Abnehmen bremst krebsfördernde Entzündungen

  • Deutsches Krebsforschungszentrum

    07.05.2012 16:23


    Übergewicht begünstigt Entzündungen, die als krebsfördernd gelten. Gemeinsam mit amerikanischen Kollegen untersuchte Cornelia Ulrich aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem NCT Heidelberg an übergewichtigen Frauen, ob sich die Entzündungswerte durch Sport und/oder Kalorienreduktion reduzieren lassen. Beide Lebensstilveränderungen waren hochwirksam: Kalorienreduktion allein oder in Kombination mit Sport senkte die Entzündungsparameter um mehr als ein Drittel und damit in vergleichbarem Umfang wie entzündungshemmende Medikamente. Gewichtsabnahme kann daher als wirkungsvoller Beitrag zur Krebsprävention angesehen werden.

    Etwa 25 Prozent aller Krebsfälle weltweit gehen nach Ansicht von Epidemiologen auf das Konto von Übergewicht und Bewegungsmangel. Zu den Krebserkrankungen, bei denen ein gesicherter Zusammenhang zu Übergewicht besteht, zählen Brustkrebs, Darmkrebs und Krebs der Speiseröhre. In über der Hälfte der Fälle von Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) gilt Übergewicht als Ursache, ebenso in mehr als 20 Prozent der Fälle von Brustkrebs nach den Wechseljahren.


    Hinter diesem Zusammenhang stecken komplexe physiologische Ursachen. Neben hormonellen Veränderungen gilt vor allem der chronisch-entzündliche Zustand des Fettgewebes von Übergewichtigen als Risikofaktor: Die zahlreichen Entzündungszellen im Fettgewebe geben entzündungsfördernde Botenstoffe ab, die die Krebsentstehung begünstigen.


    Viele der für Entzündungen charakteristischen Biomarker steigen mit dem Alter und mit dem Übergewicht stark an. Eine Gewichtsabnahme könnte also gerade für viele der Frauen, die nach den Wechseljahren mit ein paar Pfunden zuviel zu kämpfen haben, ein Beitrag zur Reduktion des Krebsrisikos sein. „Die Entzündungsmarker lassen sich zwar auch mit Medikamenten drosseln, aber das ist oft mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden“, sagt Professor Cornelia Ulrich, Leiterin der Abteilung Präventive Onkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum und Direktorin des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen. Die Epidemiologin untersuchte daher gemeinsam mit Kollegen aus verschiedenen amerikanischen Forschungseinrichtungen, ob übergewichtige Frauen mit Diät, mit Diät und Sport oder mit Sport allein dem risikoreichen Entzündungszustand entgegenwirken können. „Damit wollen wir einen aktiven Beitrag zur Krebsprävention leisten“, so Cornelia Ulrich.


    Ein ganzes Jahr lang untersuchten die Forscher 439 übergewichtige Frauen, die nach dem Zufallsprinzip in eine der drei Studiengruppen oder in die Kontrollgruppe eingeteilt worden waren. Gemessen wurden verschiedene Entzündungs-Biomarker, darunter die Bluteiweiße Interleukin-6 und C-reaktives Protein (CRP) als zentraler Entzündungsmarker sowie die Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen und die Zahl der neutrophilen Leukozyten. Frauen in der Studie waren übergewichtig und hatten einen durchschnittlichen Körperfettanteil von beinahe 50 Prozent.

    Für die Frauen, die auf schmale Kost gesetzt worden waren und für die Teilnehmerinnen der Diät- und Sport-Gruppe galt allgemein: je größer die Gewichtsabnahme, desto mehr sanken ihre CRP-Spiegel. Im Mittel konnten die Teilnehmerinnen ihr Körpergewicht um rund zehn Prozent reduzieren. Verglichen mit den Frauen der Kontrollgruppe sanken in den beiden Diät-Gruppen alle Entzündungsparameter. Teilnehmerinnen jedoch, die nur Sport getrieben hatten, erreichten eine Verbesserung dieser Laborwerte nur dann, wenn sie gleichzeitig ihr Gewicht reduzierten.

    „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Übergewichtige mit einer Lebensstilveränderung viel Gutes für sich tun und ihr Krebsrisiko senken können“, fasst Cornelia Ulrich zusammen. „Eine Reduktion der CRP-Werte um rund 40 Prozent oder bei den Frauen, die erheblich Gewicht abgenommen haben, sogar um die Hälfte, lässt sich sonst nur mit Medikamenten erreichen. Und diese Medikamente haben Nebenwirkungen, die eine gesunde, fettarme Ernährung und Sport nicht haben“, erklärt

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Dr. Schingale,
    Ihr Bericht hat mich bestürzt, ja, schockiert.


    Mein Entzündungswert ist zu hoch, obwohl es mir gut geht. Die Ärztin weiß nicht woher es kommt. Sie vermutet dass es vielleicht an einem Gallenstein liegen könnte, der an der Gallenwand scheuert.


    Ich bin aber auch übergewichtig. Viele aus meiner Familie, mit und ohne Übergewicht, sind an Krebs gestorben, teilweise sehr jung.


    Ich habe bereits im Krankenhaus die Ernährung umgestellt und ernähre mich seit der OP auch zu Hause gesund. Wollte gleich auch mit Sport einsteigen, aber das soll ich 6 Wochen lang nicht. Das fehlt mir total, weil ich auch sehr motiviert bin, abzunehmen. Vor allem fehlt mir das Schwimmbad.


    Danke für Ihren Bericht, der fast schon garantiert, dass ich die Abnahme durchhalten werde.

  • Es sind überwiegend die tierischen Fette, welche die Entzündungsparameter erhöhen(omega 6 Fette), durch pflanzliche Fette kann es deutlich besser werden.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Es sind überwiegend die tierischen Fette, welche die Entzündungsparameter erhöhen(omega 6 Fette), durch pflanzliche Fette kann es deutlich besser werden.


    Diese Aussage kann man so nun wirklich nicht stehen lassen. Die Quelle für Omega-3-Fettsäuren dürfte ja wohl Fisch sein, und der ist tierisch, wenn ich mich nicht täusche.
    Pflanzliche Quellen sind vor allem Lein-, Raps-, Olivenöl. Hingegen überwiegen in Distel-, Sonnenblumen-, Maiskeim- und Sojaöl die Omega-6-Fettsäuren.
    Wir nehmen heute viel zu viele Omega-6-Fettsäuren zu uns, z. B. in der ach so gesunden pflanzlichen Margarine oder in Getreide. Auch Fleisch aus Massentierhaltung weist ein schlechtes Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 auf. Bei Tieren aus Weidehaltung, Biobetrieben oder bei Wild ist das Verhältnis dagegen sehr gut.