Sanitätshäuser getestet

    • Offizieller Beitrag

    Das getestet wird finde ich gut, aber nicht nur die Gesamtnote ist interessant, die Einzelnoten wären aufschlußreich, vor allem wenn es schon zum Punktabzug führt, daß ein Sanitätshaus nicht das volle Sortiment führt.
    Es gibt zwar einige Kunden die fast alles brauchen, aber für jemanden der nur eine Gelenkbandage braucht, ist es irrelevant, ob es auch Rollatoren oder ein Brustprothetiksortiment gibt.


    Außerdem wird die Lieferfähigkeit auf Rezept immer mehr eingeschränkt, auch wenn ich z.B. Standardrollatoren anbiete, darf ich für DAK-Kunden diesen Artikel nicht mehr auf Rezept abgeben, Rundstrickstümpfe auch, aber nur nach KV.... (Die Privatkassen ziehen im Reha-Bereich schon nach)

  • Würde mich echt interessieren, welche Stelle mein Sanitätshaus hier hätte. Als ich der Dame sagte, dass es auch noch andere Stoffe bei Kompressionsstrümpfen gäbe, z.B. die angenehme Microfaser, wußte sie gar nicht, wovon ich spreche. Ruckzuck hat sie meine Beine vermessen und mir dann ein paar Strümpfe aus dem Regal geholt. Eine ältere Kundin, welche gerade anwesend war, habe ich
    dann "beraten" :P . Inzwischen trage ich jedoch Kompressionsstrümpfe (Flachstrick , angepasst nach der Therapie beim Therapiezentrum Wittlinger am Walchsee. :thumbup:

  • 8| ist leider so, das in unserer Branche das Gefälle ziemlich groß ist. :/
    Manchmal auch innerhalb der Firma. Je nachdem wie das Haus am Markt positioniert ist, gibt es schon Unterschiede. Auch innerhalb der Branche gab es eine Wandlung.
    Ende 1990 ging der Trend dazu über, daß man sich auf eine Richtung spezialisiert hat, so ist heute ein hektisches Treiben zu erkennen das man sich als Vollsortimenter präsentiert. Mit all den dadurch entstehenden Problemen. 8| Auch die Auflagen bzgl. der Räumlichkeiten trifft viele kleine Firmen. Hier hat man schon ein Manko, wenn die Behindertengerechte Toilette mit extra breiter Tür nur nach innen zu öffnen ist. Schalldichte Räume für die diskrete Beratung, aber beim Arzt kann man mithören was man für Arznei oder Hilfsmittel auf dem Rezept haben möchte. :S
    Meine Befürchtung schon vor Jahren war, das wir irgendwann nur noch Zentren haben wo man versorgt wird. Planwirtschaft läßt grüßen. :thumbdown: Die Vielfalt und Individualität gibt es dann nicht mehr. Dadurch geht auch die Wahlmöglichkeit eines jeden einzelen verloren und der Markt wird von einigen wenigen beherrscht. :(


    Da nur Sanitätshausketten bewertet wurden sollte man das ganze nicht so wichtig nehmen. Den hier hat ja schon ein Verdrängungswettbewerb eingesetz. Kleine Häuser können das Vollsortiment nicht bieten und müssen den Rest nehmen der übrig bleibt. Ob das so gut ist, muss jeder selber entscheiden.

    Gruß wilmafeuerstein

  • Nachtrag:
    Für mich das größte Problem, es gibt zu wenig qualifiziertes Fachpersonal. Aufgrund der Entwicklung das das Handwerk immer mehr vernachlässigt wird fehlt in vielen Betrieben einfach das Hintergrundwissenn.
    Unsere Branche unternimmt nach jahrelanger Stagnation im Berufsfeld des Sanitätshauses nun Versuche mit Wochenkurse für Quereinsteiger das nötige Wissen zu vermitteln. Hier fällt mir nichts mehr zu ein. :cursing:
    Ich sage immer zu meinen Kunden, ich verkaufe kein Butterbrötchen oder ne Zeitung, sondern ein Medizinprodukt.
    Nichts gegen Kollegen die das überhaupt wagen, die haben von mir den größten Respekt. Nur es bedarf schon ein wenig mehr, als das vorzulesen was auf der Packung steht.
    Da trifft es das ganze, wie schon "diebarna" schrieb, das der informierte Kunde mehr weiß als die "angebliche" Fachkraft. ;(

    Gruß wilmafeuerstein

    • Offizieller Beitrag

    Dazu fällt mir ein, daß sich eine Kollegin einmal bei einem Sanitätshaus in einem Krankenhaus vorgestellt hatte und sie abgelehnt wurde weil sie zu teuer war. Es wurde nur jemand Billiger gesucht, der den Laden "offen hielt", daß eine Abrechnung der Hilfsmittel möglich war, die in's Krankenhaus geliefert wurde...


    Ansonsten verwundert es bei der üblichen Vergütung nicht, daß auch qualifizierte Kräfte abwandern, weil in anderen Branchen besser bezahlt wird.

  • Es wurde nur jemand Billiger gesucht, der den Laden "offen hielt",

    Heute erschien bei uns folgende Stellenanzeige:
    "Wir suchen eine Fachkraft (Arzthelferin/MFA) mit Kenntnissen in der EDV.
    Für Empfang und Verkauf auf 450,-€ Basis."


    Ich glaube mehr muss man nicht mehr sagen. X(
    Hier trifft genau das auch zu, was schon isarkiesel schrieb.

    Gruß wilmafeuerstein