Hallo,
letzten Mai hatte ich einen Antrag auf Schwerbehinderung beim Versorgungsamt eingereicht. Dieser wurde mit einem GdB von 30 % auf mein Phleb-Lymphödem (lt. Dr. Jungkunz) bzw. Lip-Lymphödem (lt. Oberwaldklinik Grebenhain) für meine Beine festgelegt (Werte nach der Entstauung):
Maße: Unterschenkel 52 cm rechts ca. 11.785 ml links ca.10.171ml
Oberschenkel ca. 79 cm rechts ca. 12.234 ml links ca. 11.643 ml
Stadium II-III
Ich bin 40 Jahre alt und war erst mit 37 zum ersten Mal beim Phlebologen. Ich habe meine sehr dicken Beine immer auf mein Übergewicht attribuiert. Wie ich noch schlank war, hatte ich auch schon sehr dicke Beine, wollte mir aber nicht eingestehen, dass dies nicht normal ist. Meine Freunde und Familie hatten jahrelang auf mich eingewirkt und irgendwann habe ich mich aufgerafft, bin dann zur Oberwaldklinik nach Grebenhain, um mich untersuchen zu lassen. Dort hatte ich eine zweiwöchige Entstauung. Anschließend bin ich bei Dr. Jungkunz regelmäßig in Behandlung (Grebenhain ist einfach zu weit ). Selbstverständlich ziehe ich auch seitdem meine Kompressionsstrümpfe an und gehe zwei mal in der Woche zur Lymphdrainage.Trotzdem habe ich immer noch Schmerzen nach langem Sitzen und Stehen. Ich bin voll berufstätig und sitzte fast den ganzen Tag.
Letztes Jahr hatte ich eine Unterleibsoperation, da ich sehr starke Schmerzen hatte - Endometriose Stadium III – Uterus ist mit Rektum verklebt (habe einige Endometrioseherde). Dies ist mein persönlich Krankheitsgeschichte und deshalb habe ich einen Antrag auf GdB gestellt .
Da meine Endometriose mit nur 10% GdB und das Ausmaß meiner Beine nicht erfasst wurde, hatte ich Einspruch eingelegt. Dieser wurde abgelehnt. Da habe ich mich sehr geärgert und einen Anwalt eingeschaltet. Gestern habe ich die kompletten Kopien der Befunde von meinem Anwalt erhalten und bin in ein wahnsinnig großes emotionales Loch gefallen. Meine frühere Hausärtzin (Wechsel seit letztem August) hatte als persönliche Anmerkung in ihrem Befund angegeben, dass sie meinen Antrag auf Schwerbehinderung aus ihrer Seite nicht nachzuvollziehbar findet . Ich kann das einfach nicht verstehen. Die anderen Befunde gehen explizit auf meine Krankheitsgeschichte ein. Ich weiß nicht, ob ihre Stellungnahme jetzt groß ins Gewicht beim Sozialgericht fällt. Ich bin sehr verletzt, dass sie meine Beschwerden nie ernst genommen hat. Auch kostet der Rechtsstreit mich viel psychische Kraft.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Versorgungsamt und dem Sozialgericht ? Habt ihr auch schon solche Erfahrungen mit euren Hausärtzen gemacht?
Danke im Vorfeld für Eure Antworten.
Viele Grüße
Sibill