Antrag auf Schwerbehinderung

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auf Anraten der Ärzte nach meiner Reha einen Antrag auf Schwerbehinderung wegen einem starkgradigen Lymphödem an beiden Beinen gestellt. Das Amt für Soziale Angelegenheiten hat einen Behinderungsgrad von 30% anerkannt.
    Gegen diesen Bescheid habe ich Widerspruch eingelegt und gebeten mir die Unterlagen für die Entscheidungsfindung zu überlassen.
    Jetzt habe ich diese Unterlagen erhalten und zu meiner Überraschung hat der Prüfarzt einen Behinderungsgrad von 50% und das Merkzeichen "G" festgestellt.
    Der Sachbearbeiter allerdings hat dieses Gutachten mit der Begründung abgelehnt, daß ich in der Reha war.
    Das Gutachten wurde aufgrund des Ursprungsgutachtens eines Lymphologens und des Entlassberichts der Rehaklink erstellt.


    Ich bin jetzt mal gespannt wie mein Widerspruch entschieden wird, ich werde über das Ergebnis berichten.


    Viele Grüße


    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe jetzt den Widerspruchsbescheid erhalten. Der Widerspruch wurde als unbegründet zurückgewiesen, da ich für den Sachbearbeiter zu fit bin (Rehamassnahme). Es wurden jedoch jetzt 40% anerkannt, wegen eines Nierenwertes, den mein Arzt als unkritisch sah. Weiter wurde begründet, daß zu einem höheren Behinderungsgrad ja ein Gliedmaß, wie Unterschenkel oder Unterarm fehlen müsste.
    Irgendwie kommt mir diese Begründung doch etwas hahnebüchen vor.


    Viele Grüße


    Dieter


  • Zitat

    Zitat aus dem Link oben: Dabei stufe ich
    als leichtgradige Ödeme die ein, die bis 50% Ödemvolumen gegenüber einer gesunden Extremität aufweisen und
    als schwergradige Ödeme die ein, die über 50% Ödemvolumen gegenüber einer gesunden Extremität aufweisen.


    Was meint er denn mit 50% Ödemvolumen gegenüber der normalen Extremität? Was heisst das denn in konkreten Zahlen?
    Und die Kombination leichtgradiges Ödem + (geringe) Funktionseinschränkung kommt gar nicht vor? Obwohl er weiter oben von der Einschränkung der Leistungsfähigkeit schon bei leichtem Ödem und manuellen Berufen (und da auch PC-Arbeit dazuzählt) schreibt.


    Ich stelle mir die Fragen deshalb weil ich mir nicht sicher bin ob es besser wäre jetzt einen Verschlechterungsantrag meines GdB zu beantragen oder ob das in 2 1/2 Jahren ausreicht, wenn mein Ausweis abläuft. Z.Zt. habe ich 50% wegen Mamma-Ca, das Lymphödem war aber zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht existent.


    LG Gledi

  • Ich darf/soll z. B. nicht lange sitzen oder stehen. Im Liegen kann ich meinen Beruf nicht ausüben, also mache ich so weiter wie früher und hoffe, dass es lange hält, wofür mich ja die Lymphgefäßtransplantation ein Stückchen weiter gebracht hat, obwohl ich immer noch relativ vorsichtig sein muss, da sich gerade das viele Sitzen negativ auswirkt.


    Hallo Pandora,
    ich kann aufgrund einer anderen Erkrankung ebenfalls nicht ausschließlich sitzen oder stehen - habe aber auch eine prinzipiell überwiegend "sitzende Tätigkeit". Ein Facharzt hat mir dieses nicht ständig Sitzen-/Stehen-können bescheinigt und so habe ich einen elektronisch höhenverstellbaren Schreibtisch (mit Halterung für meinen PC) vom Leistungsträger (kann je nachdem Rentenversicherer oder Agentur für Arbeit sein) und einen sehr komfortablen Bürodrehstuhl bezahlt bekommen.


    Der höhenverstellbare Tisch ist eine sehr große Erleichterung - wäre vielleicht auch was für Dich, bevor Du eine Verschlechterung Deines Zustandes riskierst - und mit der Genehmigung sollte es dann ja wohl bei Deiner Diagnose keine Probleme geben.


    Schönen Tag und liebe Grüße
    Erika

  • Hallo Pandora!
    Ich wurde über meine Einschränkungen und was ich zu beachten habe aufgeklärt. Eine ausführliche sozialmedizinische Beurteilung gab es aber nicht weil die Krankenkasse der Kostenträger der Rehamaßnahme war, nicht die Rentenversicherung. An meinem momentanen Arbeitsplatz ist das mit relativ geringen Problemen und viel Verständnis verbunden aber ich habe wahrscheinlich (hoffentlich) noch 35 Jahre bis zur Rente, wer weiß was da noch kommt.
    Nach den Links müsste ich quietschgesund und uneingeschränkt sein. Hoffen wir es mal, dass es wirklich bald so ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pandora und alle Mitleser,


    der Termin beim Betriebsarzt hat mir sehr viel gebracht. Er hat mir alles aus Sicht des Prüfarztes erklärt und dabei kam heraus, daß von den Fachärzten zwar die Diagnose gestellt wurde, aber kein Hinweis auf eventuelle Beeinträchtigungen vorhanden sind. Aus dieser Sicht kann ich die Entscheidung des Versorgungsamtes verstehen.
    Er meinte eine Klage könnte schon hilfreich sein, wäre aber vermutlich mit hohen Kosten für Gutachter verbunden.
    Besser ist es noch einmal bei den Fachärzten vorstellig zu werden und um ein neues Gutachten, mit den entsprechenden Hinweisen zu bitten. Das werde ich auch machen und danach einen Verschlimmerungsantrag stellen.


    Liebe Grüße aus der sonnigen Südpfalz


    Dieter