Bestrumpfung durch ambulanten Pflegedienst

  • Hallo "Strumpfgemeinde".
    Ich mache in Sachen Kompressionsbestrumpfung derzeit eine ganz neue Erfahrung. Nach einer Schulter-OP bin ich derzeit nicht in der Lage, meine Kompressionsstrumpfhosen alleine anzuziehen. Das Schultergelenk ist nach der OP für 6 Wochen per Schlinge/Schiene fixiert und so sind schon normale Socken mit nur einer Hand ein Problem. Mein Hausarzt hat sofort eine Verordnung für einen ambulanten Pflegedienst geschrieben und so kommt jetzt jeden Morgen meist eine nette junge Dame, um mir meine Strumpfhose, KKL 2 anzulegen. Ist schon ein "mulmiges" Gefühl, ein Gemisch aus Hilflosigkeit, Scham, Peinlichkeit und "soweit ist es also schon". Dazu kommt, das es jeden Morgen sein kann, dass jemand anderes vor der Tür steht und wenn das der Fall ist, wird es für mich immer wieder aufs Neue unangenehm.
    Die Leute selbst haben damit so gut wie keine Probleme und sind sehr nett. Sie müssen sicherlich noch ganz andere Patienten aufsuchen, um denen hilfreich zur Seite zu stehen. Trotzdem gibt es für mein "Unbehagen" ja keinen Schalter, es wird nur von Tag zu Tag ein wenig leichter, damit umzugehen.
    Vielleicht hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht, würde mich über einen Gedankenaustausch freuen.


    Viele Grüße,
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,



    ich trage eine flachgestrickte Kompressionsbestrumpfung bestehend aus: Kniestrümpfe Expert strong Kl. III, Oberschenkelstulpen sowie Bermuda Kl. II.


    Da ich diese aufgrund der ödembedingten Behinderung nicht selbst anlegen kann, kommt auch zu mir auf Verordnung meines Internisten täglich der Pflegedienst.


    Das Problem lag bisher aber eher beim Pflegedienst. Sämtliche Pflegerinnen schienen vollkommen überfordert, kannten den Unterschied zwischen rund-und flachgestrickt gar nicht ( "ich solle mir andere Strümpfe anschaffen, die seien doch nicht normal - dehnen sich ja gar nicht), wurde beschimpft, es sei eine Zumutung, da Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle, Rheuma etc. die Pflegerinnen plagten.


    Als dann eine Pflegerin morgens plötzlich ohne Voranmeldung um 5.30 erschien und ich mich beschwerte, erhielt ich die Kündigung.



    Zum Glück kann ich jetzt nur sagen -denn der neue Pflegedienst ist 1 a - ich habe da eine feste Pflegerin - am Wochenende bzw. in Urlaubszeiten kommen dann auch Vertretungen - immer nett und vor allem auch kompetent - sie wurden in Bereich Kompressionsbestrumpfung geschult.


    Dass mir jemand helfen muss, die Kompression anzulegen, bereitet mir selbst keine Probleme - sicher ist es zunächst nicht leicht sich einzugestehen, dass man es selbst nicht mehr kann (in Deiner Situation wird sich dies aber sicher noch ändern, bei mir bleibt es so) - aber ich bin froh, dass mir mein Arzt durch Verordnung und die Krankenkasse durch Bewilligung die Möglichkeit gibt, Hilfe zu erhalten.


    Klar - ich bin kein Mann - da ist die Hemschwelle wahrscheinlich kleiner - wenn morgens eine junge Frau erscheint - aber ich bin sicher, damit wirst Du schnell zurechtkommen.



    Liebe Grüße

  • Hallo Dahlen,
    ich brauche auf Grund von Venenproblemen "nur" rundgestrickt in KKL 2, aber auch hier haben die Pfleger teilweise erhebliche Probleme, mir die Strumpfhose anzuziehen. Jede/r hat so seine eigene Technik und je nach dem wer morgens kommt, klappt es besser oder schlechter. Genau so ist das mit dem Spritzen der Thromboseprophylaxe, die eine kann es fast schmerzfrei, bei anderen weiß man schon vorher was kommt :-(. Bis jetzt waren 5 verschieden Leute hier und die Unterschiede sind schon gewaltig.
    Trotzdem bin ich froh und dankbar, dass man so einen "Service" problemlos verschrieben bekommt und einem so wirklich sehr geholfen wird. Ohne dem würde es definitiv nicht gehen.
    Ich wünsche dir alles Gute und weiterhin einen 1A-Pflegedienst, der dich so gut wie möglich unterstützt.


    Viele Grüße, Jürgen