proteolytische Enzyme bei Lymphödem

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, liebe Leidensgenossen!
    Habe mich gerade neu im Forum angemeldet. Seit 3 Jahren habe ich ein primäres Lymphödem im linken Bein. Keine Ahnung, warum es erst jetzt aufgetreten ist - möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Hormonumstellung in den Wechseljahren. Bei Internetrecherche bin ich auf eine Therapie mit proteolytischen Enzymen gestoßen. Da das Lymphödem eiweißhaltig ist, sollen eiweißspaltende Enzyme eine Verminderung des Ödems bewirken. In den Leitlinien habe ich nichts dazu gefunden.
    Hat jemand Erfahrung damit? Gibt es vielleicht klinische Studien oder ähnliches zu dem Thema?
    Ich freue mich über jede Nachricht.
    Liebe Grüße
    Griselda

    • Offizieller Beitrag

    Hallo , Frau Dr.Sprengel!
    Herzlichen Dank für die prompte Beantwortung meiner Frage. Ihre Erklärung leuchtet mir durchaus ein - ist wohl schwierig, die Enzyme ins Bein zu bekommen! Aber man sucht natürlich immer nach irgendwelchen Hilfen, auch wenn man mal auf dem Holzweg landet.
    Zu Ihrer Frage: Ich bin die ersten zwei Jahre nach Diagnosestellung leider nicht richtig behandelt worden; ich bekam ein Rezept für 6x MLD und eines für einen Kompressionsstrumpf - fertig. Auf die Progression der Krankheit hat mich niemand hingewiesen. Das Ödem hat sich während 2 Jahren nicht weiter verändert (Stadium I), bis es sich im vergangenem November plötzlich deutlich verschlechtert hat ( Übergang in Stadium II, Umfangsdifferenz zum gesunden Bein etwa 7 cm). Ich bin sehr erschrocken und habe leider dann erst angefangen, mich zu informieren ( Internetrecherche, Kauf "Lehrbuch der Lymphologie" von Prof. Földi).
    Es wurde dann eine ambulante KPE ( tägl. MLD, Bandagierung) gemäß den Leitlinien durchgeführt (stationär hätte die Kasse in meinem Fall nicht bezahlt - dafür war der Befund noch nicht schlimm genug). Gleichzeitig habe ich mir ein Mini-Trampolin angeschafft, was mir sehr gut tut. Durch die Behandlung ist die Umfangsdifferenz auf nahezu 0 zurückgegangen. Anschließend habe ich eine Flachstrick-Kompressionsstrumpfhose mit Radlerteil am gesunden Bein bekommen ( da auch die Leiste und der linke Unterbauch betroffen sind - Kompression: III-II-I). Da die Kompression am Bein nicht ausreichte, trage ich darüber noch einen Oberschenkelstrumpf, außerdem Zehenkappe mit Pelotte wegen Ödem im Vorfuß. Bisher war der Zustand stabil bei 1/wöchentl. MLD.
    Leider habe ich z.Zt. ein Erysipel am Oberschenkel, was unter Antibiotikatherapie schon deutlich besser geworden ist, aber leider in Verbindung mit der momentanen Wärme zu einer deutlichen Verschlechterung des Ödems geführt hat - Umfangsdifferenz akut ca. 3 - 4 cm). Nach Ausheilung des Erysipels ist wohl wieder eine KPE fällig?
    Ansonsten bin ich schlank (BMI 19,5), sportlich (täglich 2 mal je 1 Stunde Waldspaziergang in scharfem Tempo mit meinen Hunden, 3/Woche Kraft-Ausdauertraining im Fitness-Studio - allerdings jetzt keine Übungen mehr mit dem betroffenen Bein). 2/Tag gehe ich für 10-15 Minuten auf mein Trampolin und bin eigentlich den ganzen Tag in Haus und Garten aktiv.
    Beruftstätig bin ich nicht mehr, war früher Krankenschwester.
    Wenn Sie mir noch irgendetwas raten können, was ich zur Vermeidung der Progredienz des Ödems tun kann, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen
    Griselda

  • Vorstellung bei Lymphologen und erneuter Anlauf für Phase 1 der KPE stationär ?? ( Wegen Verschlechterung trotz amb. Therapie ,damit wäre diese ja " ausgeschöpft")

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt, die Leitlinien sind eine große Hilfe.
    Vielen Dank für den Tip bezüglich stationärer Behandlung; allerdings sollen die Wartezeiten teilweise sehr lang sein.Vielleicht ist eine schnelle ambulante Therapie besser als eine stationäre erst in einigen Monaten? Habe zum Glück eine ganz tolle Therapeutin gefunden - da wir sehr ländlich wohnen, ist die Auswahl nicht so groß, also wirklich ein Glücksfall!
    Liebe Grüße an Alle
    Griselda