9 Jahre nach Venenthrombose

  • Hallo Jürgen,


    ich hatte auch eine Ablehnung. KK entscheidet nach der Fortschreibung des Heilmittelverzeichnisses


    Indikationen für das Gerät:


    - Komplikationen unter konventioneller Betreuung (Blutgerinnungskontrolle beim Vertragsarzt)
    - Schwierigkeiten, die Arztpraxis in regelmäßigen Abständen aufzusuchen (z.B. ungünstige örtliche Verhältnisse, Schichtarbeit, wechslende berufliche Einsatzarzte)
    - schlechte Venenverhältnisse


    Bei mir ging der Vorgang auch erst an den MDK und die sahen keine Notwendigkeit. Ich mußte zweimal über die Arztpraxis alles begründen, hat dann endlich geklappt. Ich habe schwankende Werte und bin ganztags berufstätig und muß auch öfters mal Dienstreisen machen und habe daher Schwierigkeiten die Arztpraxis an den zwei möglichen Abendsprechstunden aufzuzusuchen.


    Wenn Dein Wert außerhalb des therap. Bereiches ist, von der Arztpraxis gut dokumentieren lassen und mit Arztstempel nochmal an die KK. Viel Glück!

    Gruß Elisa

  • Es gibt leider keine ernst zu nehmenden " Reparaturen " von Klappenschäden nach Thrombosen, Stent auch nicht .
    Es gibt auch zu viele Klappen in den Venen .


    Fast immer sind nach Thrombosen leider nur Teilrekanalisationen zu erreichen,es bleibt immer ein Schaden im gesamten betroffenen Venensystem.
    Aber es gibt ja genug Möglichkeiten , damit umzugehen.
    Verhindern Sie auf jeden Fall Schwellungen, denn dies sind die " Vorläufer " von Schmerzen, Ekzeme, Verhärtungen, Juckreiz, etc.pp.
    bis hin zum Offenen Bein.


    Also :


    Kompressionsverbände bei akuten Schwellungen
    Gut passende Kompressionsstrümpfe-möglichst hohe Ko.Klasse
    zusätzlich : Intermittierende Kompression, wenn mit den o.g.Dingen es nicht ausreicht
    MLD beim Vorliegen von Phlebo-Lymphödemen
    Viel Gehen, nicht zu lange sitzen ( am Computer )...
    2-3 Liter Trinken...uvm
    sekundäre Krampfadern operieren oder sklerosieren


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hallo Eriophorum, hallo liebe Gemeinde,


    Marcumar ist ein probates Mittel, millionenfach bewährt, trotzdem arg umständlich, lästig und unterm Strich auch nicht billiger als die neuen Präparate.


    ASS wirkt auf das Blut selbst, verhindert dass es verklumpt, sowohl im arteriellen wie auch im venösen System.


    Xarelto, mein bevorzugtes Präparat hat weniger Komplikationen als Marcumar oder Warfarin, die lästigen Messungen und Korrekturen entfallen. Täglich eine Tablette, das wars. Wenn man sich operieren lassen muß, wird Xarelto einen Tag vorher abgesetzt, mehr nicht.


    Es stimmt daß es keinen spezifischen Antagonisten gibt, wird aber aktuell entwickelt, trotzdem muß niemand verbluten, es gibt unspezifische Antagonisten die jedes Krankenhaus führt und die auch bei Marcumarblutungen im Notfall gegeben werden. Der Antagonist zu Marcumar wirkt keineswegs sofort sondern auch erst nach 24 Stunden.


    Daher, wenns geht auf Xarelto umstellen.


    Liebe Grüße


    Dr.med.Bernhard Filipcic

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Lieber Koll.Filipcic,
    Marcumar ist sicher, erprobt, erfahren, und jeder , der täglich damit umgeht , hat keine Probleme damit und kennt die Pro und Contras...
    Ich selbst stehe gerade dem Xarelto sehr positiv, aber wie immer, kritisch, gegenüber. Überlege täglich , ob ich meine ( besonders Jüngeren) Thrombose-Patienten , die LEBENSLANG Pillen gegen TVT einnehmen müssen, auf Xarelto umstelle...


    bisher noch keinen Einzigen .... In Frankfurt , Bonn , Berlin ( Phlebologen-Kongresse)wurde darüber diskutiert) ...


    Lesen Sie bitte mal folgende Seite :www.cbgnetwork.org Sicherheitsrisiko Xarelto....


    Also ich bin nicht so euphorisch , beobachte aber täglich sehr genau,habe ein Alert bei Google dazu, bin aber noch nicht bereit zu wechseln.
    Vor allem , weil es keine Probleme mit Marcumar gibt.
    Aber ich lasse mich ( schwer) aber gern belehren... ;););)


    Wissenschaft lebt vom Disput.Ruhe bedeutet Tod.
    Und ich freue mich über ihre so leichte , erfrischende Unterstützung hier...sprechen wir uns mal an bei Kongressen!!!


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz :)

  • Hallo Kollege Katz,


    werde Sie, wenn Sie mir mal über den Weg laufen ansprechen. Unser Meister hat mich schon drauf angesprochen, ein Foto reinzustellen, muß mal eins hochladen, dann erkennen Sie mich auch mal, wenn wir uns über den Weg laufen.
    Ich zahl das erste Bier..


    Nun zu Xarelto. Habe mir die angegebene Seite angeschaut, kannte ich bis dato nicht. Kenne dafür andere pharmakritische Seiten, beeindrucken mich nicht. Solange keine Quellenangaben da sind und die Behauptungen nicht überprüfbar sind, sind sie nichts wert.
    Ich könnte auch Phantastereien ins Netz stellen, andere würden sie ungeprüft weiter verbreiten, eine Verschwörungstheorie mehr?
    Ich bleibe dabei, Xarelto ist das für den Patienten in der Regel sicherere und bequemere Medikament. Es gibt auch Statistiken über tödliche Marcumarblutungen, es sind einige mehr..
    Welches Mittel steht uns denn bei einer Marcumarblutung zur Verfügung? Konakion? Wirkung erst am nächsten Tag. Bei Xarelto muß ich gar nichts geben, die Wirkung ist auch am nächsten Tag aufgehoben.
    Wie oft habe ich bei Marcumar tagelang auf Erholung des Quick/INR gewartet, zieht sich manchmal ganz schön lange hin.
    Marcumar ist nur scheinbar preiswert, bedenke ich aber die regelmäßigen Kontrollen, das Material, die Personalkosten, meine eigene Zeit, die für den Patienten anfallenden Fahrtkosten usw. stelle ich fest, daß Xarelto unterm strich biliger ist.
    Morgen habe ich wieder mal Dienst auf der Intensivsation im benachbarten Krankenhaus, habe bisher nur Ärger mit Marcumar und Blutungen gehabt, bedenken Sie mal die Kosten einer Intensivstation und den Einsatz von PPSB. Das PPSB hilft übrigens im Falle eines Falles auch bei Xarelto.


    Also, ich setze es ein und berichte Ihnen immer wieder mal über meine Erkenntnisse, Sie schildern Ihre


    Liebe Grüße nach Bochum

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Hallo Herr Dr. Katz, hallo Herr Dr. Filipcic,


    mit großem Interesse habe ich Ihre Diskussion zu Marcumar und Xarelto verfolgt, da ich selbst Leidtragender bin. Ich habe Ende März 2013 eine 3-Etagen TVT bekommen und es hat sich bis letzter Woche für mich zu wenig davon gelöst: Der OS ist noch weitgehend zu, die Kniekehle komplett, der US soll angeblich größtenteils frei sein (lt. Ultraschall im KH).


    Ich hoffe, dass es sich noch erheblich verbessert, aber nach 3 Monaten nimmt die Verzweiflung natürlich zu.


    Ich nehme seit Ende März Xarelto und hoffe, dass ich nicht auf das falsche Pferd gesetzt habe, da ich gehört habe, dass sich bei Heparin und Marcumar angeblich die Thromben besser lösen sollen.


    Hoffnungsvolle Grüße


    Fabian :):)


    PS: @ Dr. Filipcic. Ich wäre auch neugierig, wie Sie aussehen... . ;)

  • Hallo Fabian,
    Das Wichtigste ist eine hohe Kompressionsklasse, bis Klasse IV ! Sie scheinen noch jünger , und kraftvoller zu sein ( Jg.1969? ), dann versuchen Sie eine Klasse IV. wenn es zu schwer ist , dann III .


    Wenn die v.poplitea und v.femoralis zu ist, gilt es um so mehr, das PTS, bzw. die Auswirkungen zu minimieren. Vorher sollte das Bein sehr fest , gewickelt werden, um JEDE SCHWELLUNG zu beseitigen . Dann erst Kompressionsstrumpf anmessen.


    Je mehr zu ist ," nicht rekanalisiert ", des so wahrscheinlicher ist das PTS wegen des chronischen venösen Hochdrucks im Bein.
    Hilfreich wäre auch zusätzlich die tägliche Anwendung der Intermittierenden Kompression. Bei Ihrer Konstellation wäre das empfehlenswert ! ( noch viel zu ) -und die Kniekehle scheint hier besonders wichtig zu ein, hier gibt es wenig bis keine Kollateralen ." Da muss alles durch auf dem Weg nach oben ..."


    Wie sich , wann , wo ,...ein PTS entsteht, dazu gibt es gar nicht all zu viele Studien. Eichlichsberger, Zürich, hatte 1998 mal eine Studie veröffentlicht an 228 Patienten , die 13 Jahre kontrolliert wurden. Ich selbst hab ne Menge Patienten seit bis über 20Jahren mit TVT. Ein unschätzbar wertvoller Erfahrungsschatz-denn PTS_Patienten müssen Langzeit-bereut werden. Und das ist in einer Klinik halt schwer möglich, ausser die haben eine Thrombose-Ambulanz.
    War Samstag in Münster zu den 8.Münsteraner Gefässtagen, man ist sich nicht einig...Kucher , Bern, geht sogar wieder zur Op zurück ( ?!) ...man weiss es nicht genau ...Aber konservativ ist so was gut zu beherrschen, mit disziplinierten Patient und engagierten, informierten Arzt !


    Ob nun Marcumar oder Xarelto : ist auch nicht geklärt ! noch unsicher ! aber auch ich schwanke, auch wieder nach Münster.
    Jüngere Langzeitpatienten -da ist Xarelto durchaus empfehlenswert... aber gesunde Skepsis ist bei neuen Meikamenten angebracht-hat doch leider die Industrie dazu beigetragen...
    Aber ich denke, ich werde bei Jüngeren an Xarelto denken.


    Wir hatten bislang aber nie Probleme mit Marcumar.


    Herzliche Grüssse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hier lohnt eventuell ein Versuch : 30 Tage sehr intensive Kompressionstherapie plus intermittierende Kompression.


    Ich VERSUCHE , bei noch völlig verschlossenen tiefen Venen ( Unterschenkel ist wenig entscheidend ) 3x täglich sehr feste Kompressionsverbände mit Schaumstoff ( Autosana ) plus textilelastischen Kurzzug -Binden zu wickeln .Plus 6x täglich Lymphamat, mit Druck von ca.20-60, UND ganz viel laufen,um den Rückfluss zu erhöhen und dadurch eine Auto-Rekanalisation zu erreichen.
    Oft klappt es , nicht immer. Und es wäre ja schon ein Erfolg, die Kniekehle wieder auf zu kriegen.
    Entscheidend scheint zu sein , wie alt die Thrombose ist. Und 3 Monate ist halt nicht mehr frisch, aber auch noch nicht uralt-


    Aber es ist ein Versuch, allerdings ohne Nebenwirkungen.


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hallo Herr Dr. Katz,


    ich muss Sie immer wieder bewundern mit welcher Leidenschaft Sie Ihren Beruf ausüben. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe, das ist unglaublich... .


    Ich hätte noch folgende Fragen:


    Laufen: Was verstehen Sie unter "viel laufen". Gehen, Walken oder ist sogar Joggen erlaubt oder am besten gemischt? 3 x 1 Stunde täglich oder, 6 x 1 Stunde oder 5 x 1/2 Stunde? Die letzten 3 Monate bin ich an Anfang ca. 5 x 15 min. gegangen, derzeit vielleicht 3 x 1 h schneller gehen. Ist auch ein Ergometer zur Bewegung sinnvoll, oder doch besser "laufen"?


    Kompression: Ich denke nur beim Laufen hohe Kompression. Anschließend niedrigere Kompression, denn wenn ich KS Klasse III trage und mich nicht bewege, habe ich das Gefühl, wie wenn mir das Bein "einschläft" (zu wenig Blutversorgung).


    Kniekehle zu: Da ich die TVT nach einer Knie-OP bekam, traute sich aufgrund der Thrombose zunächst kein Arzt/Physiotherapeut an das Knie mit der Folge, dass es fast steif wurde. Erst seit drei Wochen habe ich Krankengymnastik und das Knie ist fast wieder voll beweglich. Kann die lange schlechte Beweglichkeit auch dafür verantwortlich sein, dass die Vene nicht rekanalisert?


    Schwellung: Bei meinem Bein war zu keiner Zeit der TVT eine Schwellung erkennbar und auch jetzt ist es optisch überhaupt nichts geschwollen. Es sieht exakt so aus, wie das gesunde andere Bein (außer nach dem Duschen oder Stehen ohne Kompression, dann wird es rot). Dennoch habe ich relativ schnell beim Sitzen oder Stehen ein Ziehen im US, das dann in Schmerzen übergehen würde. Schnell besser wird es wieder durch Laufen oder Hochlegen des Beines.


    Lymphamat: Wer kann einen Lymphamaten verschreiben und kann mich am besten betreuen/begleiten?


    Mein KH wollte mich nach Feststellung der TVT erst wieder nach 3 Monaten sehen. Nach den 3 Monaten wollten sie zunächst sogar das Xarelto ganz weglassen (Begründung: "Weil Xarelto die ersten 3 Monate wenig gebracht hat, ist zu erwarten, dass es bei mir auch weiterhin nichts bringen wird"). Außerdem wollten sie die nächste Kontrolle erst wieder in 6 Monaten machen (d.h. 2. Kontrolle nach 9 Monaten nach TVT). Nach Rücksprache mit Oberarzt soll ich jetzt doch (noch) die nächsten 3 Monate Xarelto nehmen und anschließend vorsprechen.


    Ich denke so sieht keine optimale Betreuung oder Begleitung aus, oder? Bei wem wäre ich aus Ihrer Sicht gut aufgehoben?


    Ich denke so wie mir geht es vielen Patienten mit TVT. Ganz ehrlich: Einen Herrn Dr. Katz bräuchten wir mehrmals in Deutschland - Sie sind mit Ihrem Engagement LEIDER eine seltene Ausnahme. :)


    Herzliche Grüße nach Bochum


    Fabian :):)

  • Danke für Ihr Kompliment !
    Es gibt keine sehr grossen Studien über Postthrombotiker -das wäre ja sehr spannend .
    Nicht mal die optimale Therapie der Thrombose ist absolut gesichert. Früher hat man versucht aufzulösen( Lyse mit Stretokinase, Urokinase...) , man hat operiert : Thrombektomiert.
    Heute : 10 Tage Heparin, dann Marcumar, Thrombus " interessiert " offensichtlich nicht mehr...
    Ganz " Neu-Heute" : Xarelto...


    Das ist natürlich auch für uns nicht leicht , die optimale Therapie zu finden !


    Und da kommen die " Beobachtungen " - die ja immer der 1.Schritt auf dem Weg zur Wissenschaft sind.


    Ich hatte einen, damals 25J.Pat. mit 4-Etagen-Thrombose : 1 Jahr nach der TVT ( wofür übrigens 2 Krankenhäuser 100 000 Euro bezahlen mussten , wegen Behandlungsfehler ) der grosse Schmerzen hatte : wir machten sehr feste Verbände und liessen ihn laufen , nach 10 Tagen , hatte ich die Idee, es länger zu probieren: 30 Tage ! 3x täglich : er hatte keine Schmerzen mehr , aber auf gekriegt haben wir fast nix-nach 1 Jahr auch nicht zu erwarten.( " Holger" ) ...


    Wenige Tage danach kam " Stefan " : 4 Etagen-TVT : nach 10 Tagen nix auf , nach 30 Tagen : ALLES ! Prof. Tiedjen , mein " Haus-und Hof-Radiologe sagte damals zu mir : " hätte ich es nicht selbst diagnostiziert, hätte ich es nicht geglaubt " ! Damals wurde noch mehr phlebographiert, Duplex war noch nicht so gut . Ich war ganz happy und beschloss, bei Thrombosen , bei denen die tiefen Venen absolut zu sind, länger zu therapieren : bei uns ist die 30 Tage -Therapie etabliert ! Nicht immer mit Erfolg , aber oft-und praktisch immer erreichen wir eine Rekanalisation ( Teilrekanalisation )


    Aber es kam , wie es kommen musste : gelegentlich muss ich mich gegenüber Krankenkassen wären....aber wenig.
    Das ist nämlich der Nachteil von sonst sehr segensreichen Leitlinien : Alle machen das Gleiche ! Nur wenige sehen über den Tellerrand...


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Alles muss einfach sein :


    Laufen : so viel Sie schaffen , aber MIT Kompression ! möglichst hoher Kompression. Denn was wollen Sie denn erreichen ? Eine Rekanalisation, also durch Rückfluss-Beschleunigung die Venen durch Autolyse wieder auf zu kriegen. Langfristig sinkt dadurch der Druck in den tiefen Venen und Schwellungen , Braunverfärbung, Juckreiz, sekundäre Krampfadern, bis hin zum Offenen Bein sollen verhindert werden.


    Die Beschwerden im Bein haben Sie wahrscheinlich , WEIL das tiefe Venensystem noch zu ist.


    Schwellungen ? Nein , nicht immer ! Das erlebe ich sogar relativ häufig ! gerade kürzlich hatte ich eine Rechtsanwältin , sehr schlank , KEINE Schwellung !!! Aber : " ausgelöschtes tiefes Venensystem " -das schlimmste von allem, man weiss nicht, wann hat die Thrombose begonnen, aber sie hat alles fest und dicht gemacht !
    Wir haben übrigens über 4 Wochen therapiert, ich war nicht so zufrieden und wir haben ambulant weiter gewickelt ( stationär und ambulant ) und in der 5.Woche war eine der beiden Kniekehlenvenen wieder offen.


    Lymphamat : sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt ! -dann aber auch 3x täglich anwenden.


    Xarelto : bei einer 3-4 Etagen-Thrombose 6 Monate bis 1 Jahr, aber auch diese Zeit ist nicht gesichert. Haben Sie eine Thrombophilie ? Wurde das kontrolliert ? ( Faktor V Mangel , oder F.II , u.a. )


    Aber man kann halt nur was Vernünftiges raten , wenn man das Bein untersucht hat. Was machen die tiefen Venen jetzt ? Ist die vena poplitea noch absolut zu ?


    noch mal : Laufen , Berg hoch , oder auf der Strasse -so wie Sie können, und immer mehr !Aber mit Strumpf : oft kommt es zu Spätlysen.


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Hallo Herr Dr. Katz,


    wieder einmal herzlichen Dank für Ihren Einsatz für uns Patienten.


    Ich hätte noch eine Frage zum Thema "Laufen": Bringt aus Ihrer Sicht das Treten auf dem Ergometer auch etwas für die Rekanalisation oder doch besser Laufen?


    Da Sie nichts negatives zu Joggen geschrieben haben, bin ich heute mit KS 3 etwas gejoggt. Insgesamt ca. 45 min relativ schnelles gehen, davon ca. 10 x 50 m einen leichten Berg hochgejoggt. Dabei hatte ich keine Schmerzen an US oder OS.


    Danach habe ich die KS sofort ausgezogen und ohne KS noch Dehnübungen liegend auf der Couch vorm Fernseher gemacht. Da bin ich mir nicht sicher, ob das so gut war: Die Adern sind beim Vorfuß recht hervorgetreten und der US und Vorfuß hat recht geprickelt, vielleicht hätte ich die KS doch noch länger nach dem Joggen/Laufen anlassen sollen.


    Da es meine erste Thrombose war, wurde ich bisher nicht auf Thrombophilie getestet. Nach Einnahme von Xarelto will ich es aber unbedingt testen lassen.


    Der letzte Ultraschall hat ergeben, dass die vena poplitea leider noch absolut zu ist.


    Da mir bewusst ist, dass die Zeit drängt und eine Rekanalisation immer unwahrscheinlicher wird, steigt meine Verzweiflung. Ich möchte i.V. zu den letzten 3 Monaten schneller gehen und auch etwas Joggen um evtl. über höhere Leistung vom Körper die TVT positiv zu beeinflussen. Außerdem werde ich mit Hilfe eines Heilpraktikers versuchen die Rekanalisation irgendwie noch zu unterstützen (man versucht ja alles).


    Herzliche deprimierte Grüße


    Fabian :(:)

  • 1. Heilpraktiker ist der falsche Schritt
    2.Joggen ist bedenklich, da ja dadurch zu viel Druck auf das Venensystem ausgeübt wird, ich habe da Bedenken, aber mir sind keine Studien bekannt
    3. Laufen , schnell , Fahrradfahren, Schwimmen sind " gleichmässiger Bewegungen sind mit Sicherheit ok
    4. Die Rekanalisation kann immer noch stattfinden !!! Nicht den Kopf in den Sand stecken , sondern die Hintern auf den Fahrradsattel ;)
    5.Einer meiner Patienten , den ich seit1997 betreue, hatte 8 Jahre nach einer schwersten TVT eine Spontanrekanalisation bekommen -und danach massive Krampfadern


    Ruhe bewahren und vom Profi beraten lassen.


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz


    wann genau wurde die TVT festgestellt ?


    P.S der Heilpraktiker , der sich so was zutraut ist per se schon mal ein Scharlatan....denn auch wir wissen noch lange nicht genau , WIE ein Postthrombotiker LANGFRISTIG behandelt wird !
    Deswegen bin ich ganz glücklich über meine Treuen Postthrombotiker....