Lip-Lymphödem - werde ich richtig theapiert?

  • Hallo, ich lese hier schon eine ganze Weile im Forum mit und habe nun endlich den Mut, selber mal zu schreiben. Ich bin 34 Jahre alt,1,67 m groß und wiege zur Zeit 76 kg. Schon seit der Pupertät habe ich dicke Oberschenkel, die sich auch durch Sport nicht wirklich reduziert haben. Bei meiner Mutter wurde vor ca. 15 Jahren ein Lip-Lymphödem diagnostiziert. Ich bin also erblich vorbelastet. Da das Lipödem bei meiner Mutter erst so spät "entdeckt" wurde und ich sehr nach meiner Mutter geraten bin, habe ich mich Ende letzten Jahres an einen Phlebologen gewand (der auch meine Mutter behandelt) und ihn gezielt gefragt, ob ich auf dem Wege bin die Krankheit meiner Mutter zu bekommen (oder bereits zu haben) und was ich jetzt schon dagegen unternehmen kann. Seine Antwort nach kleinen Venentests war nur, ich würde die Krankheit meiner Mutter nie bekommen, ich hätten im Unterschenkel nur ein Phlebödem und dann hat er mir Kompressions-Kniestrümpfe der Klasse 2 verschrieben (Rundgestrickte, keine Maßanfertigung). Von Lymphdrainage keine Rede.
    Das Ganze hat mir keine Ruhe gelassen: Im April diesen Jahres bin ich zu einem anderen Phlebologen gegangen, der sich speziell auch mit Lipödemen etc. auskennt. Beim Gespräch saß ich auf der Liege, er konnte also den genauen Umfang meiner Beine gar nicht sehen und hat mich auch nicht aufgefordert aufzustehen (dann hätte er die Reiterhosen gesehen). Auf meine Frage, ob ich ein Lipödem haben könnte (ich habe aber keine Schmerzen) sagte er direkt, ja, Stadium 2 mit primärem Lymphödem in den Unterschenkeln (aber im Anfangsstadium). Das war es. Folge: Er hat mir an 5 aufeinanderfolgenden Tagen eine intermittierende pneumatische Kompressionsbehandlung mit Druckstiefeln und anschließendem Wickeln verschrieben, am fünften Tag bekomme ich Strümpfe verordnet. Die Wickeln gehen aber nur bis zu den Knien. Ist das Sinnvoll bei einem Lipödem welches sich eher bei den "Reiterhosen" abzeichnet? Wird hier nicht nur das Lymphödem behandelt? Ich muss dazu sagen, dass ich keinerlei Schmerzen in den Beinen habe, weder im Ober- noch im Unterschenkel. Ich kann normal gehen, Radfahren etc. Auch eine übermäßige Neigung zu blauen Flecken habe ich nicht. Nur eben ausgeprägte Reiterhosen (ich trage Gr. 42/44 in den Hosen und 40 bei Oberteilen). Das alles kommt mir komisch vor und ich fühle mich immernoch nicht richtig behandelt. Gut, ich sehe noch "normal" aus und man könnte meinen, ich habe einfach nur zu viel gegessen. Was kann ich tun?

  • Hallo !
    Um zu klären ob eine Lipohypertrophie , ein Lipödem ggfs. mit Lymphödem vorliegt wäre auf Grund der unklarheiten eine ambulante Untersuchung sinnvoll. die Therapie richtet sich nach der exacten Diagnose.
    Bitte zu dieser Untersuchung Vorbefunde mitbringen. ( Anmeldung 07652 124436)
    MfG
    Dr.Martin

  • Hallo, vielen Dank für Ihre Antwort. Noch ein Frage: Kann die momentane Behandlung mit den Druckstiefeln Schäden anrichten? Was wäre, wenn ich einfach damit aufhöre? Würden die Unterschenkel dann dicker als vorher? Wird durch den Druck und die Bandagen das wasser in die Oberschenkel geschoben und diese dadurch dicker?

  • Hallo!


    Bei Lipohypertrophie bringt apparative Entstauung nichts beim Lipödem wenig und beim Lymphödem ist eine Kombination mit manueller Lymphdrainage erforderlich.
    Detailliertere Empfehlungen sind Befundabhängig .
    MfG
    Dr.Martin