Arbeiten mit Bandage möglich?

  • Ich habe endlich ein Rezept für Mld mit anschließend Bandagierung bekommen. Nächste Woche geht es los. Kann ich mit der Bandage arbeiten? Termine sind 2× die Woche morgens und ich arbeite im Verkauf. Wer hat Erfahrung damit? Lg

  • Hallo, ich hatte vor drei Jahren das gleiche Problem,nur mein vorteil ist das ich nur halbtags arbeite. Wenn ich frühschicht hatte, habe ich mich Nachmittags wickeln lassen und bis zur Nachtruhe auch getragen.Bei der Spätschicht war es schwieriger. Ich bin aufs Auto angewiesen unt das mit Bandage ist sehr schwierig das muss dann echt gut gewickelt sein .Wenn ich vorm losfahren merkte dass es nicht geht habe ich es vor der Arbeit leider wieder abwickeln müssen und so, manchmal nur drei stunden ertragen.Am besten ist das du zusiehst ganz schnell eine stationäre Endstauung zu bekommen und dann die normale Bestrumpfung und dann sieht die Welt zum arbeiten auch wieder besser aus.


    LG Angela

  • Fährt man mit bandagierten Beinen Auto und wird in einen Unfall verwickelt, muss man mit einer "Mitschuld" rechnen.


    Fragen sind offen: Werden "nur" die Unterschenkel gewickelt? Ganzbeinwickelung? Und die Arme noch dazu? 8|


    Stehen und Laufen in der Bandage sind gut möglich, sind sogar erwünscht. Das Rutschen der Binden muss man einkalkulieren, zeigt es doch, dass der Umfang reduziert wurde, ist also eine folgerichtige Erscheinung. Auch wenn die Umfangreduzierung nur einen Zentimeter bzw. wenige Zentimeter beträgt.


    Eventuell über die Bandage Feinstrumpfhose zur Haltbarmachung drüber ziehen, dann rutscht das nicht so leicht. Und/oder Klebebänder großzügig anlegen. Sind Oberschenkel/Po mit bandagiert, dann eine Radlerhose o ä drüber.
    Weite Schlabberhosen/röcke kaschieren das Ganze und machen "ausgehfein". Die Zeit der Bandage ist ja meist absehbar.


    Und nicht schämen und verstecken, offensiv damit umgehen - das Mitgefühl der Umgebung ist euch sicher. Es sind mehr betroffen als man meint.
    Und die Bewunderung ob der später schönen, neuen Strumpfversorgung auch. :thumbup:

  • Zur ambulanten Entstauung: ist in der Regel selbstverständlich möglich - wie mich die Erfahrung aus den letzten Jahren gelehrt hat. Verlangt den Patienten einiges ab, lohnt sich aber - meistens. Ich würde allerdings nicht empfehlen, die Phase in den Hochsommer zu legen - Sie arbeiten da nur gegen das Thermometer an. Und wenn man die Anstrengung auf sich nimmt, ist 2 x die Woche definitiv umsonst - wenn schon, denn schon, und so verordne ich in der Regel 4-6/ Woche, damit auch "was bei rumkommt". Praktisch: eher eine Woche zur Not im Urlaub, wenn man ansonsten auf die "Abschussliste" kommt, bringt mehr als ein mehrwöchiges Rumwursteln mit 2 Terminen pro Woche.


    Arbeitsunfähig ist eigentlich nur, wer z.B. Sicherheitsschuhe aus Arbeitsschutzgründen trägt, gefährliche Maschinen bedienen muss, Nassarbeiten durchführt... immer eine individuelle Entscheidung. Besser nicht dann, wenn alle Kollegen im Urlaub sind. Und bedenken, dass man sich ja bewegen soll und für die Umgebung eigentlich nicht "krank" wirkt, wenn man gesehen wird.

    Sabine Stüting


    Ärztin, Klinik Rheine

  • Vielen Dank für die Antworten. Ich werde es am Montag ausprobieren. Habe vorsorglich eine Kollegin gefragt, die mich ggf ablöst, falls es nicht funktioniert. Ich denke 4 Stunden werde ich schon schaffen. Lg

  • Ich habe es geschafft und wirklich den ganzen Tag gearbeitet. Es war schon sehr schwierig durchzuhalten. Als ich zu Hause war, habe ich sofort abgewickelt, denn es war so heiß. Leider konnte ich heute meine Kompri nicht anziehen, weil ich an beiden Beinen starken Juckreiz habe und die Knöchel schmerzen. Die Haut ist auch stark gerötet, ist das normal? Lg