Wird das Ödem durchs ständige Tragen der Kompressionsstrümpfe nicht schlimmer?

  • Hallo,


    ich habe nun schon seit über 15 Jahren ein primäres Lymphödem im linken Bein (ich bin 30 Jahre alt). Meinen ersten Kompressionsstrumpf habe ich mit 25 verschrieben bekommen. Ich trage den Strumpf nicht regelmäßig, wenn ich im Sommer offene Schuhe trage oder mir mal Schuhe anziehe, die etwas enger sind, dann lasse ich den Strumpf weg. Es gibt Zeiten, wo ich den Strumpf nur einmal in der Woche trage. dann gibt es Zeiten, wo ich ihn wirklich konsequent von morgens bis abends trage und in diesen Zeiten habe ich das Gefühl, dass wenn ich den Strumpf dann mal einpaar Stunden auslasse, dass das Ödem schnell und ziemlich groß wieder da ist. In den Zeiten, wo ich ihn unregelmäßig trage, dauert es viel länger, dass der Fuß so richtig dick wird. Kann es sein, dass durch das Tragen des Strumpfes, die nicht voll funktionsfähigen Bahnen und vielleicht die Muskeln ihre Arbeit (die Lymphe aus dem Bein zu transportieren) komplett einstellen? Bilde ich mir das nur ein? Oder ist es vielleicht sinnvoller den Strumpf ab und zu wirklich mal auszulassen, damit das - was im Bein zum Lymphabtransport vorhanden ist - nicht ganz verkümmert? Durch den Strumpf wird ja die ganze Arbeit von außen übernommen, da ist es doch logisch, dass das was nicht mehr gebraucht wird irgendwann verkümmert!
    Ich bin wirklich verunsichert!


    LG Lolo

  • Hallo Lolo,


    ich merke es Recht schnell wenn ich meien Strümpfe nicht trage.
    Deine "Begründung - Vermutung" wurde mir auch schon mal fvon jemandem gesagt.
    Aber das kann ich mir nicht wirklich vorstellen.


    Daher Danke ich Dr. Martin für seine Antwort. Denn auch ich habe mich schon gefragt ob da etwas dran ist.
    Das man die Strümpfe öfte rmal auslassen sollte. Damit die Lymphe in den Beine das selbt kannen.


    Grüße Michaela

  • Danke Dr. Martin und danke Michaela für eure Antworten.


    Ich hoffe, dass noch mehrere ihre Beobachtungen hier mitteilen, denn ich glaube, dass ich bestimmt nicht die einzige bin, die solch eine Beobachtung gemacht hat.




    Gruß Lolo

  • Hallo Black,


    der Vergleich hinkt, das kannst du so nicht vergleichen. Du kannst dich auch ohne Kompression fort bewegen.
    Bei einem Paraplegiker ist eine vortbewegung ohne Rollstuhl nicht möglich.

    Sollte man einem Paraplegiker keinen Rollstuhl geben, weil der Heilbehelf die Arbeit übernimmt?

    Da ist ein Gewaltiger unterschied.
    Grüße Michaela

  • Hallo Black,


    das sehe ich anders.
    Den vergleich den du gemacht hast finde ....... der hat nichts damit zu tun was du eigentlich ausdrücken möchtest.


    Ich habe verstanden was du sagen möchtest. Aber muss das so sein?


    Grüße Michaela

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Lolo,


    wie Dr. Martin und Michaela hier schon erwähnt haben, ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen ein sehr wichtiger Bestandteil der Therapie eines Lymphödems. Durch das tägliche Tragen eines richtig angemessenen Strumpfs wird ein Ödem keineswegs schlimmer, bzw. die Abtransportfunktion der Lymphbahnen verkümmert nicht.


    Durch die stabile Wand, die ein flachgestrickter Kompressionsstrumpf bietet, können vielmehr die Lymphgefäße besser arbeiten. Sie werden dadurch nicht schwächer, sondern werden im Abtransport der Lymphe unterstützt. Flachgestrickte Kompression wird deshalb tagsüber getragen, weil der Arbeitsdruck der Muskeln gegen die stabile Wand der Kompression wirkt und somit die Wadenmuskelpumpe die Lymphgefäße im Bein anregen kann.


    Beim Ausziehen der Kompression kann es vorkommen, dass es sich so anfühlt, als würde die Schwellung rapide zunehmen, weil der Druck auf einmal weg ist. Dieses Empfinden umzuwandeln und richtig zu deuten ist schwer, allerdings zeigt es, welche Arbeit die Strümpfe den Tag über wirklich leisten. Im Idealfall halten sie das Ödem im entstauten Stadium und beugen einer Reödematisierung vor, was sie nur dann tun können, wenn sie regelmäßig getragen werden. Andernfalls kann es passieren, dass das Ödem erneut stärker anschwillt und die Strümpfe eventuell nicht mehr passen, bzw. der Therapieerfolg zunichte gemacht wird.


    Sollten Sie jedoch das Gefühl haben, das Ödem verschlimmere sich, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. In diesem Fall könnte es sein, dass entweder die Kompressionsklasse nicht die Richtige ist, oder das Ödem so weit fortgeschritten ist, dass die Strümpfe auch nachts getragen werden müssten.


    Wenn Sie weitere Fragen zur Wirkweise von Kompressionsstrümpfen haben, können Sie selbstverständlich gerne in unserem Gesundheitswissen zu Lymphödemen stöbern: http://www.ofa.de/de-DE/gesund…sen/lymphwissen/?id=15657 . Natürlich können Sie sich auch an Ihren Arzt oder Ihr Sanitätshaus wenden, sollten Sie weiterhin Bedenken haben.


    Wir hoffen, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten!
    Ihr Ofa Bamberg Team

    Ofa Bamberg
    Kompressionsstrumpfhersteller
    www.ofa.de