Lymphomat

  • Hallo an alle!

    Meine Allgemeinärztin hat mir vorgeschlagen, dass ich bei meiner Krankenkasse mal fragen soll, ob ich einen Lymphomaten verschrieben bekomme. Ich leide unter Lipolymphödem in den Beinen und Lipödemen in den Armen und bekomme deswegen zweimal die Woche MLD. Hat jemand damit Erfahrung, ob es unterstützend wirkt und ein paar Tipps zur Beantragung bei der Krankenkasse?

    Vielen Dank an alle!

  • Hallo Melanie,

    die apparative intermittierende Kompression kann die Behandlung des Lipödems unterstützen. Für die Krankenkasse ist eine plausible Begründung wichtig, z.B. dass es Ihnen aus beruflichen Gründen nicht möglich ist regelmäßig die erforderliche Lymphdrainage wahrzunehmen.
    Es gibt einige Punkte, die für die Genehmigung hilfreich sind. Sie sollten das Gerät unter fachlicher Aufsicht getestet und gut vertragen haben. Sie sollten in der Handhabung unterrichtet worden sein und die Versorgung mit Kompressionsbestrumpfung sollte gewährleistet sein.

    MfG

    B. Netopil

  • Zuerst würde ich Versuchen über deine Ärztin eine Verordnung über einen Lymphomat
    zu bekommen. Anschließend, gehst du in ein Sanitätshaus deiner Wahl, und lässt von dem Haus an deine Krankenkasse einen Kostenvoranschlag schreiben. Ich denke mal das du nicht bereit bist mal ebend knapp 2500 Euro zu bezahlen! Dann allerdings kommt es auf die Kasse an ob sie es genehmigt oder nicht. Dieser Vorgang kann im allgemeinen etwas dauern. Zum Gerät an sich, gibt es keine negativen Erfahrungsberichte.
    Er macht nichts anderes wie die arbeit eines Physiotherapeuten auch. Er massiert die Lymph-und Lipödeme auf Zeit so gut wie es geht weg. Eine gute Hilfe für zu Haus.
    Liebe Grüße

  • Auch hier hilft ein Blick in das Hilfsmittelverzeichnis (eine der gesetzlichen Grundlagen):

    "Die intermittierende Kompressionstherapie wird mit Apparaten
    durchgeführt, die über Ein- oder Mehrkammersysteme wechselnden
    Druck auf die zu behandelnde Extremität ausüben. Mehrkammersysteme
    bauen die Druckeinwirkung von distal nach
    proximal, respektive von peripher nach zentral auf ("intermittierende
    Druckwelle").
    Die Anwendung von Wechseldruckgeräten ist eine ergänzende
    Behandlungsmaßnahme bei oedematösen Stauungszuständen an den
    Extremitäten, bei denen eine kontinuierliche Kompressionstherapie
    erforderlich ist, jedoch durch die alleinige Anwendung
    von Kompressionsstrümpfen bzw. -hosen oder Kompressionsverbänden
    keine ausreichende Entstauung erreicht wird." Die in Einzelfällen durchzuführende häusliche Behandlung mit
    Wechseldruckgeräten muss unter ärztlicher Aufsicht/Kontrolle
    stattfinden. Sie ist nur in Ausnahmefällen unter genauer Berücksichtigung
    der Indikation (siehe Indikationsbereiche)
    angezeigt.
    Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
    - Die Wirksamkeit muss vom Arzt am Patienten vorher geprüft
    worden sein.
    - Der Patient muss die Handhabung des Gerätes beherrschen.
    - Eine regelmäßige ärztliche Therapieüberwachung/Untersuchung
    ist erforderlich.
    - Die kombinierte Anwendung des Gerätes und das Tragen von
    Kompressionsstrümpfen bzw. -ärmeln oder entsprechenden
    Kompressionsverbänden müssen sichergestellt sein."

    Des weiteren empfehlen die lymphologischen Richtlinien die Anwendung nur als begleitende/unterstützende Therapie, da das Gerät die manuelle Lymphdrainage nicht ersetzen kann.

  • Hallo Melanie,

    zuerst zu deiner Frage, ob es unterstützend wirkt: Die apparative intermittierende Kompression kann die MLD unterstützen, aber nicht ersetzen. Wenn du ein Lipödeme in den Armen und Lipolymphödeme in den Beinen hast, ist erst mal die Frage, für welchen Teil deine Ärztin, dir den Lyphamat oder Lymphapress verschreiben will?

    Will sie die MLD in Zukunft weniger als zweimal die Woche verschreiben, oder reicht zweimal nicht aus?

    Zur Beantragung bei der Krankenkasse ist es notwendig, dass deine Ärztin weiß, wozu du das Gerät brauchst. Dann ist es manchmal sinnvoll bei der Krankenkasse das Gerät zur Miete für 3 Monate zu verschreiben. In der Probezeit, musst du anhand der Messung deiner Arm- bzw. Beinumfängen die Wirksamkeit nachweisen. Ist dies der Fall, ist es leichter das Gerät endgültig zu bekommen.

    Wichtig für dich sind folgende Überlegungen:

    1. Wenn, dann muss das Gerät mindestens 12 Kammern haben, die sich überlappen, damit die Lymphe überhaupt "geschoben" wird.

    2. Ein Lymphamat ist keine große Zeitersparnis für dich, denn statt der Stunde MLD liegst du mindestens eine Stunde in deinem Gerät, eher mehr und öfter, denn MLD ist schon effektiver.

    3. Nicht nur Arme oder Beinmanschetten beantragen, denn die Lymphe muss weiter als bis zur Achsel oder Leiste. Bei den Beinen ist eine Hose zu empfehlen.

    4. Der Automat schiebt nur hoch, dies hat bei den Beinen das Risiko eines Genitalödems. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, dass du deine Lymphknoten an Hals, Achsel, Bauch und Leiste zusätzlich anregst, damit die Lymphe weitertransportiert wird.

    Freundinnen mit Lipolymphödemen empfinden Schwimmen und Aquajoggen teilweise effektiver als den Lymphamat. Und Walken mit Bandage unterstützt auch sehr gut, besonders nach der MLD.

    Ich habe einen Lymphapress, da mir die verschriebene MLD pro Woche nicht ausgereicht hat und mein Bein trotzdem dicker wurde. Besonders in Urlaubszeiten und bei Feiertagen fehlte mir die MLD. Der Lymphapress kann an Tagen nach der MLD den Umfang meines Bein um bis zu 1 cm reduzieren, wenn die MLD dagegen schon länger her ist, kann ich über 90 min drin liegen und meine Lymphe fließt nicht. Die Frage, ob es dir etwas bringt, ist also sehr komplex und die Anschaffung sollte wohl überlegt sein.

    Liebe Grüße
    Susanne