sport bei lipoedem

  • Nach einer Ärzte-Odysee (über 10 Jahre) wurde bei mir ein Lipödem diagnostiziert. Ich bekomme jetzt Kompressionsstrümpfe und Lymphdrainagen.
    Außerdem möchte ich die Therapie noch durch Sport unterstützen. Hat jemand schon Erfahrungen gesammelt, welcher Sport am Besten ist, wie intensiv man Sport treiben könnte oder sollte, etc.?




  • Als Antwort auf: sport bei lipoedem geschrieben von Andrea am 16. Mai 2001 14:59:29:

    Liebe Andrea

    willkommen im Club. Ich bin Betroffene und Journalistin und habe deshalb gerade einen Artikel zu dem Thema recherchiert (bei Interesse melden). Es tobt im Moment ein Kampf zwischen den Befürwortern der Fettabsaugung als einzig wirksame Therapie (nach denen nützen Kompressionsstrumpfhosen und Sport gar nichts) und denen, die an der konservativen Therapie festhalten und vor der Liposuction warnen, da dabei leicht Lymphgefäße verletzt werden können, und ein echtes Lymphödem entstehen könnte. Die Vertreter beider Fraktionen sind durchaus glaubwürdig, aber handfeste Zahlen und Langzeit-Ergebnisse hat keiner. Am 9.Juni ist in Düsseldorf ein Kongress, der sich nur mit dem Lipödem beschäftigt. Er wird allerdings von einem Hardcore-Vertreter der Absauger-Fraktion organisiert, deshalb weiß ich nicht, ob dort nur dieser Therapieansatz promotet wird. Wir werden sehen, ich werde da auf jeden Fall hinfahren.
    Da ich als Journalistin bereits life an einer Fettabsaugung teilgenommen habe (allerdings am Bauch); kann ich sagen, dass diese Geschichte nicht sooo schlimm ist, aber auch kein Spaziergang. Bisher kam das für mich sowieso nicht in Frage (kein Geld über), aber auf dem Kongress will sich auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen herumtreiben und anschließend Richtlinien für die Kostenerstattung erstellen. Dann könnte es möglich sein, die Fettabsaugung von der Kasse zumindest zum Teil erstattet zu bekommen.
    Da es wie gesagt, keine richtige Studie gibt, habe ich mich entschlossen, meine eigene Studie zu entwickeln. Nachdem ich im letzten Jahr wegen Knieproblemen außer Gefecht war, habe ich im Dezember langsam wieder mit Sport angefangen, mich immer weiter gesteigert und bis Anfang März mein Zielpensum erreicht. Seitdem verbrate ich 3000 bis 4000 Kalorien pro Woche mit Sport (Laufen, Schwimmen, Inlinern, Radfahren). Ich treibe an fünf bis sechs Tagen in der Woche mehr als eine Stunde Sport. Meine Ernährung ist soweit okay, dass jede weitere Einschränkung meine Lebensqualität beeinträchtigen würde, dazu habe ich keine Lust. Lange tat sich wenig bis gar nichts, aber jetzt scheint der Knoten geplatzt zu sein. Mein Gewicht geht langsam runter, und gestern habe ich an meiner "Test-Jeans" (die engste) festgestellt, dass ich offenbar nicht nur im Gesicht und an der Taille Fett verloren habe. Ich will das Programm auf jeden Fall erst mal bis Oktober durchziehen und dann ein Fazit ziehen. Aber eigentlich ist es mein Wunsch (und das scheint zu klappen). Unabhängig von Gewicht und Aussehen soviel Spaß an der Bewegung zu bekommen, dass es wie Essen und Schlafen ein Teil meines Lebens wird. Denn: etwas Besseres kann man seinem Körper nicht antun.

    Gott, ich gerate ins Labern. Also: Wenn Du es mit Sport versuchen willst, empfehle ich Dir, keine halben Sachen zu machen (das habe ich alles schon hinter mir, die Mühe kann man sich sparen). Du solltest versuchen, Dich langsam auf ein Pensum zu arbeiten, bei dem Du so lange durchhalten kannst, wie es in Deinen Alltag passt. Lieber nur jeden zweiten Tag trainieren und dafür zwei Stunden als jeden Tag ne halbe. Nur: wer hat schon einfach so regelmäßig zwei Stunden Zeit? Aber unter einer Stunde (als Ziel, am Anfang schafft man so viel ja nicht und würde sich nur Spaß und Gelenke verderben) lohnt sich der Aufwand gar nicht. Ich brauche allein eine Viertelstunde, bis ich diese dämlichen Kompressionsstrumpfhosen vor dem Joggen angezogen habe! Dazu mehr, wenn es Dich interessiert. Es sollten auf jeden Fall Ausdauersportarten sein. Also: Tanzen, Joggen, Schwimmen, Skaten, Radfahren, Aerobic... Die sind es nämlich die Fett verbrennen. Achte darauf, dass Du Dich immer noch locker unterhalten kannst, dann ist Dein Tempo richtig. Man darf zwischendurch auch mal aus der Puste kommen, dann sollte aber eine Pause folgen, in der der Puls wieder runterkommen kann. Sonst verheizt der Körper Glucose, was zur Folge hat, dass man nicht sehr lange durchhalten kann und außerdem nach dem Training Riesenhunger hat. Dazu gibt es jede Menge Bücher. Mehr bei Interesse.

    Noch ein Wort zu den Kompressionsteilen: Bestehe auf flachgestrickter Ware (sitzt besser, ist angenehmer), Mit Strümpfen habe ich keine Erfahrung, aber sie dürfen auf keinen Fall nur bis zu den Knien gehen oder in der Leiste einschneiden!!! Ich persönlich finde die Strumpfhose besser. Ich glaube, das diese einfach besser sitzen und zudem formen sie einen netten Po in der Hose und einen flachen Bauch. Wieso sollte man das nicht mitnehmen, wenn man die Dinger schon tragen muss???

    Liebe Grüße Kirsten




    Nach einer Ärzte-Odysee (über 10 Jahre) wurde bei mir ein Lipödem diagnostiziert. Ich bekomme jetzt Kompressionsstrümpfe und Lymphdrainagen.
    >Außerdem möchte ich die Therapie noch durch Sport unterstützen. Hat jemand schon Erfahrungen gesammelt, welcher Sport am Besten ist, wie intensiv man Sport treiben könnte oder sollte, etc.?





  • Als Antwort auf: sport bei lipoedem geschrieben von Andrea am 16. Mai 2001 14:59:29:

    hallo andrea,

    ich habe lipo-lymphödeme und da wurde mir folgendes in bezug auf sport geraten: ruhiges schwimmen, spazierengehen und radfahren sind empfehlenswert; sportarten mit anstrengungen und ruckartigen bewegungen der betroffenen extremität (z.B. tennis, golf, fußball, rudern, jogging, bergsteigen, skifahren) sowie überdehnende gymnastik sollten unbedingt vermieden werden.

    viele grüße,

    ina-marie




  • Als Antwort auf: Re: sport bei lipoedem geschrieben von Kirsten am 18. Mai 2001 10:35:49:

    Hallo Kirsten!
    finde Deinen Beitrag gut!
    Kannst Du mir Mal bitte Dein Buchtip mailen?
    Meine Adresse hast Du ja!

    Danke
    Birgit




  • Als Antwort auf: sport bei lipoedem geschrieben von Andrea am 16. Mai 2001 14:59:29:

    >Hallo,ich leide seit fast 10 Jahren an einem Lip-Lyhmphödem.Meine beiden Schwangerschaften haben das natürlich verschlimmert.Seit fast 4 Jahren tage ich die Kompressionsstrümpfe und habe 2mal die Woche Lymphe.Trampolinspringen soll sehr gut sein ,schwimmen und radfahren sind auch zu empfehlen.Wichtig ist aber alles regelmäßig zu machen ,nur das hilft langfristig und bringt Erfolg.Tja,ich habe als Mutter leider nicht viel Zeit dafür und kämpfe jetzt seit einigen Wochen um eine Kur.Ich bin im übringen 25 jahre alt-jung und würde mich sehr freuen eine Leidensgenossin zu finden.Also bis dann,Natascha