Funktions-Lymphszintigraphie

  • Hallo
    Gestern hatte ich endlich den ersten Teil meiner Funktions-Lymphsintigraphie. Nach 4 1/2 Jahren Irrlauf, habe ich endlich ein Spital in der Schweiz gefunden, welche obenerwähnte Untersuchung durchführt.
    Jetzt aber mein erwachen. Zuerst zum Ablauf. Es wurde das Kontrastmittel zwischen der grossen und der zweiten Zehe gespritzt, an beiden Füssen (gemäss Arzt ist das für das oberflächlich Lymphsystem). Beim "kaputten" rechten Bein ist der Lymphabfluss besser, wie im linken Bein. Links wurde jedoch nichts operiert. Hatte schon bald nach der OP das Gefühl, dass alles von rechts nach links staut, da auch das linke Bein dicker wurde.
    Kann das sein?
    Auch das mit den Lipödemen( wie immer diagnostiziert) kann ich nicht ganz glauben, da ich vor der OP alles fest gehabt habe und keine Wassereinlagerungen. Das alles ist erst seit der OP.
    Am 2. Februar muss ich noch die Szintigraphie machen für das tiefe Lymphystem. Gestern wurde noch Ultraschall gemacht. Der Nuklearmediziner meinte, er muss noch das ganze auswerten, darum muss er wissen, wie tief die tiefen Lymphknoten sitzen.
    Kennt sich jemand damit aus?

  • Die Erfassung der Lagetiefe der Lymphknoten ist zur Berechnung des Schwächungskoeffizienten der Strahlung bedeutsam--- letztlich zu Erstellung eines sinnvollen Befundes. Vielleicht wird Dr.Brauer hier noch detaillierteres dazu schreiben. Ein Lipödem hat einen normalen Abstrom im Lymphszintigramm. Die Volumenvermehrung beider Beine kann auch im Rahmen eines Lipödems -- bei normalem Lymphszintigramm -- auftreten . Ein Lipödem ist nicht Folge einer Operation , hier wäre ein zufälliges zeitliches Zusammentreffen von " Beginn Lipödem" und " Operation " denkbar

  • Guten Abend Herr Dr. Martin


    Ich habe jedoch das Gefühl, dass die gleichmässige Umfangzunahme der Beine mit der OP zu tun hat. Nochmals, ist eine Stauung links nicht auch durch die OP und MLD möglich. Bei der MLD wird OS-Aussenseite und hintenherum zur linken Seite geführt.

  • Wenn der Lymphabfluss im linken Bein schlechter ist wie im Operierten (rechts), daann muss ja etwas sein. Oder kann der Abfluss in die tiefe unterschiedlich von Bein zu Bein sein und zählt trotzdem als normal?

  • Guten Abend


    heute hatte ich meinen zweiten Untersuch der Funktionslymphszintigraphie. Es wurde am unteren, äusseren Fersen gespritzt, so konnte das tiefe Lymphsystem begutachtet werden. Am Schluss der Besprechung die Ernüchterung. Der Nuklearmediziner meinte es sei kein typisches Lymphödem vorhaden. Jedoch erklärte er mir, dass der tiefe Abfluss am untersten Rand der Marge/Werte für normal sei. Rechtes Bein (in der Leiste operiert) hat ebenfalls einen minim besseren Abfluss wie links (nicht operiert). Er meinte soche Werte trifft er an, bei Personen mit einem posttrhrom. Syndrom, wo sich im Bein andere Wege gebildet haben.



    Nun meine Fragen: 1. Ein Lymphödem aus einem postthrombotischen Syndrom zählt doch auch zu den sekundären Lymphödemen?
    2. Wenn der Abfluss im operierten Bein minim besser ist, kann es sein, dass es trotzdem nach links staut und deshalb linkst der Abfluss schlechter ist? Ich denke die Umgehungskreisläufe arbeiten vielleicht so gut, dass die linke Seite etwas überlastet ist.
    Muss auch sagen, dass bei der MLD über die rechte Aussenseite des rechten Beines gearbeitet wird und dann alles richtung linke Seite (linkes Bein) geschoben wird.
    3. Stellen sich die sekundären Lymphödeme anders dar in der Funktionslymphszintigraphie wie die primären?
    4. Kann ich evtl . die Resultate und die ganzen Unterlagen betreffend Szintigraphie noch einem anderen Arzt geben, welcher das mal anschauen kann?
    5. Pathalogisch besteht eine Verminderung, jedoch knapp noch im normalen Bereich, gemäss Aussagen des Arztes.
    Warum sagt er dann, es sei kein Lymphöde?
    6. Habe noch das entzündete Hämatom gehabt nach der OP gehabt, und bis zur entfernung was das Bein bereits gerötet. Das hat ischer auch einen Einfluss auf das Lymphsystem?
    Vielen Dank für die Antworten.


    Reinach

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  • Lassen sie eine Phlebographie machen : es scheint ja , dass hier ein PTS ( Postthrombotisches Syndrom ) besteht- das hätte man VOR der Untersuchung der Lymphgefässe machen sollen .
    Beim Lipödem sehen sie nicht viel allein mit der Duplexsonographie.



    LG
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Guten Tag Herr Dr. Katz


    habe im rechten Bein nur noch die iefe Vene, SaphenaMagna wurde entfernt. Leider hat sich nach der OP noch ein entzündetes Hämatom gebildet und bis zur Entfernung (nochmaliger OP) war das Bein bereits gerötet.

  • Zu 1: ja
    zu 2:Wie schon mehrfach geschrieben nein.
    zu 3 : Wenn ein Lymphödem vorliegt in der Szintigraphie nein
    zu 4 : Es wird schwer seinen einen Arzt zu finden der nur die Bilder ohne Kenntnis des Untersuchungsablaufes beurteilt(Dynamische Untersuchung)
    zu 5 : Weil das Untersuchungsergebnis immer eine normale Schwankungsbreite hat(Individuelle normale Unterschiede)
    zu 6 : Nur wenn damals ein bleibender Schaden am Lymphabfluss entstanden ist.

  • Ps. Die Definition eines sekundären Lymphödems nach einer Thrombose erfordert a) die sichere Diagnose Lymphödem und b) Anamnestisch oder nach Vorbefunden eine gesicherte abgelaufene Thrombose oder den Nachweis postthrombot. Veränderungem der Venen ( siehe Dr.Katz)

  • Sie haben mehr als 90% !!! des Venensystems am Bein noch erhalten ! Am Unterschenkel 3 Paare+im Knie 2+ am Oberschenkel 1 ...stellen sie sich das " TIEFE Venensystem " wie die Gleise eines Güterbahnhofes vor . aus 6 Gleisen werden 2 und 1...von unten noch oben betrachtet . dann kommt die Muskulatur . deswegen heisst es " TIEFES SYTEM " weil es UNTER der Muskulatur liegt !
    Und ÜBER der Muskulatur liegt " ein Kartoffelnetz " mit 2 " typischen " Nähten : 1x : vena saphena magna und 1x v.saph.parva ( Wade ).
    IM GESAMTEN oberfl.System fliesst nur max.10 % das Blutes zurück und von diesen 10% nimmt man höchsten 10 % weg...


    Also : es ist noch genug da ! ;) :) :)


    Aber : wenn bei OP eine Thrombose passieren sollte , sieht das ganze schon anders aus...deswegen müssen Schmerzen nach OP immer genau abgeklärt werden - die meisten sind Schmerzen durch
    Blutergüsse entstanden- deswegen lege ich so unglaublich viel Wert auf Kompression für einige Tage nach OP , mehrfach täglich . Dann treten selten dickere Blutergüsse auf. ;) :) :( :)


    Herzlichst
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Habe nun endlich den schriftlichen Bericht der Lymphszintigraphie erhalten:


    Sowohl in der epifaszialen als auch in der subfaszialen Untersuchung jeweils bessere Abflussverhältnisse der rechten unteren Extremität im Vergleich zu links mit höherem Uptake rechts als links.Der epifasziale Uptake 40 Min. p.i. rechts beträgt 4.2 % (Norm 3.1% +/- 1.4%).
    Der subfasziale Uptake rechts 40 Min. p.i. ist deutlich reduziert mit 0.1 % (Norm 2.8% +/- 1.7 %). Linksseitig pathologisch verminderter epifaszialer Uptake nach 40 Min p.i. mit 0.6% sowie auch deutlich pathologisch verminderter subfaszialer Uptake links (0.0%) 40 Min. p.i. Proportional zeigen sich gleiche Seitenverhältnisse und Patologische Minderung subfaszial bds. und epifaszial links 60 Min p.i. und 120 Min. p.i.
    Im Verlauf sowohl epifaszial als auch subfaszial bis 120 Min. i.p. orthograder lymphatischer Abfluss unbehindert bis in den Venenwinkel mit Uebertritt in den venösen Pool. Im subfaszialen Untersuchungsteil physiologische Darstellung poplitealer Lymphknoten 120 Min i.p.





    Kann mir das jemand "verdeutschen"?


    Heisst das, dass links im tiefen System KEIN Abfluss stattfindet?


    Können man solche Unterschiede im Lymphsystem auf ein Lipödem zurückführen?
    Der oberflächliche Abfluss in die Tiefe scheint rechts OK owohl das Bein immer geschwollen ist seit der Venenop.
    Hat die OP evtl. einen Einfluss gehabt?
    Bestand evtl. früher schon Abflussstörungen? (habe dank konsequentem Tragen der Strümpfe keine geschwollenen Zehen.)



    Kann man bei diesem Befund überhaupt noch etwas tun?


    Vielen Dank für die Antworten.

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  • Hallo !
    ad 1: Wenn kein Abfluss stattfände wäre das linke Bein schon " geplatzt"
    ad 2: Unterschiede sind nicht auf ein ( reines ) Lipödem zurück zu führen.
    ad 3: Möglicherweise bestand schon früher eine(latente ) Abflussstörung
    ad 4: empfehle die Kompressionstherapie bei wohl klinisch gutem Erfolg fortzusetzen

  • Guten Abend
    Was bedeuted das,


    sowie auch deutlich pathologisch verminderter subfaszialer Uptake links (0.0%) 40 Min. p.i. Proportional zeigen sich gleiche Seitenverhältnisse und Patologische Minderung subfaszial bds. und epifaszial links 60 Min p.i. und 120 Min. p.i.



    mit den 0.0% bedeuted das, dass alles via oberflächlichem System weiterläuft?


    Kann da mit MLD noch etwas verbessert werden?


    Die linke Wade bis zum Fuss runter wird immer dicker, trotz konsequentem Tragen der Kopressionsstrümpfe KL.3



    Habe hier noch etwas gefunden unter Springerlink.com


    Die Zwei-Kompartiment-Lymphszintigraphie wurde zur Funktionsuntersuchung des sub- und epifaszialen Lymphgefäßsystems der Beine entwickelt. Hierbei ermöglicht die digitale Ganzkörperszintigraphie die visuelle Beurteilung des Lymphabstroms aus den Beinen. Zusätzlich erfolgt durch die Berechnung des in die Lymphknoten transportierten und dort phagozytierten Radiopharmakons eine semiquantitative Beurteilung, die einen Vergleich von Lymphgesunden mit Patientenkollektiven zuläßt. Bei zyklisch-idiopathischen Ödemen zeigte sich ein beschleunigter Lymphtransport im Sinne einer Hochvolumeninsuffizienz. Bei Phlebödemen war die Hochvolumeninsuffizienz des epifaszialen Kompartiments teilweise so ausgeprägt, daß sie szintigraphisch durch überhöhte Uptakewerte zu detektieren war. Bei postthrombotischen Syndromen war der Lymphtransport subfaszial bei allen Patienten erheblich eingeschränkt im Sinne einer Sicherheitsventilinsuffizienz. Epifaszial hingegen konnte ein kompensatorisch beschleunigter Lymphtransport nachgewiesen werden. Das Lipödem zeigte szintigraphisch keine Auffälligkeiten. Diese Ergebnisse lassen erkennen, daß mit der Zwei-Kompartiment-Lymphszintigraphie eine Mitreaktion des Lymphsystems bei primär nicht lymphödematösen Ödemformen des Beines nachgewiesen werden kann. Der Lymphtransport ändert sich hierbei in Abhängigkeit von der Pathophysiologie, die dem jeweiligen Beinödem zugrunde liegt, so daß dies differentialdiagnostisch genutzt werden kann.



    Können Sie mit meinen Werten und diesem Text vielleicht etwas mehr erklären?Habe ich nun rechts eine Hochvolumeninsuffizienz?
    Können bei Lipo-Lymphödemen auch solche Werte wie oben genannt auftreten? Da hätten aber bestimmt beide Beine die gleichen oder ähnliche Werte?
    Ist bei Lipo-Lymphödemen immer das tiefe Lymphsystem betroffen?


    Vielen Dank für die Antworten.

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  • Sie halten sich zu sehr an den bildgebenden Verfahren auf. Wichtig ist vor allem das Ergebnis der klinischen Untersuchung. Im Latenzstadium hat der Pat .z.B. zwar ein pathologisches Lymphszintigram aber kein Ödem ---keine Therapie erforderlich. Kenne einige Pat. mit messtechnisch normalem L.Szinti aber Lymphödem --- Therapie erforderlich
    MfG
    Dr.Martin

  • Hallo


    kann bei einer solchen Bewertung der Lymphszintigraphie zur Fettabsaugung geraten werden oder wäre es gefährlich?


    Kann mit MLD noch etwas gemacht werden?


    Warum fliesst es im oberflächlichen System besser in Tiefe ab(rechts)? Habe beide Beine dick, rechts umfangmässig mehr?


    Wünsche allen einen schönen Abend


    Reinach

  • Wie Dr. Martin schon sagt: Ergebnisse der bildgebenden Verfahren sind nicht unbedingt maßgeblich für die Therapieempfehlung.Ohne Untersuchung keine Therapieempfehlung.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/