Lymphdrainage und Herzprobleme

  • Hallo liebe Forengemeinde,
    hallo an alle Ärzte,


    ich möchte mich nur kurz vorstellen, denn ich schreibe eigentlich nicht wegen mir. Mein Name ist Rebekka, bin 31 Jahre alt, und bin vom Lipödem (Diagnose vor ca. 6 Jahren) und Lymphödem (Diagnose im Sept. 08 ) betroffen.
    Mein Anliegen heute betrifft meine Mutter, die auch schon seit vielen Jahren das Lymphödem hat. Leider ist sie vor einigen Wochen schwer erkrankt und befindet sich nun seit ca. 2 Wochen in einer Anschlussheilbehandlung. Ihr Bein(e) ist enorm angeschwollen und nach ihrer Aussage wohl auch ein wenig warm. Lymphdrainagen wurden ihr dort bisher versagt, mit der Begründung, dass sie wegen dem Herzen keine Drainage bekommen dürfte. Die Therapie, Wassertreten, darf sie nun auch nicht mehr mitmachen, weil die Therapeuten der Meinung sind, dass das Bein aufgrund des Wassers (Temperatur) dicker geworden sei. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Wassertemperatur in einem Tretbecken so warm ist?
    Meine Hauptfrage ist nun, kann es denn wirklich sein, dass sie keine Lymphdrainage mehr machen lassen kann wegen dem Herzen?


    Viele Grüße
    Rebekka

  • Guten Tag, Rebekka,


    Ferndiagnosen gibt es natürlich nicht, aber wenn die behandelnden Ärzte davon ausgehen, daß ihre Mutter Schwellungen (auch) wegen einer Verschlechterung der Herzfunktion hat, sind Lymphdrainage und Wasseranwendungen in der Tat kontraindiziert.


    Gruß


    S. Stüting

    Sabine Stüting


    Ärztin, Klinik Rheine

  • Hallo Rebbeka,


    bei Zunahme der Ödeme bei Ihrer Mutter durch die Verschlechterung der Herzfunktion müsste dann aber die Medikation angepasst worden sein (Diuretika,
    ACE-Hemmer, ß-Blocker). In diesem Fall sind "Entwässerungsmittel" indiziert.
    Erst wenn sich die Herzfunktion wieder stabilisiert hat, kann Lymphdrainage und dosierte Kompression wieder durchgeführt werden.