Lymphödem und Hashimoto

  • Hallo an alle Forumsteilnehmer. Ich möchte mich kurz vorstellen: weiblich, 59 , seit 4 Jahren palliative Krebspatientin. Ich habe durch den Brustkrebs ein massives Lymphödem Schulter, Thorax, Arm und Hand. In den letzten Monaten Verschlechterte sich das Ödem und ich habe trotz gleicher Lebensumstände massiv zugenommen. Jetzt wurden eher zufällig meine Schilddrüsenwerte abgenommen,mein TSH liegt bei 7,7! Frage an alle hier, hat jemand hier im Forum ebenfalls hormonabhängigen Brustkrebs, ein sekundäres Lymphödem und Hashimoto? Wird das Lymphödem durch Hashimoto beeinflusst oder ist das eher ein Zufall?

    Kann sich das Ödem auch einfach bessern, wenn die Schilddrüse wieder gut eingestellt ist oder ist das schlichtes Wunschdenken?

    Fragen über Fragen, hat jemand dazu ein paar passende Antworten? Danke im Voraus schon mal!

    Antonia:)

  • Eine Hypothyreose hat einen ,allerdings nur begrenzten Einfluss auf ein Lymphödem . Bei einem TSH Wert von 7,7 liegt nur eine latente Hypothyreose vor ,sodass bei Einnahme von Schilddrüsenhormon und dann normalen SD Werten nur mit einem eher sehr geringen Einfluss auf das Lymphödem zu rechnen ist. Wie ist der Lokalbefund ober-unterhalb des Schlüsselbeins und in der Axilla in der Tiefe ?

  • Hallo Dr. Martin, isarkiesel und Uli29


    danke für freundlichen Antworten. Ja ich bin seit 2017 chronische Krebspatientin. Ich war noch nie stationär in einer lymphologischen Fachklinik. Ich erhalte im Rahmen einer Studie nach Chemo, Ablatio und Bestrahlung eine endokrinologische Therapie, also einen CDK4/6 Inhibitor in Kombination mit einem Aromatasehemmer. Abweichend vom sonstigen Schema muss ich im Dreiwochenrhythmus in die Uniklinik zur Visite, das erschwert langfristigere Planungen wie Rehas. (Meine Leukos sind durch die Behandlung auch in der Pausenwoche nie besser als 2500, da gehe ich sowieso nicht so gerne unter Menschen😁(Aber eine Reha in der Földiklinik mit externer Unterbringung zur Risikominimierung wäre sensationell 😎)


    KPE 1 lasse ich immer in einer lymphologischen Schwerpunktpraxis machen, alle halbe Jahre. Aufenthalt in einer Ferienwohnung zahle ich da selbst und ich werde an 6 Tagen die Woche zwei Wochen lang entstaut und erhalte anschließend eine neue Versorgung, Armstrumpf und Handschuh. Thoraxversorgung habe ich bisher vermieden, Druck auf die Narbe ist

    immer noch super ätzend . Zuhause habe ich 3xWoche frühmorgends Lymphdrainage mit anschließender Kompressionsbandagierung, die ich vor dem Zubettgehen abmache.

    Sorry für die Weitschweifigkeit ..,


    Ach ja ich nehme seit Jahren 75mg LThyroxin, habe nur noch einen Rest meiner Schilddrüse mit Knoten aller Art und habe jetzt auf Geheiss des

    des NUKs die Dosis auf 100mg erhöht.

    Mein Lymphödem ist parallel zu den Schilddrüsenwerten schlechter geworden,

    wäre eine einfache Erklärung gewesen, aber wie immer ist das mit den einfachen Erklärungen halt so ne Sache.

    Ich mache morgen einen Termin in der Ambulanz der Földiklinik aus, zur Zeit kann man da sicher prima Wintersport betreiben❄️

    • Offizieller Beitrag

    Ich war im Oktober vier Wochen stationär in der Foeldiklinik. Sie haben dort ein gutes Hygienekonzept, schon wegen dem Coronavirus. Aber das hält natürlich auch alle anderen Keime von den Menschen fern.

    An der Foeldiklinik schätze ich die riesengroße Erfahrung, auch mit seltenen bzw extremen lymphologischen Befunden.


    Was wird dreiwöchentlich in der Uniklinik an Befunden erhoben? Vielleicht ist es möglich, dass dies einmal dann von den Foeldiärzten durchgeführt wird? In meiner Klinik werden auch viele Studien durchgeführt. Selten zum Nutzen unserer aktuellen Patienten. Mich macht es immer ganz kribbelig und wütend, wenn die Gutmütigkeit dieser Patienten dann dazu führt, dass die Untersuchungen dann sogar zum Schaden meiner Patienten sind (wenn zB durch wiederholte venöse Blutabnahmen Braunülen bzw Venen kaputt gehen, die arterielle Blutentnahme aber von der "Forschung" abgelehnt wird....).

    Du und deine optimale Versorgung sind "wichtiger" als die Studie!

  • Hallo Uli, gute Idee mit der Blutabnahme in der Földiklinik! Die können ja sicher auch meinen Port anstechen, falls sonst kein Blut fließen will.

    Frag ich mal gleich morgen nach.

    Das Rezept für den CDK4/6 Inhibitor für den jeweils neuen Zyklus gibts in der Uniklinik erst nach der Blutabnahme, nicht vorher. Starten darf man erst, wenn die Neutrophilen nach der Pausenwoche nicht unter 1000 sind, ist sonst zu gefährlich. Da reicht dann ein einzelnes verirrtes Virus um einen auszuknocken.Aber vielleicht könnte ich ja mal ein Rezept vorab bekommen?

    Schaun mer mal!

  • So, ich habe jetzt einen Termin Ende April in der Földiklinik vereinbart, toll wie schnell das geht! Sollte sich der Zustand meines Lymphödems parallel zu meinen Schilddrüsenwerten bessern, werde ich darüber berichten. Ich gehe davon aus, dass diese Koinzidenz dann kein Zufall wäre, aber das liegt in der Zukunft.

  • Hallo Dr. Martin, danke für den Hinweis. Ich bring mit was ich habe, gibts Blutwerte die Sie besonders interessieren? Ich bin 3 Tage vor dem Termin in der Földiklinik beim Blutabnahmen in der Uniklinik, da könnte ich vielleicht Einfluss nehmen.

  • Gestern war ich in der Földiklinik bei Dr. Martin zur ambulanten Untersuchung.

    Sehr angenehmer Termin, geduldig und emphatisch hat Dr. Martin meine zahlreichen Fragen beantwortet! Nochmals herzlichen Dank auch an dieser Stelle! Ich werde, wenn nichts dazwischen kommt, in der Földiklinik eine Reha antreten, trotz aller widrigen Umstände...(Corona usw.)


    Heute morgen habe ich erlebt, wie ärztliche Betreuung auch ganz anders aussehen kann.

    Dr. Martin hat gestern auf einen Schilddrüsenwert hingewiesen, der im Gesamtkontext für eine Dosisanpassung des L-Thyroxin sprechen könnte.

    Ich habe also mit dem Nuklearmediziner Kontakt aufgenommen und ihm vom Arztgespräch in der Földiklinik berichtet. Seine Diagnose (per Mail) bezüglich der Gewichtszunahme: kann sich nur um ein Ödem handeln und hat mit der Schilddrüse nichts zu tun! Ja klar, das hat Dr. Martin einfach übersehen!!! Tja, wenn das mal nicht von höchster Fachkompetenz spricht!!!