Benutzung von Ödemgradmesser nach Dr. Herpertz

  • Eine kurze, und wahrscheinlich dumme Frage... Ich wollte , viele Jahre nach der Ausbildung zur Lymphterapeut, mit dem Ödemgradmesser nach Dr. Herpertz arbeiten. Nur, welche umfang soll ich da nehmen??

  • Hallo Pernilla,


    Sie wissen, dass Sie den Ödemgradmesser von Dr. Herpertz nur bei klar einseitigen Ödemen und nur an nahezu runden Stellen benutzen können (also nicht an der Hand). Sie können an jeder Stelle der ödematisierten Extremität mit der gleichen Stelle der gesunden Seite vergleichen, dadurch erhalten sie beispielsweise die Info: Oberschenkel 25% Ödemvolumen, distaler US 70% Ödemvolumen und so wird jedem klar, dass es sich um ein US betontes starkes Ödem handelt.

  • Hallo, die Antworten von Dr.Schingale und Frau Dr. Netopil gehen von zwei unteren Extremitäten aus, deren Umfänge im Normalzustand annähernd gleich sind. Erst ein Lymphödem in einer der beiden Gliedmaßen ergibt unterschiedliche Umfangsmaße, woraus sich schließlich Mithilfe des Ödemgradmessers nach Dr. Herpetz Ödemvolumen und Schweregrad ableiten läßt . Was aber, wie bei mir als langjährig einseitig Beinamputierter der Fall, wenn beide Gliedmaßen unterschiedliche Umfänge aufweisen? Während der Unterschenkelstumpf nach langjähriger Prothesennutzung und deren mechanischer Einwirkungen kaum Weichteil- bzw. Muskelmasse aufweist, ist beim verbliebenen Bein das Gegenteil der Fall. Wenn sich jetzt im Stumpf ein (L.)Ödem entwickelt kommt es regelmäßig vor, dass trotz erheblicher Umfangsvermehrung dieser Umfang unter dem des verbliebenen Beines liegt. Wenn jetzt beide Werte an Hand Ödemgradmesser verglichen werden ist praktisch ein Ödem meßtechnisch nicht nachweisbar. Ist es, wenn ärztlich bzw. physiotherapeutisch gesicherte Umfangsmaße für das durch Kompression entstaute "Ödembein" vorliegen (bei mir 5 cm oberhalb des distalen Stumpfendes 21 cm und im Stauzustand 29 - 31 cm - verbliebenes Bein an gleicher Stelle 37 cm) nicht sinnvoller, die Werte entstaut und gestaut des Ödembeines miteinander zu vergleichen um zu einem verwertbaren Ergebnis zu kommen?
    Auf diese Weise verglichen und nach der ebenfalls von Dr. Herpertz entwickelten Ödemvolumen- Formel berechnet, würde das im konkretem Falle nach den Richtlinien der DGL einem Ödemvolumen von 104 % entsprechen und damit ein “starkes Lymphödem darstellen.
    Liege ich mit meinen Vorstellungen daneben? Für eine Antwort wäre ich dankbar.
    MfG Wolf.

  • Hallo Rupoli,


    wenn gesicherte Maße einer "komplett entstauten Extremität" vorliegen, so wie Sie erläutern, könnte man die Berechnung für den Zustand der Ödematisierung so wie Sie beschreiben durchführen. Nur haben wir in den seltensten Fällen diesen Ausgangszustand erfasst und werden immer nur mit dem ödematisierten Zustand konfrontiert. Aber mit etwas Erfahrung kann man den Grad der Ödematisierung (ohne Ödemgradmesser) auch an einem Bein mit Muskelatrophie bestimmen.