Fußrücken-und Zehenödem-problematische Strumpfversorgung

  • Hallo, ich wende mich an alle, die auch wie ich ein Lymphödem auf dem Fußrücken, im Vorfuß und den Zehen haben.
    Ich habe nämlich große Probleme mit der passenden Bestrumpfung.
    Ich hatte zunächst einen geschlossenen Strumpf, der überhaupt nichts gebracht hat und das Ödem eher noch weiter nach vorne drückte.
    Dieser Strumpf wurde dann reklamiert und neu gestrickt, nun mit offener Spitze, damit ich eventuell noch zuätzliche Pads drunterschieben kann.
    Auch der neue Strumpf ist auf dem Fußrücken noch recht "locker". Der Mitarbeiter im Sanitätshaus erklärte mir, dass der Fußrücken schwierig zu behandeln sei mit Strümpfen wegen anatomischer Gegebenheiten (fehlende "Rundung" wie am Bein). Mit einem Schaumstoffpolster drunter bringt es etwas mehr, allerdings komme ich dann in keinen Schuh mehr rein. Außerdem schiebt sich der Strumpf beim Gehen immer ein Stück zurück, sodass die Pads vorne raus rutschen...Alles etwas kompliziert
    Ein Rezept für Zehenkappen habe ich bereits, allerdings bin ich da skeptisch, ob die mehr bringen. Sie wurden mir auch nicht gerade empfohlen, ich solle es lieber erstmal nur mit den Strümpfen probieren...
    Wer hat ähnliche Probleme oder eventuell eine Lösung gefunden?
    Und welche Erfahrung habt ihr mit Zehenkappen?
    LG Cobi

  • Danke für deine Antwort!
    Warum musst du Bandagenschuhe tragen? Bist du dauerhaft bandagiert? Oder ist dein Ödem so stark?
    Mit den Strümpfen passe ich eigentlich noch ganz gut in normale Schuhe, die etwas weiter sind. Wie ist es mit den Zehenkappen? Machen die den Fuß vorne sehr breit? Ich kann mir vorstellen, dass die Zehen dann ziemlich auseinander gespreizt werden.

  • Hallo
    Seit meiner Kindheit habe ich habe ein Lymphödem an beiden Beinen hauptsächlich sind die Füsse, Knöchel, Fussrücken und Zehen betroffen. Das richtige Anmessen der Flachstrickstrümpfe und Zehenkappen ist sehr wichtig. Ich kann dir nur raten, such dir ein gutes Sanitätshaus. Wenn die Strümpfe am Fussrücken locker sind, bringt das nichts. Also gutes Gelingen.

  • Hallo in die Runde,


    ehrlich gesagt, habe ich eben erst mal ausgegoogelt, was Mollelast überhaupt ist und wofür der Hersteller es entwickelt hat.


    Bei Rosidal sys/Die effektive Kompression des Ulcus kann man lesen:
    "Mollelast haft ist eine kohäsive Fixierbinde mit besonderem Dehnungverhalten. Mollelast ist längselastisch, querdehnbar und selbsthaftend. Sie fixiert jeweils Bindenanfang und -ende als Abschluss des Verbandes für einen dauerhaften Sitz."


    Für einen lymphologischen Kompressionsverband verwende ich Kurzzugbinden. Unterbau wie schon so oft beschrieben Stülpa dann Watte. Für Zehenbandage Mullbinden 4cm breit. Pelotten zur Drückerhöhung halten bei mir durch die Kurzzugbinden.
    Diese Konstruktion hält, wenn ich sie anlege, Zehen/Fuß/Wade bombenfest.
    Oberschenkel :wacko: oftmals sehr schwer haltbar zu wickeln. Dort verwende ich gern abschließend diese kohäsiven Fixierbinden.
    Aber wie der Name schon sagt, nur zum Fixieren.


    Aus der Ferne Tipps zur Eigenbandage zu geben, ist sehr schwierig, denn die Vorerkrankung ist bei fast jedem unterschiedlich. Ein arterieller Ulcus muss anders behandelt/gewickelt werden wie ein Venöser, ein wundfreies Lymphödem oder gar ein Lipödem.
    Die Lymphtherapeuten vor Ort helfen bestimmt gerne.

  • Vielen Dank für die Antworten und die Tipps.
    Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich eine Lösung finde, mit der ich auch in normale Schuhe passe.
    Zur Zeit stopfe ich mir Schaumgummipolster(von der Rolle, dann zusammengefaltet) unter den Strumpf, wenn ich zu Hause, bin mit einem Röllchen extra unter den Zehen. Werde mir auch Zehenkappen anfertigen lassen. Druckpolster mit Noppen habe ich mir auch bestellt.
    Ich möchte eben nicht im Hochsommer mit dicken Bandagen rumlaufen müssen.
    Mein Ödem ist einseitig, der Fuß "nur" ca 1,5 cm im Umfang dicker als der andere, nach der Drainage sogar weniger.
    Aber an den Problemstellen (Zehen/Vorfuß) teilweise ziemlich "verhärtet" (ihr wisst schon...).
    Gibt es auch eine "dünne" Bandagierung, die etwas bringt?
    LG

  • Hallo Cobi,
    ich habe ein primäres Lymphödem es geht vom Bauch abwärts bis in die Zehen.
    Tragen tue ich Zehenkappen offen der KL 2. Die Zehenkappe reichen bis an den Knick wo der Fuß ins Bein übergeht damit der Vorfuß gut abgedeckt ist. Dann kommen lange Beinstrümpfe der KL 2. Dadurch erreiche ich am Vorfuß eine Kompression der KL 4, also doppelte Kompression. Der Vorfuß ist schwer zu kompremieren. Mein Trick besteht noch aus Schnürschuhen die auf den Vorfuß drücken und somit kompremieren.
    Lymphdrainage und Schwimmen z.B. Aquagymnastik oder Aquajogging unterstützen den Lymphabfluß und die Ödeme werden weicher.
    Die Zehenkappe hilft bei mir sehr gut die Lymphe aus den Zehen zu befördern. Jeder einzellne Zeh muß bis zum Zehengrund in der Zehenkappe sitzen. Oft werden die Zehenkappen nur "obendrauf"gesetzt dadurch entstehen Einschnürungen. Also runterziehn der Zehenkappen bis in die Zehenbasis bzw. Zehengrund dann Wirken sie auch.


    Ich hoffe ich konnte etwas helfen.

  • Hallo Cobi,


    ich habe auch starkes Ödem am Vorfuß, trage Strümpfe (KKL4) mit angenähter Zehenkappe (KKL3).


    Ist der Strumpf/Zehenkappe zu locker gestrickt, nützt es nichts, wenns zu streng ist, schmerzt es auf Dauer an der Außenseite des Fußes. Bei mir ist mittlerweile auch der Vorfuß nach oben gewölbt durch den permanenten Druck (hat mir mein Lymphologe gesagt).


    In der Klinik habe ich gelernt, den Vorfuß zu tapen, und seitdem ist er schön flach. Ich tape quer zum Vorfuß - das ist zwar entgegen dem Lehrbuch, aber es hilft ungemein! Das Tape ist IMMER drauf und in der Nacht wickle ich auch noch die Zehen - dann weren sie dünner und das Tape hält besser.


    Seitdem lasse ich die Strümpfe im Vorfußbereich nicht mehr ganz so streng stricken, hab keine Schmerzen mehr und der Fuß ist immer schön Flach. Schuhe kaufen ist jetzt erheblich einfacher!


    Bilder dazu sind bei meinem Profil hinterlegt.


    Gruß Petra

  • Hallo Petra,
    das mit dem Tapen klingt interessant... Ich trage Zehenkapppen mit Druckpelotte für den Vorderfuß weil ich das sonst nicht in den Griff bekomme. Allerdings habe ich auch täglich Druckschmerzen an der Außenseite der Füße, auch ohne Schuhe an. Schiebe ständig die Nähte hin und her.
    In welcher Klinik hast du das Tapen denn gezeigt bekommen? Und ist der Effekt mit einer Pelotte zu verlgeichen oder nur ähnlich?
    Grüße, Anne

  • Hallo Anne,


    ich wurde zum ersten Mal in der Klinik in Freising (Abteilung Lymphangiologie) so getaped. Mittlerweile wird auch in meiner Physiopraxis getaped.


    Aber wie gesagt, diese Art den Vorfuß zu tapen wird in keinem Kurs so gelehrt, das hat einfach die Erfahrung der Therapeuten so gebracht.


    Probier es einfach selber mal aus: 2-3 Streifen Tape 5 cm breit, ca 10 cm lang, Ecken abgerundet. Papier in der Mitte aufreißen und dann mit etwas Zug quer zum Vorfuß aufkleben. Der Zug nimmt zum Rand hin ab.


    Ich hab damit bessere Erfahrung als mit Druckpelotten. Es verrutscht nichts, trägt nicht auf und das Ergebnis ist gut.


    Wenn ich gleich nach dem Tapen meine Strümpfe anziehe, passiert es oft, dass sich das Tape aufrollt. Drum tape ich immer am Abend, wickle dann die Zehen, dann hält das Tape gut und am nächsten Tag klebt es so fest, dass es sich nicht so leicht aufrollt. Es bleibt dann einige Tage drauf, je nachdem wie es hält.


    Probier es aus - viel Erfolg!


    Petra

  • Ich trage ebenfalls Zehenkappen (KKL 2). An den Zehen erreicht man damit eine deutliche Verbesserung. Problematisch ist leider die genaue Anpassung. Es kann passieren, dass der Druck auf einem Zeh zu stark ist, v. a. an der Naht, und man die Zehenkappe deswegen nur stundenweise tragen kann. Sobald die richtige Passform gefunden ist, helfen sie aber gut gegen das Ödem an den Zehen. Jedenfalls bei mir bleibt aber auch mit Zehenkappe und Einlegepad eine deutlich Schwellung im Vorderfuß - dort lässt sich nicht genug Druck aufbauen.


    Problematisch sind leider die Schuhe, wenn man auf einem Bein Kompression + Zehenpappe tragen muss. Ich kann viele meiner "alten" Schuhe nicht mehr tragen, weil sie nun seitlich zu eng sind, also an der Seite drücken. Leider tritt das PRoblem auch bei weit geschnittenen Schuhen auf. Zudem muss der Schuh ja auch am anderen Fuß noch irgendwie passen (Einlage kann dabei helfen).


    Tendenziell besser passen bei mir Schuhe, die mindestens bis zu den Knöcheln gehen - dann wird scheurn an der Ferse vermieden, das bei normalen Halbschuhen schnell auftreten kann.

  • Hallo,
    ich habe auch nur auf einer Seite ein Lymphoedem.
    Ich trage Sport/ Wanderschuhe 1 1/2 Nr. größer,
    auf der gesunden Seite trage ich eine Einlage.
    So geht es rechz gut.
    Bei Regen trage ich halb-hoche Stiefel von Aigle.
    Sie sind relativ weit geschnitten im Gegensatz zu den hohen Stiefeln.