Hallo liebe Forum-User,
ich möchte mich einfach auch mal hier kurz vorstellen (ich finde das gehört dazu ;)).
Ich bin 24 Jahre alt und Studentin der BWL . Das Lipödem habe ich schon vor Jahren bemerkt, nie identifizieren können bis dann durch Umwege und diverse Ärzte bestätigt wurde: Lipödem (Anfang 2007). Seit Jahren leide ich unter meinen Beinen und das schlimme daran ist eigentlich keinen Einfluss auf seinen eigenen Körper haben zu können. Langes Hin und Her, falsche Kompressionen, falscher Rat zu Diäten (HAHA!) durch anscheinend fachlich gute Phlebologen (solche Nieten dürften gesetzlich nicht "Lymph-Spezialisten" oder ähnliches auf ihren Eingangsschildern stehen haben!), mal MLD, neue Kompressionen KL2... Ach... was soll ich sagen!? Ihr kennt das ja sicher... So richtig hat halt nichts geholfen: Im Sommer im eigenen Saft stehen, angegafft werden mit den trendy-hellbeigen Kompressionen weil man schwitzt wie ein Schw*** und deshalb nur nen Rock drüber angezogen hat. Da fühlt man sich gleich umso mehr wie ein Ausserirdischer! Fragende Blicke, dämliche Fragen. Kompressionen die während des sitzens einschneiden, mir die Luft quasi nehmen und mich dauernd daran denken lassen - ein Gefühl des eingeschlossen seins eben, wo man drin steckt und sich nicht richtig frei fühlt -, Zuzahlungen für Kompressionen hier, Fahrtkosten nach Düsseldorf, Mainz... Telefonate, lange Briefe, Anwalt, Krankenkasse... alles Begriffe, die ich nicht mehr hören kann...
Mit einem momentanen BMI bei 23 (wenn ich mich nicht täusche), 68kg, 1.72m, Oberteilgröße 36-38 (je nachdem, obs über die Beine geht oder nicht;) und Hosengröße 40-42 geht es mir dementsprechend stabil - allerdings auch nur wenn es Tage gibt, an denen ich mich nicht so sehr damit konfrontiert fühle. Ich quatsche mich allerdings immer selbst ganz gerne fröhlich mit "andere Menschen haben keine Arme und keine Beine - mir geht es gut - ist doch alles ein Industrienationenproblem". Ist ja nicht so als hätte ich jeden Tag Depressionen und wäre nicht stark genug und introvertiert (weiß Gott nicht!!! :D).
Wie dem auch sei, ich habe mich entschieden eine Liposuktion zu machen. Im letzten Jahr habe ich gegen meine KK geklagt - bisher ohne Erfolg, denn der ganze Kram wird hinausgezögert bis zum Sankt Nimmerleins-Tag! Dann schreibt das Sozialgericht vor ein paar Tagen ich habe keine Chance und soll die Klage fallen lassen. Nun gut. Da ich Studentin bin, bin ich nicht kreditwürdig und erhalte dementsprechend ohne Einkommen auch kein Geld. Mit 300 Euro zum Leben im Monat komme ich zudem nicht weit und bin froh, dass es momentan Null auf Null aufgeht (ohne Superinvestitionen, seit 7 Jahren keinen Urlaub mehr...Geht halt alles nicht mehr). Mein Erspartes, was ich in meiner Ausbildungszeit nebenbei noch ansammeln konnte, ist nach 2 Jahren Studium und täglichem Leben nun verbraucht.
Fakt ist, dass ich im nächsten Jahr mit meinem Studium fertig bin. Das heißt ich habe noch 1x Semesterferien von Mitte Juli bis Ende September in diesem Jahr. Und das heißt: Ich möchte endlich meinen Traum erfüllen und eine Liposuktion durchführen lassen.
Aufgrund der finanziellen Lage werden mir meine Eltern durch ein zinsloses privates Darlehen unter die Arme greifen (was natürlich auch nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist - wer ist heutzutage noch Krösus ;)... Auf der Suche nach einem guten Arzt bin ich momentan noch und werde mir 3 Kostenvoranschläge holen und wenn möglich mich noch in diesem Jahr (bevor ich meine Bachelorarbeit schreibe und endgültig ins Berufsleben eintrete 2011) operieren lassen. Das ist mein sehnlichster Wunsch und jedes Mal wenn ich daran denke, muss ich doch eine Träne lassen, weil es mir einfach so viel persönlich bedeutet und mich dann doch mit nimmt. Eben ein kleines Stück überschwänglicher Gefühle wenn ich an den Tag denke, an dem ich abends die Beine wie morgens habe...
Ich freue mich auf den Tag.
Fotos werde ich, sofern ich mich mit allem bekannt gemacht habe, hier auch hineinstellen.
VLG
Kokosöl