Hallo an alle
Seit zwei Wochen darf ich nun in der Földi-Klinik sein und das genieße ich sehr. Ich habe ein sekundäres Lymphödem am linken Arm und Lipödeme an beiden Unterschenkeln und Knöcheln. Dazu ein enormes Übergewicht, Diabetes Typ II und Bluthochdruck. Ich habe hier eine tollen Erfolg. Ich habe bereits einiges an Gewicht verloren und mein Arm ist ganz toll. Ich habe doch tatsächlich mein Handgelenk wiederentdeckt und mein Unterarm ist kaum noch verhärtet. Auch mein Handrücken ist nicht mehr so bombastisch. Jetzt ist einige Routine eingekehrt und so wollte ich mal einen Tag von meinem Aufenthalt in der Földi beschreiben.
5:30 Der Wecker klingelt (Ich bin ein Morgenmuffel und brauche länger als andere Menschen). Aufstehen und abbandagieren. Meine Haut zeigt
ein tolles Rillenmuster. Duschen und Zähne putzen, Arm eincremen nicht vergessen (Die Bandage trocknet die Haut aus und es besteht die
Gefahr von Rissen und Entzündungen, wenn man sie nicht pflegt. Haare föhnen, Bandagen aufwickeln, Tabletten richten, Dienstag und
Freitag sind mein Wiegetag, also ab zu Blutdruckmessung und Waage, jeden Donnerstag habe ich ein Blutzuckerprofil, da gibt es einen
Piks in den Finger.
7:00 - 7:45 Lymphdrainage. Ich habe diesen frühen Termin sehr gerne, weil da noch eine Menge Zeit für Sport bleibt, natürlich wird da auf den
einzelnen Patienten eingegangen. Danach wird mein Arm bandagiert.
8:00 - 8:45 sanfte Haltungsschulung. Das ist ein ganz toller Kurs, nachdem ich mich hinterher wie neu fühle.
8:45 Frühstück. Ich halte mich ziemlich genau an den Reduktionsteller, der am Buffet steht und die Wahl erleichtern soll. Nur mag ich keine
Marmelade, deshalb nehme ich stattdessen eine Scheibe Geflügelwurst. Der Reduktionsteller sieht vor: 1 Scheibe Käse, eine Portion Diät-
Margarine und eine Portion Marmelade. Ein Vollkorn-Brötchen liegt bereits am Tisch.
9:45 - 10:30 Wirbelsäulengymnastik
10:30 - 11:00 Entsauungsgymnastik Bein
11:00 - 11:30 Entstauungsgymnastik Bein intensiv, das ist mir aber zu anstrengend, da gehe ich lieber auf die Geräte, 15 min Laufband und
15 min Ergometer, Der Stepper liegt mir nicht.
11:30 - 12:00 Entstauungsgymnastik Arm, da wird einem sehr schnell bewusst, wie schwer so eine Bandage ist. Aber bei unseren sehr netten
Sporttherapeutinnen geht es immer sehr lustig zu und wenn es einmal zu schwer wird, darf man eine Übung auch abbrechen oder
vereinfachen, niemand muss alles mitmachen.
12:00 - 12:30 schnell aufs Zimmer, die verschwitzten Klamotten raus, waschen und umziehen.
12:30 Mittagessen. Es gibt immer grünen Salat mit zweierlei Dressing, mit dem man sich am Buffet bedienen kann. Danach kommt die Suppe.
Bei Reduktionskost ist es eine klare Brühe mit Einlage, bei der normalen Vollkost oft eine gebundene Suppe. Dann das Hauptgericht,
das war in diesen zwei Wochen immer sehr lecker. Man kann auch mit Reduktion das Vollwertgericht wählen, wenn man das
Reduktionsgericht nicht mag, oder mal ganz besondere Lust auf das Vollwertgericht hat. Zum Dessert gibt es in der Regel frisches Obst,
einmal in der Woche ein Quark - oder Joghurt - Dessert, am Samstag ein kleines Stück Kuchen und am Sonntag eine kleine Portion Eis.
13:30 - 14:00 Die zweite Lymphdrainage ist fällig. Dafür kann ich dann nicht in die Hockergymnastik, aber die ist ja eher für die nicht so fitten
Patienten gedacht, das kann ich verschmerzen.
14:00 - 14:30 Adipositasgymnastik, auch eine eher leichtere Form der Bewegung, die mir auch immer großen Spaß macht.
14:30 - 15:00 Steptanz / Aerobic Hier geht es immer sehr lustig zu. Dies ist der für mich anstrengendste Teil meines täglichen
Sportprogrammes. Ich komme des öfteren aus dem Takt oder verwechsle die Beine oder Arme, aber da bin ich nicht alleine. Jeder tanzt
so gut er kann mit, und wenns mal zu kompliziert wird, kann man auch einfach mal einen Moment aussetzen.
15:00 - 15:30 Bauch, Beine, Po, Beckenbodengymnastik (Mittwochs Entspannung) hier kann man wieder runterkommen, findet meistens auf
dem Boden oder einem Pezziball statt und tut unheimlich gut.
15:30 - 16:30 Walking. Dazu konnte ich mich noch nicht aufraffen, ich war einfach zu ko. Ich weiß aber, dass es zwei unterschiedlich schnelle
Gruppen gibt, die auch unterschiedliche Wege gehen. Walking-Stöcke kann man ausleihen.
16:00 - 17:15 Ein neues Angebot Dienstags und Donnerstags: NIA. Eine tolle Mischung aus Tanz, Entspannung und Kampfsportelementen.
Hier habe ich bisher immer teilgenommen, aber danach war ich dann platt.
Nun geht es wieder aufs Zimmer, raus aus den verschwitzten Klamotten, waschen umziehen und dann zum Abendbrot
17:15 Abendbrot. Am Buffet gibt es eine Auswahl an leckeren Salaten und Rohkost. Zusätzlich gibt es ein Angebot von Wurst und Käse,
manchmal auch Spezialitäten aus einem Urlaubsland. Alles in allem sehr lecker. Wieder zeigt ein Reduktionsteller, wie voll man sich seinen
eigenen laden sollte.
Gelegentlich gibt es Vorträge, so wie gestern von Dr. Martin über das Lymphödem. Das war super interessant und lehrreich.
Natürlich kann ich nicht immer an allen Sportangeboten teilnehmen, man muss auch mal zum Arzt, zur Ernährungsberatung, zum Psychologen, zur Sozialberatung. Aber ich mache immer so viel als möglich und es macht mir Spaß.
Den Abend verbringe ich meist auf dem Zimmer, vor Fernseher oder Computer oder beim Telefonat mit meinen Lieben.
Dies war mein Tag in der Földi -Klinik.
Viele liebe Grüße
Gabi