen post OP und 7 Wochen nach der Thrombosediagnose. Die Lähmung und Sensibilitätsstörung im Bein sind fast weg, der Rücken wird weiterhin besser und die Thrombose ist sehr gut rekanalisiert. Trage deine Strümpfe, vielleicht geht es besser, wenn du über dem Strumpf noch wickelst. Ich habe manchmal noch einen zweiten Kniestrumpf drüber gezogen, weil ich wegen des Rückens nicht wickeln konnte. Und dann laufen und positiv denken. Das wird schon. Bewahre oder schaffe dir positive Gedanken, bei mir ist es auch erst besser geworden, als ich mit der Heulerei und der Selbsbemitleidung aufgehört habe (das ging auch nicht von heute auf morgen!). Ich wünsche dir gute Besserung.Und nicht vergessen: morgen geht es dir schon wieder ein bisschen besser :)

  • Ja die Angst beschwert die Betroffenen oft am meisten...eine Thrombose mit bekannter URSACHE ist immer eine etwas günstigere Konstellation . Also ein wenig Trost...lesen Sie hier ruhig ein bisschen mit, die Betroffenen geben ja viel von sich Preis-Sie können damit LEBEN ! Ja , leider stimmt ,was Dr.Martin sagt, das Knieproblem dauert dadurch immer etwas länger-aber es geht vorbei .Bestimmt.


    Alles Gute
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Vielen Dank. Ich war heute wieder bei der Phlebologin zur Kontrolle. Es hat sich nichts verschlimmert, auch nicht verbessert. Die Kniekehle ist komplett dicht, die Vene im Oberschenkel und in der Wade auch. Ich werde wohl eine bleibende Schädigung davon tragen, sodass ein Kompressionsstrumpf mein ständiger Begleiter sein wird. In drei Wochen beginne ich mit der Eingliederung im Büro und in drei Monaten habe ich die nächste Kontrolle.
    Es gibt Tage, da geht es mir gut und an anderen nicht. Ich bin im Moment froh und auch dankbar, dass ich mindestens ohne Krücken Laufen kann. Das ist schon eine Verbesserung. Und so kann ich in zwei Wochen ohne "Gehhilfe" zum Altar laufen. Ich hätte nur gern auch auf meiner Hochzeit getanzt. Aber, es wird auch so ein schöner Tag.
    Glg Grit

  • Liebe Grit,
    Es wird auf jeden Fall ein toller Tag, dieser ist ja gottseidank nicht nur vom Tanz abhängig !
    Ich will dir nur sagen, dass ich auch ein Wechselbad der Gefühle durchlebe.
    Wegen der Kinder kann ich mich aber nicht hängen lassen und ich denke, dass dich dann auch die Arbeit etwas ablenken wird.
    Sei dir gewiss, dass du nicht alleine bist mit deinen Sorgen und Ängsten.
    Ich bin heilfroh, dieses Forum gefunden zu haben und so engagierte Mitmenschen.
    Ich wünsche dir alles Gute und das du bald schmerzfrei bist.
    Für den Gang zum Altar die allerherzlichsten Glückwünsche, auch unbekannterweise!


    Glg, Sandra :)

  • Ich wünsche Ihnen dennoch eine wunderbare Hochzeit !
    Bitte nicht in zu kurzen Abständen denken-Thrombosen verändern sich langsam, in Monaten bis Jahren ! Sie werden nur unglücklich, wenn Sie den falschen , unrealistischen Maßstab "verwenden". Achten Sie aber immer darauf , keine Schwellungen zu bekommen .Da müssen Sie mit den Kompressionsstrümpfen schon sehr diszipliniert sein...


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Als man bei mir die Thrombose feststellte war ich erstmal geplettet und hatte sofort Angst und Panik vor einer Lungenembolie.
    Ich konnte die ersten Tage kaum schlafen weil ich nicht wusste ob ich was merke wenn ich eine LE bekomme oder wache ich im schlimmsten Fall gar nicht mehr auf. Mit dieser Angst bin ich dann zu meinem Doc gegangen und sie hat mir versucht es ausführlich zu erklären auf ich achten sollte und vor allen Dingen was ich tun muss. Es hat mir zum Teil geholfen und ich bin hier auf das Forum gestoßen. Ich habe viel gelesen und mir viele Dinge gemerkt. Aber den Satz den Dr. Katz hier mal verwendet hat trifft wirklich zu "Angst essen Seele auf". Ich habe mir hier viele Ratschläge zu Herzen genommen und komme nun wesentlich besser klar.

  • Nach über drei Monaten war ich nun zur Zwischenkontrolle. Es hat sich bei meiner Thrombose nichts verschlimmert. Aber auch nichts verbessert. Laut Ärztin bleibt nun wohl auch alles zu.


    Ich bin viel gelaufen, trotz der Schmerzen im Knie. Bekomme KG und gehe zur Osteopathin. Aber die Beweglichkeit vom Knie ist nicht besser. Am 26.8. gehe ich nun in die ambulante (orthopädische) Reha. Hoffe, dass die Beweglichkeit dort wieder hergestellt wird und ich eine Athrolyse umgehen kann.


    Was muss ich beachten mit meiner Thrombose, vor allem, wenn sie sich nicht mehr auflöst? Kann sich dort ein Gerinnsel trotzdem noch lösen?

  • man kann nach so kurzer Zeit überhaupt keine seriöse Prognose machen-ich habe schon nach 8 Jahren eine vollständiger Rekanalisation erlebt...Sie müssen dauerhaft betreut und beraten werden...die Thrombose hat viele Verläufe...Angst : essen Seele auf..