Verbeamtung scheitert an Übergewicht

  • Hallo Pandora,
    von "gerecht" kann da wohl keine Rede sein.
    Denn da müßten ettliche - um nicht zu sagen viele - bereits in früheren Jahren verbeamtete Lehrkräfte, wieder "entbeamtet" (gibt's das Wort überhaupt??) werden, die im Laufe ihrer Lehrer-Zeit ordentlich an Gewicht zugelegt haben und mit Sicherheit weit oberhalb eines BMI von 30 liegen.
    Da muß ich nur gedanklich durch die Schulen meiner beiden Kinder streifen - da würden sofort ettliche durch das Raster fallen. Und das ist nicht nur in Schulen, sondern auch in anderen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes genauso.
    Ist meines Erachtens nach schon eine Frechheit und grenzt an Willkür!


    Sonnige Grüße aus Bayern
    Erika

  • Gerecht ist das nicht.
    Aber es ist nicht die einzige gesundheitsbedingte Einschränkung im Berufsleben. Z.B. hätte ich mit meinem (minimal ausgeprägten) Asthma keine Polizeiausbildung machen dürfen. Kleine Frauen dürfen nicht Stewardess werden, Kurzsichtige nicht PilotIn... Das Leben ist ungerecht :(

  • Ich empfinde es als sehr ungerecht, wenn jemand wegen seines Gewichtes nicht Beamter werden darf. Denn die Arbeit der man verichtet ist doch gleich, egal ob Beamter oder nicht.


    Aber so ist das immer, wenn man übergewichtig ist, dann ist man nur ein "Mensch zweiter Klasse". Kenne das selber sehr gut, denn als ich meinen Beruf als Verkäuferin noch ausüben konnte da hat es keinen Interessiert wieviel ich wog sondern nur ob ich meine Arbeit gut mache . Heute bekommt man gesagt, neeeeeeeeee mit Ihren Gewicht, schaffen sie das alles nicht mehr. Dabei bin ich gelenkiger als manch dünner Mensch, doch das ist alles egal.


    Man sollte sich nicht nur auf das Gewicht berufen, sondern viel mehr, was ein Mensch leistet.



    Wünsche allen ein schönes Wochenende

    Es ist keine Schande hinzufallen, nur wer nicht wieder Aufsteht hat verloren!!

  • ich habe lange überlegt ob ich was dazu schreiben soll, aber ich finde Deinen Beitrag prowokant gegeüber uns Adipösen Menschen..........


    .... Dem kann ich nur zustimmen und empfinde das genauso wie Du Blümchen - danke, dass Du's so in Worte gefasst hast!!

  • Um nochmal auf das Thema "Lehrkräfte" über BMI 30 zurückzukommen, ein Beispiel aus dem Schulleben meiner Tochter. An ihrer Schule (eine der großen Schulen auf dem Lande - ca. 600 Kinder) war bis vor 2 Jahren ein Rektor der Chef, der gut und gerne ca. 120/130 kg auf die Waage brachte bei einer Körpergröße von um die 1,90 m. Der Mann war die gute Seele der Schule - er führte "sein Haus" mit Herz und brachte eine familiäre Atmosphäre durch seinen herzlichen Führungsstil in die Schule, in der sich alle wohl fühlten und nicht nur der Tag rumgebracht wurde, weil man einfach dort hin mußte. "Seine Kinder und Jugendlichen" dort, kannte er mit Namen, da er auch selber verschiedene Fächer unterrichtete. Besonders die Schüler der jeweiligen Abschlußklassen lagen ihm am Herzen und er begleitete und förderte sie wo er nur konnte. Er erschien z. B. einmal während des Werkunterrichts in der Abschlußklasse meines Sohnes mit Pizza für alle. Alle fühlten sich Wohl unter seiner Führung. Leider ging er dann vor 2 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand und ihm folgte eine Rektorin (gertenschlank und fit), bei der die Prioritäten an anderer Stelle, aber leider nicht bei Menschlichkeit und Herzlichkeit liegen. Bei ihr zählt vor allem der äußere Eindruck (natürlich vor allem ihr eigener) und man sollte sie lieber irgendwo einsetzen, wo sie mit Maschinen - aber nicht mit Menschen - und schon gar nicht mit Kindern und Jugendlichen, die in's Leben entlassen werden sollen, zu tun hat!
    Die Lehrerin (Anfang 50) meiner Tochter z. B. ist ebenso mit ca. 120 kg bei geschätzten 1,70 m kein Leichtgewicht. Aber ihr herzlicher und fürsorglicher Stil in dem sie mit den Kindern umgeht, sprechen für sie. Sie macht sämtliche (sportliche) Unternehmungen mit, die andere Lehrer auch machen. Besucht Fortbildungen etc. ... In dem Jahr, in dem sie meine Tochter unterrichtet, war sie noch nicht einen einzigen Tag krank! Sie hat übrigens (erfolglos) veruscht mit WW abzunehmen - ich kenne sie von gemeinsamen "WW-Gruppenstunden" vergangener Tage :)
    Was ich damit sagen möchte: An was machen wir - oder macht unsere Gesellschaft - denn die (in diesem Falle) pädagogische Kompetenz und menschliche Herzenswärme einer Lehrkraft fest?????? Etwa an deren BMI??????!!! Schande über alle, denen so etwas einfällt!! Warum müssen denn nicht Raucher versuchen mit dem Rauchen aufzuhören - bzw. müssen einen solchen Versuch nicht nachweisen? Warum wird nicht nach den Trinkgewohnheiten bwz. nach den Medikamenten-Einnahmen gefragt - warum nicht nach sog. Risikosportarten? All das stellt auch ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar und birgt die Gefahr, dass sich daraus erhebliche Folgekosten durch Krankheitsausfälle ergeben!
    Vielleicht sollten solche Fakten auch mal an entsprechender (verantwortlicher) Stelle bedacht werden!

  • Mein persönlicher Weg, mit dem ich zurecht komme und mit dem ich Erfolg habe:
    Neben Ernährungsumstellung habe ich sehr viel Bewegung in mein Leben integriert. Habe mir einen super-genialen Schrittzähler gekauft, mit dem Ziel, jeden Tag mindestens 10.000 Schritte zu laufen. Ich habe ihn programmiert mit meinem Gewicht und meiner persönlichen Schrittlänge. Er errechnet mir dann, wieviele Kalorien ich verbraucht habe und wieviele Schritte von den gelaufenen ich im aeroben Modus (mehr als 60 Schritte in der Minute) gemacht habe. Alle Wege im Ort werden z. B. prinzipiell nur noch zu Fuß gemacht und manche mit einem extra-Umweg, dass ich mehr km zusammen bekomme :D .So komme ich pro Woche auf ca. 40 - 50 gelaufene km. Es macht mir inzwischen riesengroßen Spaß und wenn mal ein, zwei Tage wenig geht, dann fehlt mir was.
    Neben regelmäßigem Schwimmen sind Laufen und Ausdauersportarten wie Fahrradfahren, Crosstrainer und Laufband (darauf walke ich) mein persönliches Erfolgsrezept. So hab ich in 3 Monaten 15 kg runter gebracht. Wenn sie in meiner Nähe wohnen würde, würde ich sie gerne zu meinen täglichen Programmen mitnehmen - suche immer "Opfer" ;) , die mit mir mitmachen - macht einfach noch mehr Spaß zusammen :D


    Übrigens schon interessant, dass das in einem Kollegium von Gymnasium-Lehrkräften so stattfindet, was Deine arme Bekannte da ertragen muß. Wo man doch das Gymnasium allgemein als höhere Lehranstalt versteht. Von was höher frage ich mich da unwillkürlich? Wir leben in einer Welt, in der es von ständig neuen Pseudo-Super-Talenten, Pseudo-Super-Stars und Pseudo-Super-Models nur so wimmelt. Wer will da noch so was lapidares und alltägliches wie innere Werte, Charakter- und Herzensbildung?? *Achtung Ironie*