Massive Verschlechterung des LÖ in Bein und Bauchraum in 2 Tagen

  • Zuerst mal ein herzliches Hallo in die Runde!


    Ich bin neu und erst vor einigen Tagen durch Zufall auf dieses Forum gestoßen. Ich bin ja so froh, mich endlich mit anderen Leidensgenossen/innen austauschen zu können und evtl. sogar ärztl. Rat zu erhalten.


    Ich hatte mir auch auch bereits einige Fragen zusammengestellt, doch die werde ich später mal stellen, da ich inzwischen ein ziemlich akutes Problem habe:


    Durch 3 OPs und Bestrahlung im Unterleib - krebsbedingt - habe ich seit ca. 1 1/2 Jahren ein Lymphödem im re. Bein und Unterleib, welches sich vor allem nach der 5-wöchigen Bestrahlung sehr verschlechtert hatte. Mittlerweile bin ich bei einer Flachstrick-Strumpfhose KKL 3 gelandet. Leider hält auch diese recht feste Strumpfhose das Bein nicht ganz in dem Zustand, wie es abgemessen wurde. Das sollte eine gute Kompressionsversorgung doch eigentlich, oder?


    Seit 2 Tagen sind Bein u. Bauchraum ohne ersichtlichen Grund stark angeschwollen. Am O'schenkel hat der Umfang zwischen 7-10 cm zugenommen, auch Wade und Füsse sind stark betroffen, was bei mir sonst nicht so der Fall ist. Das größte Problem ist für mich das verstärkte Ödem im Unterbauch/Leiste, da Sitzen und Bücken auf die re. Seite immer schwerer wird. Schuhe zubinden, Füsse eincremen nur noch im Notfall.


    Ich hatte heute 60-minütige LD, leider ohne nennenswerte Wirkung, auch ohne vermehrten Harnabfluss, was doch zu erwarten wäre.


    Ich kann mir diese extrem starke Zunahme des Ödems in kürzester Zeit einfach nicht erklären! Auch meine re. Leiste schmerzt sehr, doch dies liegt wohl daran, dass die LK dort gerade besonders viel arbeiten müssen - wurde mir gesagt. Ich hatte keine außergewöhnlichen Belastungen oder Aktivitäten.


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie soll ich mich verhalten?


    Vielen Dank schonmal im voraus,


    Monika

  • Hallo Stäffi !!


    Also ich rate Dir so schnell wie möglich zu einem Arzt zu gehen -
    Abklärung Deiner Grunderkrankungen (onkologisch),
    lymphologische Diagnostik und
    meiner Meinung nach Ausschluß einer Thrombose !!!!!!
    Adressen sind ja schon genannt worden.
    Nur Frage nebenbei (aus Erfahrung :(
    Wo fängt den die MLD-Therapeutin zu lymphen an ??

  • Vielen Dank für Eure Antworten!
    Ich werde heute mittag in der Földi-Klinik anrufen und die Situation schildern, dort ist zwischen 12.00 und 13.00 Uhr ärztl. Sprechstunde.
    Ich denke, dass ich als erstes das Bein wieder einigermaßen "entlympht" bekommen sollte, dann werde ich in onkologischer Hinsicht etwas unternehmen. Ich hatte vor 4 Wochen ein CT, keine Veränderung, vielleicht sollte ich ein PET-CT machen lassen, das ist ja noch genauer.


    Elli, ich denke nicht, dass es eine Thrombose ist, da das Bein selber außer dem Spannungsgefühl nicht schmerzt. Was sehr schmerzt, ist die Leiste. Die Therapeutin fängt erst am Bauch an und geht dann auf das Bein über. Sie lympht recht kräftig und ich hab mir auch schon überlegt, ob es vielleicht besser wäre, mit weniger Druck zu lymphen. Ich werde ihr das mal sagen, zum Glück ist sie sehr unkompliziert.


    Ich vergaß zu erwähnen, dass ich auch erhöhte Temperatur habe, gestern abend 38°, heute morgen 37,5°. Ob das miteinander in Verbindung stehen kann?


    Jedenfalls bin ich HEILFROH und dankbar, dieses Forum hier mit Euch gefunden zu haben, ich wäre sonst total verzweifelt!!!


    Viele Grüße
    Monika

  • Hallo Stäffi !!


    Gerade wenn es in der Leiste weh tut -
    Thrombose ist dadurch nicht ausgeschlossen !!!
    Thrombose kann auch dort auftreten.
    Fieber --- ich würde Blut abnehmen lassen, damit
    man die Entzündungswerte konrollieren und das
    Blutbild beurteilen kann.
    Ein Tipp :
    Die Lymphtherapeutin sollte erst die oberen Lymphbahnen
    Hals/Brustkorb frei machen um die Lymphe von unten nach oben
    abfliessen zu lassen. Nur wenn die oberen Lymphknoten/-bahnen frei sind
    kann die untere "lymphplichtige Last" abtransportiert werden.
    Außerdem sollte die MLD nicht schmerzhaft sein !!!!
    Entweder sind es die Stauungen (da oben nicht frei) oder die falsche
    Technik.
    Bitte frag auch in der Földiklinik nach ----
    bei Fieber und Schmerzen ist die MLD momentan nicht so ratsam.

  • Hallo Stäffi !


    Ach ja, und noch einen Anhang :
    Falls bei Dir Lymphknoten entfernt wurden, kann man mit
    "Umleitungstechniken" die Lymphe trotzdem abfliessen lassen.
    Aber wie geschrieben - bitte Rücksprache mit Földiklinik wg.
    MLD und Fieber.
    Ich wünsch Dir alles Gute !!!
    Berichte bitte weiter

  • Hallo,
    ich bin seit gestern wieder aus dem Krankenhaus entlassen - mit einer sogenannten 4-Etagen-Thrombose, also das ganze Bein u. Becken betreffend und einem massiv gestiegenen TM. Ihr hattet in allem Recht - Thrombose und onkologische Abklärung und ich kann rückblickend nur über mich den Kopf schütteln, dass ich die Möglichkeit einer Thrombose überhaupt nicht in Betracht ziehen wollte - ein klassischer Fall von Verdrängung.


    Ich telefonierte letzten Dienstagmittag noch mit der Földi-Klinik, auch dort sagte man mir, Thrombose erstmal ausschließen, dann ging alles ganz schnell und ich landete bereits am Dienstagnachmittag im Krankenhaus, hatte bei all meiner Ignoranz echtes Glück im Unglück, dass es dann doch so schnell ging.


    Die Schmerzen sind fast ganz zurückgegangen, die Schwellung leider nur etwas. Mein größtes Problem ist jetzt, dass ich aufgrund der akuten Thrombose keine MLD erhalten kann. Um das LÖ in Schach zu halten, bin ich z. Zt. ausschließlich auf Kompression angewiesen. Auch hier ein Problem: die angepasste Flachstrickstrumpfhose bzw. -strümpe/Radlerhose kann ich aufgrund der Schwellung nicht mehr tragen. Ich trage meine alten ausgeleierten Rundstrickstrümpfe, zwei übereinander, wenigstens die Radlerhose darüber. Heute habe ich mich bandagiert, kann dann aber nicht nach draußen.


    Ich bräuchte dringend eine angepasste Flachstrick-Versorgung, muss aber erst noch den Hausarzt fragen, ob davon auszugehen ist, dass die Thrombose-Schwellung weiter zurückgeht oder so bleibt, was wohl auch sein kann. Dann muss ich mich mit der Kasse in Verbindung setzen, ob sie nach nur 3 Monaten schon wieder eine Flachstrick-versorgung übernehmen.


    Also, das ist bei mir jetzt eine so verquere Situation - die Kombination Thrombose und Lymphödem. Vielleicht wäre es doch sinnvoll, mir einen Facharzt - also Phlebologen? im Umkreis zu suchen, der mir weiterhelfen kann. Ich war zwar auch schon einmal in der Földi-Klinik, doch so auf die Schnelle kann ich dort nicht vorsprechen, aber wenigstens anrufen.


    Was mir noch einfällt: morgens ist das Bein insgesamt dicker als am Abend. Es sollte doch umgekehrt sein und sich über Nacht entleeren?


    Danke auch noch für Eure Infos und Tipps zur Ausführung der MLD. Sobald ich wieder MLD bekommen kann, werde ich da sehr darauf achten bzw.mit meiner Therapeutin sprechen.


    Viele Grüße
    Monika


    PS: Sannah, wie erging es Dir denn nach Deiner Thrombose? Ähnliche Situation wie bei mir jetzt? Wie konntest Du Dir bezüglich LÖ weiterhelfen?

  • Liebe Pandora und Sannah,
    sehr geehrter Herr Dr. Martin,


    vielen Dank für Eure/Ihre Antworten!


    Sannah, wenn ich lese, wie es Dir mit der Thrombose ergangen ist, dann bin ich ja sehr glimpflich davongekommen!Ich hatte am Montag, also bereits mitten in der Akut-Phase, sogar noch eine kräftige Lymphdrainage. Im Nachhinein denke ich, dass die Therapeutin doch etwas hätte merken müssen...
    Ich wurde gleich mit Heparin u. Thrombosespritzen behandelt und auch jetzt zu Hause 1 x tgl.eine Thrombosespritze. Was mich im KH bzw. nach der Entlassung so fertigmachte, dass mir die Ärzte dort einfach keine vernünftigen und verständlichen Infos geben konnten. Sie konnten noch nicht mal verständlich erklären, was eine 4-Etagen-Thrombose bedeutet und wie sie entsteht, erst per googeln fand ich es dann heraus.


    Zum Glück ist mein Hausarzt z. Zt. in Urlaub, so dass ich bei seiner Vertretung behandelt wurde, wo mir eine ganz wunderbare ruhige Ärztin, die auch noch Spezialistin auf diesem Gebiet ist, alles schön erklärte. Auch, warum ich momentan Spritzen und lieber kein Marcumar nehmen soll und auch gleich ein Rezept für einen Flachstrickstrumpf, angepasst an die "neuen" Umfänge. Ihr könnt Euch vorstellen, wie erleichtert man sich da fühlt!!!


    Danke, Herr Dr. Martin für die Info bzgl. MLD 6 Wochen Pause. Das ist doch wenigstens ein Anhaltspunkt! Ich werde so in ca. diesem Zeitraum das Bein bzw. die Vene prüfen lassen und dann kann man entscheiden.


    Wichtig war für mich auch Eure Info, straff gewickelt zu werden (erfolge im KH leider nicht) bzw. zu Hause zu bandagieren. Ich mache es jetzt so, dass ich mir das Bein bis etwas über den Ansatz der Radlerhose wickele, ich wickele immer auf einen Kompr. strumpf, dann die Hose drüber, so geht es und ich kann sogar nach draußen, ohne dass alles zu rutschen anfängt.


    Pandora, bzgl. der onkologischen Abklärung so viel, dass bei mir ein PET-CT erfolgen soll.


    Ich stelle fest, dass es mir jetzt insgesamt (physisch und psychisch) viel besser geht. Dank dieser einfühlsamen Ärztin vor Ort und dank Eurer genauso einfühlsamen Antworten und wichtigen Informationen habe ich endlich das Gefühl, einen guten Weg vor mir zu sehen.


    Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob ich mit der Anpassung des Strumpfes nicht noch 1-2 Wochen warten soll und diese Zeit mit meiner speziellen "Wickeltechnik" überbrücke. Es wäre ärgerlich, wenn das Bein danach noch viel dünner werden sollte und der Strumpf zu weit. Sannah, wie war das bei Dir?


    Nochmals ganz herzlichen Dank für Eure Antworten und
    liebe Grüße
    Monika

  • Hallo, guten Tag,


    nachdem ich gestern ein wenig flapsig darüber geschrieben habe, wie mein Lymphödem sich nun auch im Oberbauch ausbreitet, wird mir das Ganze inzwischen doch ein wenig unheimlich. Das Ödem hat sich von gestern auf heute sichtbar verstärkt und ich spüre inzwischen auch einen leichten Druck auf den Magen - vermutlich durch die Lymphflüssigkeit? Manchmal stelle ich auch fest, dass das Ödem von der bisher ausschließlich rechten auf die linke Bauchhälfte übergreift und meine Befürchtung ist, falls dies noch stärker wird, dass dann auch noch das linke Bein (bisher ohne Ödem) in Mitleidenschaft gezogen wird.


    Das große Problem ist ja, dass ich aufgrund meiner Thrombose noch die nächsten vier Wochen ohne Lymphdrainage auskommen muss.


    Meine Frage vor allem an die ärztlichen Berater hier: gibt es auch ohne MLD irgendeine andere Möglichkeit, das zunehmende LÖ im Bauchraum in Schach zu halten? Meine Beine halte ich dank regelmäßigem Bandagieren unter Kontrolle, doch das ist ja im Bauchraum nicht möglich. Könnte ich im Notfall Wassertabletten nehmen? Wenn schon jetzt der Druck auf den Magen unangenehm ist, frage ich mich, wie das erst in vier Wochen sein soll.


    Danke und viele Grüße
    "Stäffi"

  • Sehr geehrter Herr Dr. Martin,


    danke für Ihre umgehende Antwort! Um die Sache zum Abschluss zu bringen, möchte ich Ihnen kurz mitteilen, dass das Druckgefühl auf den Magen eine Medikamenten-Nebenwirkung ist, da war ich mit meiner Frage zu vorschnell.


    Das Ödem im Oberbauch hat eine onkologische Ursache, wie ich heute erfahren habe - es sind mehrere Lymphknoten in diesem Bereich, entlang der Wirbelsäule, befallen. Ich hätte mir lieber einen anderen Grund gewünscht, aber so ist es nunmal. Dies einfach noch zu Ihrer Information.


    Freundliche Grüße
    "Stäffi"

  • Hallo Stäffi , oh je . Ich wünsche dir vom ganzen Herzen sehr viel kraft und schicke dir
    ganz viele positive Gedanken ! Alles liebe , Mo

  • Vielen herzlichen Dank für Eure liebe Unterstützung!! Das gibt einem tatsächlich neue Kraft, und inzwischen bin ich wieder zuversichtlicher eingestellt.
    Pandora, bis jetzt hatte ich zu "meinem Krebs" immer ein recht gutes Verhältnis, doch inzwischen denke ich auch, er ist wirklich tückisch und hinterlistig, wie er sich an allen möglichen Stellen einnistet. Doch wir geben uns noch nicht so schnell geschlagen!


    Viele Grüße
    Monika