Nach Stripping-Op jede Menge Fragen

  • Einen schönen guten Tag!




    Ich bin am Mittwoch an beiden Beinen operiert worden, nun bin ich seit Samstag wieder zu Hause und möchte bitte ein paar Fragen stellen:




    Bei der Voruntersuchung stellte man zunächst zu meiner großen Verwunderung fest dass meine Saphena magna links, wo ich doch so dicke Krampfadern habe (dachte DAS WÄRE die kaputte saphena magna), noch heile wäre. Allerdings wäre sie rechts nicht mehr i.O. und müsse raus. Daraufhin zeichnete man mir die Stammvene rechts dick an und links wurde sie gestrichelt markiert. Daneben dick markiert wurde dann die Krampfader. Nach der OP stellte sich dann heraus dass man mir die Saphena magna aus BEIDEN Beinen entfernt hatte, was mich zunächst etwas schockte. Als ich die Ärzte drauf ansprach reagierte einer der Ärzte sehr ungehalten ("wir operieren nichts Überflüssiges! Wenn, dann hatte das schon seine Richtigkeit" usw.) Die andere Ärztin war netter und hat mir das Ganze erklärt. 100%ig habe ich das allerdings bis jetzt nicht verstanden (wollte auch nicht zu sehr nerven da Ärztin schon wieder auf dem Sprung zu anderen Patienten..) Auf jeden Fall hieß es sinngemäß dass wohl ein Teil der Stammvene in Ordnung gewesen sei allerdings neige dieser vermehrt zu Thrombosen wenn man ihn im Bein beläßt und ansonsten hätte ich spätestens in 2 Jahren wieder auf der Matte gestanden. Irgendwie bildeten meine Krampfader und diese Stammvene 1 Kreislauf (oder so ähnlich) Ich frage mich halt nur, wie es sein kann dass die Ärztin bei der Voruntersuchung ganz klar die Aussage machte "links ist die saphena magna gesund"!!?



    Nach der OP hatte ich ein starkes Brennen in den Leisten, bis in die Oberschenkel. Man sagte mir, das käme davon dass die Stammvenen herausgezogen worden seien. Mich würde einfach interessieren: Woher kommt dieses Brennen bei Entfernung der Stammvenen?



    Des weiteren möchte ich noch fragen ob ich mir jetzt, 5 Tage nach OP noch irgendwie ernsthaft schaden kann wenn ich nicht genug laufe zB. Was heißt denn überhaupt "viel" laufen und "wenig" sitzen? (in der Klinik hieß es ab OP 10 Min. gehen und 50 min ruhen - läßt sich ja im Alltag schlecht anwenden) Kann ich mich da auf mein Gefühl verlassen, d.h. wenn es irgendwie unangenehm wird, aufhören? Kann in der Leistenregion jetzt noch was passieren??? Das war ja von Anfang an meine größte Sorge. Traue mich bis jetzt noch nicht auf der Seite zu schlafen und wache jeden Morgen mit Kreuzschmerzen auf.


    Ich soll nun 6 Wochen die KO-Strümpfe tragen. Heißt das, ich soll 6 Wochen bis zum Schlafengehen tragen und dann wieder nach dem Aufstehen und danch langsam weniger oder soll ich schon innerhalb der 6 Wochen langsam das Tragen "ausschleichen" lassen, sodaß ich nach 6 Wochen damit durch bin?


    Herr DR. Katz, ab wann erlauben Sie Ihren Patienten das Radfahren, und Sport (Pilates, Aerobic, Joggen..)?


    Alles in allem habe ich die OP gut überstanden. Allerdings schmerzen nun die Blutergüsse mehr als am Anfang, besonders am Morgen nachdem ich die Strümpfe nach einer Nacht "Ohne" wieder trage.Muß mich dann erst eine ganze Weile einlaufen.




    Vielen Dank schon mal!!!!


    Venus39

    Einmal editiert, zuletzt von Venus39 ()

  • Hallo Venus!
    Schön, dass du alles gut überstanden hast! Zu den Venen kann ich dir leider nichts sagen...
    Zu den Strümpfen: ich hatte welche in KKL3 für den Tag und KKL 2 für die Nacht. Ich bin direkt von Strumpf in Strumpf *gg*. Die Nachtstrümpfe musste ich so lange tragen, bis die Fäden alle raus waren.
    Bei der Nachuntersuchung hatte mir der Arzt erklärt, dass die Blutergüsse morgens am Meisten schmerzen, da sie sich über Nacht "gefüllt" haben, oder so?! Soll heißen, scheint wohl normal zu sein!!
    Ich hatte auch Angst, dass sich die Leistenschnitte entzünden! Ist aber alles wunderbar geheilt, trotz Oster-Sauna-Hitze :D .
    Du wirst sehen, Tag für Tag wird es besser!! :thumbup: Das Schlimmste haste hinter dir :)

  • Hallo Bifi75!


    Ups, na das scheint ja dann sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden. Von Klasse 3 nach so einer OP hatte ich bisher noch nie gehört. Es arbeiten ja sonst doch immer alle mit Klasse 2 meines Wissens.Aber bei Dir liegen vielleicht besondere Gegebenheiten vor?


    Die vermehrten Schmerzen am Morgen hatte ich mir auch schon so erklärt. Und wenn man dann noch ohne Strümpfe ist nachts dann können sich die ganzen Flüssigkeiten in den Beinen ja so richtig breit machen. Aber in der Klinik hatte man mir ausdrücklich davon abgeraten die KO-Strümpfe länger als 1, allerhöchstens 2 Nächte zu tragen. Ich wollte die eigentlich auch erst bis zum Fädenziehen durchgehend anlassen weil ich solche Angst vor dem An-Und Ausziehen hatte.. (AUAA!) War dann jetzt aber nur halb so schlimm wie befürchtet.


    Hmm, man ist schon immer leicht verunsichert wenn den einen Patienten dies und den anderen das geraten wird..


    Aber ja, ich freue mich auch riesig dass ich die OP hinter mich gebracht habe!! Und ich hoffe, es heilt nun auch alles komplikationslos ab. (Etwas mulmig ist mir noch vor dem Fädenziehen am Freitag..aber das werde ich auch überleben.)


    Liebe Grüße von


    Venus39

  • " (Etwas mulmig ist mir noch vor dem Fädenziehen am Freitag..aber das werde ich auch überleben.)



    Ach, das ist halb so wild!!! Ich hatte auch Bammel, aber total unbegründet. Bei dem ein oder anderen Faden hat es ein kleines bischen gezwickt aber die meisten habe ich gar nicht gemerkt.


    Musst du denn auch noch die Rückseite separat machen lassen? Oder ist das alles in einem "Abwasch" gemacht worden?

  • Hallo Bifi75!


    Rückseite? Was genau meinst Du damit? Also bei mir wurden zunächst sowohl die Stammvenen saphnea magna als auch sichtbare, bzw. "kaputte" Seitenäste entfernt. Habe über das Bein verteilt viele Schnitte, auch 3 hinten (da wurde ein Stück Krampfader an der Wade und eine Krampfader direkt auf der Archilles-Sehne entfernt). Was ich noch vorhabe ist, mir die am stärksten störenden Besenreisser veröden zu lassen. Wenn es klappt direkt beim Nachuntersuchungstermin in etwa 6 Wochen. Das wollten die erst schon 1 Tag nach OP beim Verbandswechsel machen aber da die meisten Stellen blau sind....ging ja schlecht.



    Grade brennts wieder mehr in den Leisten und in den Blutergüsse. Bekomme dann immer Angst dass irgendwas falsch läuft.Bin sehr unsicher wieviel ich nun laufen muß und wie lang ich sitzen darf. Kann man sich durch zu langes Laufen eigentlich auch schaden? (grübel..)



    LG,


    Venus39

  • "Rückseite" wurde eine Woche später gemacht. Da bekam ich eine Spritze in den Oberschenkel und dann in die Kniekehle. Dort wurde noch ein Schnitt gemacht und auch noch was gezogen!? Außerdem wurden noch Reste verödet.
    Bei mir wurde sowohl gestrippt als auch verödet!! In einem Abwasch. Grad unten am Fuß waren unheimlich viele Besenreißer die entfernt wurden. ..


    Gelaufen bin ich 1,5 bis 2 Std ungefähr. So, wie ich konnte. Wenn es nicht mehr ging, habe ich es gemerkt. Auch wenn ich nicht mehr auf dem Sofa liegen konnte hat mein Körper sich gemeldet und ich hatte einen Drang zum Laufen.
    Hör einfach auf deinen Körper!!

  • Wenn sie sich wohl fühlen , keine Schmerzen mehr haben, sich normal bewegen können , keine Verbände mehr haben , dann können sie radeln- ich " erlaube " nach ca.3-4 Wochen - spätestens.

  • Herr Dr. Katz:


    Danke, ok.


    Können Sie mir auch zu meinen anderen Fragen etwas sagen? Würde mich freuen!


    Bifi75: Mir hat man in der Klinik gesagt dass nichts verödet oder gezogen wird was unterhalb des Knöchels liegt (also Fußinnenbereich) da dort so viele Nerven verlaufen. Veröden dort stelle ich mir auch sehr schmerzhaft vor. Habe da auch viele Besenreisser. Nicht schön.


    Gruß,


    Venus39

  • Also ich bin da verödet worden, und nicht zu knapp. Das waren auch die Stellen, die am Meisten schmerzten! !(aber auzuhalten)
    Ich habe heute, 4 Wochen nach der Op, immernoch Taubheitsgefühle, die nach Angaben der Ärzte 1/2 - 1 Jahr anhalten können 8| . Das ist ganz komisch. Einerseits das Gefühl, dass dort alles taub ist, andererseits wahnsinnig berührungsempfindlich. In den letzten Tagen habe ich ab und an ein kribbeln und pieken in den Bereichen. Es ist sehr unangenehm aber ich deute das mal als posives Zeichen der Regeneration :) .
    ABER.... es sieht top aus :thumbup:

  • Wenn ich ehrlich bin : es ist ja eine " Sprechstunde " erfordert oft viel Zeit und die Fragen sind sehr speziell-es wäre schön , wenn sie ihren Behandler löchern- denn es ist seine Aufgabe , ihnen alles zu erklären ! Wir planen seit 20 Jahren bei jedem neuen Patienten 2h ein ! Und ich brauche ca. 1h beim Anzeichnen und Aufklären vor OP.
    Bitte haben sie Verständnis , das das hier nicht zuuu viel Zeit " verschlingt "

  • Am OP-Tag ist die Aufklärung fast nicht rechtswirksam ! Könnte Probleme bringen...und wenn man was anderes op. hat , als aufgeklärt - dann ist die Aufklärung nichtig .Es sei denn , man hat darüber gesprochen , das in der Op. sich was ändern kann .
    Aber ich bite eine Untersuchung und ausführliche Erklärung an...

  • Guten Morgen Herr Dr. Katz!


    Ja, ok, kann ich verstehen. Leider hat man sich bei mir längst nicht so viel Zeit genommen wie Sie das anscheinend tun. Sehr schade. Ich habe versucht dort all meine Fragen unterzubringen. Der Vorteil in jener Fachklinik war gleichzeitig ihr Nachteil: Sehr viele gleichgeartete Ops = seeehr viel Routine = wenig Eingehen auf den einzelnen Patienten. Als ich kurz nach der OP bei der Visite etwas zum Verlauf meiner OP wissen wollte hieß es ironisch: "Ist alles schief gegangen" und "Ich habe heute schon so viele Beine operiert, da kann ich mich an Einzelheiten nicht mehr erinnern." Seuf. Was will man da machen als Patient?



    Vielleicht darf ich noch folgendes fragen: Ist es Ihrer Ansicht nach richtig wenn man die KO-Strümpfe nur 1 Mal über Nacht trägt und danach abends immer auszieht und nur tagsüber trägt? Auf der Homepage "meiner" Klinik steht merkwürdigerweise dass man bis zum Fädenziehen die Strümpfe Tag und Nacht trägt - als ich dann dort war sagte mir die Ärztin dass ich die nur 1 Nacht tragen soll..?? Mitschreiberin "Bifi75" schrieb dann auch noch dass sie tags KLasse 3 (!?) und nachts Klasse 2 getragen hatte. Bin jetzt etwas verunsichert.


    Und: Kann ich jetzt, 6 Tage nach OP laufen solange ich will? Oder gibt es d a noch Grenzen?


    Naja, und die Sache mit der Stammvene - erst angeblich heile, dann doch raus - naja, das muß ich dann jetzt wohl einfach so schlucken. Wird hoffentlich schon so richitg sein. Komisch finde ich es trotzdem. :S


    Einen schönen und erfolgreichen Tag wünscht Ihnen


    Venus39

  • Guten Morgen an die Ärzte hier im Forum,



    nur mal kurz nachgefragt:



    Gestern Abend nach dem Strümpfe-ausziehen sah ich dass mein Fuß an der Innenseite einen Bluterguss hatte und darüber auch etwas geschwollen war. Aber wie kann das sein wenn dort am Fuß keine Vene gezogen wurde? (wurden an dem betreffenden Bein nur von der Leiste bis Mitte Schienbein gezogen, darunter keine Schnitte mehr)


    Ist das normal?



    Dankeschön und lg,


    Venus39

  • dann muss der Rest verödet werden.Unterhalb desKnöchels operiert man praktisch nie.Taubheit der Haut ist die häufigste Nebenwirkung überhaupt- aber harmlos , das dauert sogar bis zu 1 Jahr... ich kläre besonders darüber auf- und die Betroffenen akzeptieren das . Man verletzt immer Hautnerven beim Schneiden und die brauchen bis zu 1 Jahr um wieder zusammen zu wachsen.



    Wir wickeln bis zum Fäden ziehen !!! Immer ! Das will ich so- ich lehne es ab , vorher Ko.strümpfe zu tragen, also unsere Patienten haben Tag und Nacht eine Kompression , am 9.Tag Fäden ziehen , dann Ko.strümpfe tragen . Aber ich weiss das wird unterschiedlich gehandthabt.


    Was will denn auch so eine Klinik machen , wenn sie am 3 .Tag nach Hause müssen, wer wickelt dann ?


    Laufen sie nach OPO zu viel sie können- kein Problem.

  • Danke Herr DR. Katz,


    dann wäre Ihrer Meinung nach es wohl besser gewesen wenigstens die Strümpfe Tag und Nacht bis Fäden ex anzubehalten oder? Nun ja, jetzt ist es sowieso egal, morgen werden schon die Fäden gezogen. Ihren Patienten bleiben sicher dann auch die verstärkten Schmerzen am Morgen erspart. Ich brauche immer 1-2 Stunden morgens bis ich wieder einigermaßen schmerzfrei laufen kann. Wohl weil sich die Blutergüsse wieder Platz machen konnten ohne Kompression nehm ich an.



    Und wie ist das nun zu erklären dass ich am Fuß eine Schwellung plus Bluterguss habe obwohl in der Nähe nichts gezogen wurde?


    Das mit dem "Nicht operieren unterhalb des Knöchels" hat man mir übrigens in der Klinik auch so erklärt.


    Vielen Dank für Ihre Mühe!


    LG,


    Venus39

  • Hallo,



    ich trau mich kaum, aber ich wag es kurz nochmal was zu fragen:



    Ich habe irgendwie noch immer dasselbe unangenehme Gefühl vornehmlich in den Kniekehlen welches ich VOR der OP hatte, wenn ich länger stehe (ein paar Minuten) oder auch beim abgeknickten Sitzen (ich versuche es nicht zu lang werden zu lassen) Ich kann es schlecht beschreiben, aber es ist eine Art Spannungsgefühl. Vorher kam es ja durch die Versackung des Blutes in den kranken Venen. Kann das denn sein, dass es eine zeitlang braucht bis meine Beine wieder richitg gut durchblutet werden nach der OP trotz Kompression? Oder muß sich das sofort "richtig" anfühlen?



    Habe etwas Angst dass alles umsonst war.



    Freundliche Grüße von


    Venus39

  • Es hört sich recht " normal " an , nach OP- aber es beunruhigt Sie , deswegen bitte den Arzt aufsuchen und fragen , bzw. untersuchen lassen- Bitte verstehen sie doch - wir können hier Fehler machen , wenn wir " im Internet untersuchen "


    Ihnen alles Gute


    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hallo,



    meine Nachuntersuchung 7 Wochen nach dem Stripping verlief enttäuschend: Nur ein kurzer kommentarloser Blick auf die Beine, das war's. Ich habe gehört dass andere Patienten noch einmal mittels Ultraschall untersucht wurden.


    Da ich noch Schwellungen um die Fesseln habe nach dem Tragen von Söckchen frage ich mich ob das nicht doch wichtig gewesen wäre. Sollte ich besser nochmal einen Phlebologen aufsuchen der das OP-ERgebnis mittels Ultrasachall kontrolliert oder reicht es in einem Jahr nachkontrollieren zu lassen?



    mit freundlichem Gruß,


    Venus39

  • Hallo Venus,


    bei meiner Nachuntersuchung nach 7 Wochen verlief es ähnlich. Ein Blick auf die Beine, Frage, ob ich noch Taubheitsgefühle habe und ob die Leisstenschnitte gut verheilt sind. Mehr wurde auch nicht gemacht.
    Die "große" Nachuntersuchung ist erst im August. Dann ist die OP 4 Monate her und ich soll 2,5 Stunden einplanen. Ich denke, da werde ich dann von oben bis unten vermessen. So war/ist das bei allen meinen Bekannten. (kann aber auch daran liegen, dass wir die selbe Praxis haben :D ).
    Hast du denn irgendwelche Probleme?


    LG
    Birgit

  • Es ist besonders wichtig , dass der Operateur SICH SELBST kontrolliert- bzw. dass man das Op-Ergebnis überprüft :



    1. ist die Crossektomie vollständig ?


    2.sind noch Perforansvenen insuffizient , besonders im Innenknöchel-Bereich ( = Cockett ) , dann müsste man nachoperieren, denn die können ganz schön weh tun .


    Seitenäste kann man durch Anschauen überprüfen und recht problemlos nachveröden.


    Herzlichst
    Ihr
    Ullrich Katz