Zusammenhang Psyche und Lipödem

  • Guten Tag,
    ich habe mal eine Frage:
    1. Gibt es in der Forschung auch Hinweise, dass die Psyche bzw. das vegetative Nervensystem ein bestehendes Lipödem verschlechtern kann, wenn man unter Depressionen leidet? Oder ist es tatsächlich "nur" die Ernährung, Kompression und Bewegung", die entscheidend für die Phasenentwicklung sind?


    2. Ich nehme Venlafaxin (Antidepressivum). Antidepressiva können ja den Cortisolspiegel erhöhen. Gibt es auch zwischen dem Hormon Cortisol und dem Lipödem eventuell ein Zusammenhang?
    3. Ich habe einen "Stiernacken", der mich sehr belastet Damals sagte man mir, es sei ein Lipom! Kann das auch ein Zeichen des Lipödems sein? Denn Lipom und Lipödem sind ja nicht dasselbe. Einfluss Cortisol?
    Vielen Dank an die Ärzte für die gute Arbeit, die hier geleistet wird. Ich fühle mich hier sehr verstanden.
    Herzliche Grüße,
    simynetta

  • Depression und ggfs. Antidepressiva können ungünstigerweise für ein Lipödem Gewichtsanstieg befördern.Kein direkter Einfluss.
    Lipöm und Lipödem sind etwas verschiedenes . Ein erhöhter Cortisolspiegel fördert die " Stiernackenbildung"

  • Hallo Caroline,


    ich habe über 2 Jahre hochdosiert (9oo mg) Johanniskraut genommen. Habe dadurch nicht zugenommen, hatte auch keine vermehrten Wassereinlagerungen (was ich hormonell bedingt ab und an hatte). Mir hat das Johanniskraut sehr gut geholfen. Ich hatte eine mittelgradige depressive Episode, begleitend zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Das Johanniskraut hat mich ein wenig stabilisiert, ohne mir das Gefühl einer "Dämpfung" zu geben, wie es bei allen Antidepressiva war, die ich bekommen habe. In der Depression hatte ich mein "eigentliches Ich" sowieso irgendwo verloren und das was noch an Rest war, wurde mit den Tabletten noch mehr zugedeckt, was mich noch verzweifelter machte. Mit dem Johanniskraut war ich mehr bei mir. Nach zwei Jahren wurde ich extrem lichtempfindlich und meine Haut verbrannte auch sehr schnell, ohne dass ich mich sonnte.


    Ich glaube nicht, dass es unbedingt mit dem Schweregrad der Depression zusammen hängt, ob hochdosiertes Johanniskraut hilft oder nicht. Es wird wohl sein, wie mit vielen anderen Mitteln auch, beim Einen schlägt es an, tut es gut...beim Anderen nicht. Der Eine hat Nebenwirkungen, der Andere nicht.


    Kann nur sagen, das Johanniskraut und natürlich begleitend dazu eine Therapie hat mir sehr geholfen.


    Liebe Grüße Leah

  • Hallo Caroline,


    nein, ich bin nicht mehr lichtempfindlich. Das hat sich relativ schnell wieder normalisiert. Das meine Haut so schnell verbrannte, dass hat sich auch gelegt.


    Habe allerdings gemerkt, nach einem Jahr Johanniskrautpause, wollte ich es wieder nehmen, weil mir im engsten Familienkreis eine psychisch schwierige Zeit bevor stand ( Krebserkrankung mit klarem Ausgang Tod)...nach kurzer Einnahme war die Lichtempfindlichkeit wieder da. Habe es sofort wieder abgesetzt und es dann auch so geschafft. :)


    Hallo Hippolein,


    da sieht man mal gleich, wie unterschiedlich die Menschen reagieren. Antidepressiva hat mich, neben dem Gefühl der absoluten Dämpfung, lahm gelegt. Magen, Darm, vom Einen bekam ich hohes Fieber usw.


    Während meiner Depression hatte ich allerdings auch nie das Gefühl "das mir innerlich die Haare zu Berge stehen". In mir war es einfach nur schwarz, hoffnungslos, keine Gefühle mehr...außer dem Gefühl, ich bin ungeliebt, ungewollt, unfähig und absolut unnötig, für alle nur Belastung, am Besten ich gehe, wobei mich eh keiner vermissen wird, außer vielleicht meinem Sohn, wobei der mich ja auch eh nicht mehr lange braucht...also absolut nur schwarze Dauerschleife.


    Meine Tante hat eine Depression, ihr fehlt irgend so ein Stoff (ich weiß nicht mehr welcher)...jedenfalls, sie braucht dieses Medikament damit sie klar kommt. Und sie fühlt sich dadurch auch nicht gedämpft. Allerdings ist sie eine der Wenigen die ich kenne, die so mit einem Antidepressiva klar kommen. Und mittlerweile kenne ich relativ viele Leute, durch eine Selbsthilfegruppe, durch ein Selbsthilfeforum indem ich über 7 Jahre war usw.


    Ich persönlich glaube, außer in dem Fall, dass einem dieser Stoff fehlt...meiner Meinung nach sind Antidepressiva "Krücken". Für eine gewisse Zeit angesagt...aber auf Dauer führen sie zu "Fehlhaltungen" und "Schmerzverlagerungen". Und genau wie man bei einer Beinverletzung hinterher Krankengymnastik bekommt, ist für mich persönlich ein Austausch wichtig gewesen bzw. eine Therapie. Wie oft folgt/begleitet die Depression die psychosomatische Erkrankung? Meine Meinung, was dich belastet sucht sich einen Weg, wenn es über die Psyche nicht mehr geht, dann eben über den Körper. Aber das ist nur meine Meinung, meine Erfahrung/Beobachtung, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Und am Ende muß jeder selbst wissen, wie er am Besten klarkommt und leben kann.


    Liebe Grüße Leah