Thrombosegefahr auf Langstreckenflügen mit beinödem

  • Hallo,


    ich bin 26 Jahre alt und habe seit 14 Jahren ein primäres Beinlymphödem beidseitig links stärker als rechts Stadium3. Meine Beine sind insgesamt gut therapiert. Ich bin von Anfang an in der Földiklinik behandelt worden, habe aktuell 10 starionäre Behandlungen dort hinter mir, gehe 2 mal wöchentlich zur MLD und trage täglich meine maßgefertigten Kompressoinsstrupfhosen Kl3. Bin alle 6 Monate in der Klinik zum Volumenmessen und Strümpfeanpassen.


    Ich habe kein Übergewicht und auch sonst keine weiteren Erkrankungen. Ich nehme allerdings die Pille.


    Wir fliegen nun am 21.02 nach San Francisco, 11h Nonstop. Im Dezember wurde mir in der Földiklinik gesagt, ich solle mir jeweils am Flugtag eine Thrombosespritze setzen.


    Mittlerweile haben mich aber doch die vielen verschiedenen Meinungen verwirrt. Angeblich wirkt nur eine Spritze nicht. Andere sagen, viel Bewegung, viel trinken und die enegen Strümpfe reichen. Andere wiederum sagen, ich müsse eine halbe Woche vorher mit zwei Spritzen pro Tag anfangen.


    Bis jetzt bin ich noch nicht länger als 2,5h geflogen - allerdings ohne Probleme.


    Gibt es hierzu Erfahrungswerte?


    Vorab schonmal vielen Dank.


    VG


    Sutu

  • Hallo !
    Wenn Sie am Ödembein den Kompressionsstrumpf tragen und keine weiteren Thromboserisikofaktoren haben reicht dies aus. Bei erhöhten Sicherheitsbedürfnis kann noch eine Spritze niedermolelulares Hearin ( Wirkt 20 - 24 Std.) gegeben werden.Bewegen der Beine regelmäßig ,und reichlich Flüssigkeit, während eines Langstreckenfluges ist allen Passagieren anzuraten.

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    vielen lieben Dank für Ihre schnelle Antwort. Im Juni bin ich wieder ambulant da und werde berichten, wie es mir erging.


    Mit freundlichen Grüßen


    Sutu

  • Hi Anna2,


    wie Du ja sicher schon gelesen hast, hatte ich großes Glück, dass ich von Ausbruch des Ödems an ziemlich schnell richtig behandelt wurde. Ich hatte zwar auch einige Rückschläge, aber seit ich jetzt doch endlich die Pubertät hinter mir habe ;) hat es sich docht etwas eingependelt.


    Dein 1. Aber: das Ödem hat schon so viel Verzicht für mich bedeutet, vorallem solange meine Eltern noch das Sagen hatten, dass für mich mit meiner ersten eigenen Kohle klar war, dass ich nun endlich auch mit Ödem was von der Welt sehen will - also habe ich mich vorsichtig mit kurzen Flügen rangetastet - und jetzt ist es soweit was großes zu probieren


    Dein 2. Aber: ich würde nie auf meine MLD verzichten. Oberkörper, Bauch und Leiste mache ich selbst, den Rest übernimmt mein Mann. Er war vor unserem ersten Urlaub damals oft mit in der Lymphdrainage, er beherrscht die Griffe. Er lympht mich auch oft zu haus, 2mal die Woche ist mir eh zu wenig. Außerdem nehme ich meine Bandagen mit. So kann ich dort abneds wickeln und für den Flug bei Bedarf noch drüber bandagieren.


    Für eine evtl. Wundrose bin ich auch mit allem ausgestattet.


    Hab in der Földiklinik auch schon viele andere Patienten kennengelernt, die auch Fliegen und bei weitem schlechtere Gesamtvoraussetzungen haben als ich.


    Meiner Meinung nach kann man mit dem Ödem sehr gut leben, es braucht Beachtung und Pflege, mehr aber auch nicht.


    Ich hoffe, ich konnt Deine Zweifel etws verwerfen.


    VG


    sutu

  • Hi sutu!


    Ich kann dir nur recht geben! Ich habe auch nicht vor, mich von den Ödemen am Leben hindern zu lassen. Ich bin auch noch keine 30 und habe noch vor vieles von der Welt zu sehen.
    Vor allem werde ich mich ganz sicher nicht von meinem Traum abbringen lassen, die Welt kletternder Weise zu erkunden! "Climb the World"


    Klar mach ich mir im Moment nen Kopf, aber durch ziehen werde ich das sicher!
    Habe auch vor meinen Lebenspartner in die Kunst der Lymphdrainage einführen zu lassen. So ist man deutlich unabhängiger und es lebt sich deutlich einfacher!


    Viel Spaß in USA!