• Hallo,
    ich bin neu in diesem Kreis. Kann passieren.
    Diagnose: Lymphödem mit Dekompensation und Fibrosierung nach Lymphknotenentfernung im Leistenbereich.
    Da ich zum Thema Sport im Forum nichts finden konnte, hier meine Frage(n).
    a) Als (ehemaliger) Marathonläufer laufe ich immer noch regelmäßig. Stimmt es, dass diese Betätigung einem Heilungsprozess entgegenwirkt und man sich lieber auf etwas geruhsameres Gehen (evtl. Nordic Walking) umstellen sollte?
    b) Dehnübungen (nicht dynamisch) seien ebenfalls nicht empfehlenswert.
    c) Wanderungen mit Rucksack (12kg - 3 - 4 Wochen, demnächst mit Kompressionsstrumpf, jedoch in dieser Zeit ohne MLD) - einerseits fördernde sportliche Betätigung (weil Bewegung), andererseits wird davon abgeraten schwer zu tragen. Problem zusätzlich: 2/3 des Rucksackgewichtes liegen auf der Hüfte. Gibt es hierzu einen Ratschlag, Erfahrungen etc., evtl. ein empfohlenes Höchstgewicht?
    d) Kieser-Training (gesundheitsorientiertes Krafttraining) - noch zu raten?
    Vielen Dank für die Rückmeldung(en).
    J. F.

  • Hallo,


    ich darf nochmal nachfragen. Sie haben ein einseitiges sekundäres Beinlymphödem nach LK Entfernung? Was war die Ursache der Entfernung? und Wieviele LK wurden entfernt? Wie ist die Ödemstärke (maximale Umfangsdifferenz zum gesunden Bein in cm)?


    Diese Infos wären wichtig.


    Grundsätzlich können Sie in Kompressionsbestrumpfung weiter laufen (Ödem beobachten), eine Überlastung werden Sie merken. Gegen sanfte Dehnübungen und Kiesertraining ist nichts zu sagen.
    Mit der Rucksackwanderung ist das schwer zu beurteilen. Wenn Sie muskulös und gut trainiert sind und den Kompressionsstrumpf tragen, wird wahrscheinlich nichts passieren. Auch hier gilt: Ödem unter der Belastung sorgfältig beobachten.

  • Sehr geehrte Frau Dr. Netopil,
    die Vorgeschichte sieht wie folgt aus:
    1. Verdickung in der Leistengegend 2005 - Verdacht auf Leistenbruch - OP endoskopisch 12.2006 - Wulst nach OP weiterhin sichtbar, Chirurg weist auf Klärungsbedarf
    2. Wegen unveränderter, leicht stärkerer Ausbuchtung MRT zur Abklärung, Diagnose unklar, evtl. Fettgewebe/Tumor/Lymphstau (Größe: ca. 13x6 cm)... jedoch keine Reaktion auf Kontrastmittel. Sicherheitshalber histologisch zu klären.
    3. Aufgrund Familiengeschichte (Vater verstarb an NHL) umfangreiche Ausräumung und anschließende Revision wegen andauerndem Abfluss (8-10 ml/h) (10.2007), Anzahl entfernter LK nicht berichtet.
    4. Anschließend bis 7.2008 keine Verschlechterung bei einmal wöchentlich MLD60, dann während eines Ostsee-Segeltörns (Temperaturen um 30°C, kein Lauf- und Krafttraining, nur längere Spaziergänge, sowie in Grenzen mehr Alkohol als sonst) Verdickung im Fußknöchel und im Wadenbereich, anschließend gebessert, 500 km-Wanderung ohne Beeinträchtigungen), anschließend weiterhin MLD, keine Kompressionsstrümpfe
    5. Sämtliche Vorsorgeuntersuchungen negativ, weiterhin gut durchtrainiert, lediglich leichter Leistungsabfall (Alter: 57, 80 kg, 190 cm), seit 5 Jahren gezieltes Muskeltraining (Kieser)
    6. Seit 5.2009 sichtbare Verdickung des Beines, vor MLD und nach Laufen bis zu 2 cm, Fibrosierung im oberen Oberschenkelbereich innen sowie an der alten Stelle in der Leiste, Besserung nach nächtlicher Hochlagerung
    7. derzeitige Therapie: Entstauung, anschließend Einbeinhose


    Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen hinreichend beantworten.
    Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Mühen.
    J.F.