Möglichkeit der Operation/Behandlung eines Genitallymphödems

  • durch ein Genitalödem, Bein-Bauch-Ödem nach OP`s und Bestrahlungen des Bauchraumes habe ich bereits sehr viele Lymphzysten, die sich öfters entleeren, dadurch wiederum öfters Erysipele. Zur Laserbehandlung war ich einmal, aber die Zysten bilden sich wieder neu, eine unendliche Geschichte. Ich bekomme 3x wöchentl. LD - 60Min., Ganzkörper. Wie wäre eine Bandagierung/Kompression des Genitals, leider habe ich noch nichts entspr. im Internent gefunden.
    Gegen ein erneutes Erysipel bekomme ich jetzt wöchentlich eine Injektion mit Retacillin über 6 Wochen, welche Möglichkeiten gibt es in diesem Zusammenhang noch?
    Ich bin über alle hilfreichen Antworten dankbar, hier sind bereits die Möglichkeiten und Hilfen ausgeschöpft.

  • Sehr geehrte Biggi,<br /><br />
    Lymphzysten bilden sich im Genitalbereich hauptsächlich an den Stellen mit dünner Haut. Dort ist der Widerstand gegen den erhöhten Druck der Lymphflüssigkeit schwach. Bei Männern ist dies die Haut des Hodensackes, bei der Frau sind es die Schamlippen. Entfernt man nun chirurgisch einen großen Teil dieser befallenen dünnen Haut, entsehen auch weniger Lymphzysten. Eine offensichtliche Verkleinerung der Schamlippen wird in der Regel nicht als störend empfunden, vor allem wenn diese vor der Operation durch das Lymphödem sehr groß waren. Genauso wirkt auch die äußere Kompression durch spezielle Einlagen, die Ihnen vielleicht ein anderer Experte besser beschreiben kann. Nur wenn dies auf Dauer nicht ausreicht, sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden.<br /><br />
    Mit freundlichen Grüßen<br /><br />
    Dr. G. Felmerer


    Uni-Klinik Göttingen, Plastische Chirurgie, http://www.plastische-chirurgie-goettingen.com/

  • Am besten ist eine Kompressionshose mit kompressivem Leibteil. In diese Hose wird ein Schaumstoff Komprex eingelet, der den Schamhügel und die Schamlippen bedeckt. Er sieht aus wie ein sehr breites dickes "T" mit abgerundeten Ecken. http://www.lohmann-rauscher.de/media/archive/2788.pdf auf Seite 16 ist eine Abbildung dazu.

  • Danke beiden Ärzten für die schnelle Antwort,
    MfG Biggi

  • Hallo Biggi,


    hatten Sie denn schon stationäre intensive Entstauungsbehandlungen um die Ödemsituation zu bessern? Die Therapeuten und vor allem Therapeutinnen in den Lymphologischen Kliniken haben meist etwas mehr Erfahrung mit Genitallymphödemen und können Sie auch zur Eigenbehandlung anleiten.
    Die Region mit den Lymphzysten sollten Sie täglich sorgfältig desinfizieren (z.B. Octenisept). Falls einzelne nässen, kann man diese auch mit einem Silbernitratstift behandeln. Sie trocknen dadurch ein.
    Wie geht denn Ihre Penicillin Prophylaxe nach den 6 Wochen weiter? Im Prinzip sollte die Behandlung mindestens 1 Jahr durchgeführt werden.
    Wir geben Tardocillin i.m. alle 2-4 Wochen, je nach dem wie es erforderlich ist.
    Wenn eine intensive stationäre Therapie keine Besserung bringt, könnten Sie sich wirklich bei Dr. Felmerer bezüglich einer operativen Therapie vorstellen.
    Er ist ein sehr erfahrener Kollege. Alles Gute !