Versorgung mit Arm-Kompressionsstrümpfen

  • Hallo, ich bin neu hier und grüße euch alle.


    Habe das Problem mit einem Lymphödem am linken Arm (nach Brustamputation 1980 und Schwenklappenplastik 1982) schon seit 1982. Nun war ich gestern wieder im Sanitätshaus mit einem Rezept meines Hausarztes für 2 Armstrümpfe nach Maß. Die Dame dort meinte, dass ich dieses Jahr (März) schon 2 erhalten hätte. Mehr würde die Kasse nicht bezahlen. Soviel ich weiß bekommt man jedes halbe Jahr neue Strümpfe.


    Nach dem Ausmessen des Armes war dieser sogar dünner als im Frühjahr. Sie meinte aber, das wäre nicht genug Umfang-Abnahme zwischen 1 und 2 cm, um neue Strümpfe zu erhalten.


    Sie erkundigt sich jetzt bei der TK, die eigentlich immer kulant ist, und meldet sich dann. Mein "Wut-Thermometer" ist ziemlich gestiegen.


    Mit uns Patienten kann man doch nicht alles machen.


    Lieben Gruß an euch alle


    Gruß Uschi

  • Hallo Uschi,


    du kannst doch auch ein anders Sanitäshaus aufsuchen.


    Wenn du einen Neuen Strumpf brauchst, da zu Locker und auch über 6 Monate alt, warum soll das dann nicht gehen?


    Grüße Michaela

  • Soweit ich informiert bin, bekommt man pro Jahr und Extremität 2 Strümpfe.
    Also im Frühjahr pro Arm einen Strumpf und Mitte des Jahres den nächsten, neuen Strumpf = 2/Jahr.


    Wenn die Abmachung mit dem versorgenden Sani-haus so war, dass die Jahresausstattung von 2 Strümpfen/Arm auf einmal im März ausgegeben wurde, dann ist das Jahresbudget ausgeschöpft.


    Das machen einige Sani-häuser so, finde ich aber nicht so gut.


    Denn wenn im März ein Strumpf angefertigt wird, dann ein halbes Jahr MLD gemacht wird, kann der Armumfang sich verändert haben, im positiven oder negativen Sinne, was wir ja nicht hoffen.
    Dann sollte/muss neu abgemessen werden und der neue Strumpf wird mit neuen Maßen bestellt.


    Dir bleibt die direkte Anfrage an die Krankenkasse. Schildere die Umfangreduzierung und sollte die Kasse sich großzügig äußern, lass dir das schriftlich geben, falls du telefonisch nachfragst. Mit der schriftlichen Zusage dann ins Sani-haus.

  • Dein Arzt entscheidet wann Du neu versorgt werden mußt. Das geht das Sanihaus eigentlich nichts an. Du kannst das Rezept auch bei der KK einreichen. Wenn die zustimmt muß das Sanihaus Dich auch bedienen.

  • Eben: Dreh- und Angelpunkt ist die Krankenkasse, die muss genehmigen.


    Diese Genehmigung braucht auch das Sani-haus. Wenn die in Vorleistung gehen und die Strümpfe anfertigen lassen, ohne dass die Genehmigung der Kasse vorliegt, riskieren sie, dass die Kasse ablehnt und dann bleibt das Sani-haus (oder der Patient) auf den Kosten sitzen.


    Die Erfahrung zeigt, dass die Kasse alle Leistungen immer kritischer hinterfragt.
    Mit Ablehnung ist immer zu rechnen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo !


    Laut Leitlinie für Lymphologische Versorgungen ,wird bei vorhandener Wechselversorgung eine Versorgung alle halbe Jahr empfohlen
    Nur dann ist eine lückenlose Versorgung mit dem richtigen Druck gegeben.


    Der Hersteller legt den Zeitraum fest ,in der das Produkt die zugesicherte Leistung haben muß.
    Der ist bei Kompressionstrümpfen ein halbes Jahr.


    Es ist also sinnvoll ,eine Wechselversorgung aus hygienischen Gründen bei Erstversorgung und alle halbe Jahr eine Folgeversorgung und eine Wechselversorgung aus Hygienischen Gründen zu beantragen.


    Die Hilfsmittelrichtlinien geben hierzu keine Mengenangaben dort wird nur eine zweckmäßige ,wirtschaftliche und ausreichende Versorgung mit Hilsmitteln genannt.

    Viele Grüße kasimir

    Fachberaterin Lymphologie und Phlebologie

  • Glückwunsch!
    Vorbild für alle: nicht zufriedengeben mit den Auskünften, sondern nachfragen und bestätigen lassen.


    Wär schön, wenn du den weiteren Verlauf uns miterleben lassen würdest.
    Freu mich auf weitere Beiträge von dir.

  • Habe den Beitrag erst heute gelesen und will noch etwas anfügen, obwohl ja der Erfolg schon gegeben ist.
    Meines Wissens nach bekommt man zu Beginn der Kompressionsbehandlung gleich auch eine 2. Ausstattung als "Wechselversorgung". In Der Folge dann, wenn keine außergewöhnlichen Umstände dagegen sprechen, alle halbe Jahr eine Versorgung. Zwei pro Jahr, Ausnahme Beginn der Behandlung, da Wechselversorgung. LG

  • Nachdem ich auch bei der TK versichert bin, freue ich mich zu lesen, dass die wohl nicht soviele Probleme bei der Genehmigung machen. Danke Dir für den Beitrag udn schön, dass Du erneut Strümpfe bekommen hast.

  • Hallo,
    die Doppelversorgung in einem Jahr ist vielleicht auch vom Sachbearbeiter abhängig. Muss dazu vielleicht auch noch sagen, dass ich zur Zeit keine MDL habe und selbst anlymphe und dann mein Lymphgerät benutze (6-Kammer-Armmanschette).
    Grüßle aus dem Schwabenland Uschi

  • Hallo alle zusammen,



    hierzu habe ich auch mal eine Frage, ich habe eine kleine Tochter (11 Monate) mit Lymphödemen an Händen und Füßen. Zwecks der Lymphödeme hat uns ihr Endokrinologe auch zu Armhandschuhen geraten wenn sie alt genug für diese ist, er kann diese aber nicht verschreiben da dies ja nicht sein Fachgebiet ist! Kann diese generell der Hausarzt bzw in unserem Fall die Kinderärztin verschreiben und muss ich diesbezüglich für die Erstverordnung zu einem Lymphologen?


    Liebe Grüße
    Mel

  • Guten Morgen, Mel,


    ihre Tochter ist noch viel zu jung für Kompressionsstrümpfe bzw. -handschuhe. Ob diese nötig sind und ab wann sie möglich sind, ohne mehr Schaden als Nutzen anzurichten, ist eine Frage für den lymphologisch erfahrenen Arzt, auch wenn theoretisch die Verordnung auch vom Hausarzt oder Kinderarzt erfolgen kann.


    Wichtig ist auch die Beratung der Eltern, die in die Behandlung eingebunden und geschult werden müssen.

    Sabine Stüting


    Ärztin, Klinik Rheine

  • Guten Abend Frau Dr. Stüting,


    vielen Dank für ihre Antwort! :) Generell weiß ich das meine Tochter noch zu jung ist für Kompressionshandschuhe, ich wollte mich nur schon mal vorab informieren. Im Moment gehen wir mit ihr regelmäßig zur Lymphdrainage und werden von unserer Therapeutin auch gut mit eingebunden, auch das Sanitätshaus zu welchem wir gehen sind sehr hilfsbereit.
    Wie schon erwähnt hat unser Endokrinologe uns zu einem Handschuh geraten wenn sie das richtige Alter dafür hat, er meinte ab dem 18. Lebensmonat könnte man damit beginnen.
    Im Moment versuche ich aber auch meine Therapeutin einen Termin in einer Praxis für Lymhologie zu bekommen, dies gestaltet sich aber sehr schwierig, da diese im Moment keine Termine vergeben, Annahmestop da sie schon so viele Patienten haben. :( Dann heißt es wohl abwarten...


    Liebe Grüße
    Mel

  • Hallo Mel,


    würde Dir auch raten, Deine Tochter bei einem Lymphologen vorzustellen, auch wenn die Wartezeit lang ist. Ein guter Befund und immer die richtige Versorgung (ob beim Kleinkind oder bei Erwachsenen) ist sehr wichtig, da ein Lymhpödem - primar oder sekundär - meist ein lebenslanger Begleiter ist. Alles Gute für Deine kleine Tochter.


    Uschi, amazone

  • Hallo Uschi,


    das werde ich auf alle Fälle tuen, will ja das bestmögliche für sie! :) Und es ist ja auch noch Zeit bis sie einen solchen Handschuh braucht bzw vllt braucht sie ihn ja auch nicht! Im Moment erzielen wir allein mit der Lymphdrainage schon gute Erfolge bzw ein Teil ihrer Ödeme gingen auch von alleine zurück ohne das wir was gemacht haben! Ich bin guter Dinge!


    Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße
    Mel