Lymphödem am Hals

  • Hallo,


    habe nach OP seit einem Jahr ein Lymphödem am Hals unterhalb des Unterkiefers. Das sagt zumindest der Arzt, der damals operiert hat, allerdings ohne das 'Ding' untersucht zu haben. Hat mir MLD verschrieben, habe aber nach drei Monaten festgestellt, dass das ohne Kompression sowieso völlig sinnlos ist. Mich wundert, dass in dem ganzen Jahr keinerlei sichtbare Verschlechterung eingetreten ist: Die Größe ist gleichbleibend, das Gewebe ist genauso weich wie die Vergleichsstelle auf der anderen Seite des Halses, morgens ist die Schwellung kleiner als am Vorabend. Ein Teil der 'Schwellung' ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass bei der OP bestimmte Hautpartien verschoben und 'einfach mal woanders festgenäht wurden' (eine Art Z-Plastik). Und nun meine Frage: Kann sich irgendjemand dazu durchringen, mir zumindest ein kleines bisschen Hoffnung zu machen, dass das Ödem nach angemessener Therapie 'so sehr' verschwindet, dass ich nicht auch noch Tag und Nacht einen Kompressionsstrumpf im Hals-Kopf-Bereich tragen muss? Angeblich gibt es doch die Neubildung / das Wiederzusammenwachsen von Lymphgefäßen. (Mein Termin beim Angiologen ist leider erst am 01.08.). Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Lymphödem und einer Lymphabflussstörung?
    Mir ist noch etwas eingefallen: Vor zweieinhalb Jahren wurde ein Lymphknoten entfernt (cervical). Alle anderen sind noch vorhanden. Wieso entsteht dann überhaupt ein Lymphödem? Zu viele Lymphbahnen verletzt?



    Grüße


    Kapunda

  • Guten Tag, Kapunda,


    Ihre Darstellung erlaubt keinerlei Tips, außer dem, eine lymphologische Beurteilung anzustreben. Eine Fernbeurteilung ohne Kenntnis der durchgeführten Operation sowie Untersuchung per In-Augenschein-Nahme und Abtastung, ggf. auch Ultraschall, ist nicht möglich.


    Grundsätzlich solte diese Beurteilung jedoch einem Angiologen möglich sein. Die Wartezeit ist ja nicht mehr lang, also gedulden Sie sich und tragen Sie Ihre Fragen dann dem Untersucher vor.

    Sabine Stüting


    Ärztin, Klinik Rheine

  • Sehr geehrte Frau Stüting,


    ich war inzwischen bei der Angiologin (habe früheren Termin bekommen), die mir manuelle Lymphdrainage plus Kompression verschrieben hat. Bei der Ultraschalluntersuchung hat sie keine Lymphknoten sehen können, was verwunderlich ist, da nur einer entfernt wurde. Daraufhin habe ich per Mail beim Operateur angefragt, ob doch mehr Knoten entfernt wurden oder ob grundsätzlich die Möglichkeit besteht, dass Knoten bei späteren OPs beschädigt / zerstört wurden. (Mir war schon vorher relativ klar, dass ich wohl keine sinnvolle Antwort bekommen würde. Es wurde lediglich MLD als weiterhin sinnvoll empfohlen (allerdings ohne Kompression).) Jetzt kommt meine Frage: Worauf kann es zurückzuführen sein, dass im Operationsgebiet keine Lymphknoten sichtbar sind? Beschädigung? Zerstörung? Inaktivität? Operative Entfernung?


    Grüße


    Kapunda

  • Sehr geehrter Herr Dr. Martin,


    vielen Dank für die (beruhigende) Antwort. Ich finde dieses Forum übrigens total hilfreich, denn für kleinere Fragen jedesmal zum Arzt in die Sprechstunde zu rennen, ist doch sehr zeitaufwändig.


    Grüße


    Kapunda

  • Hallo Kapunda,
    hast Du wirklich Kompression am Hals bekommen? ... wow... wie hält frau das aus?


    Ich bekomme "nur" Lymphdrainage und halte das ganze Ödem, also die Schwellung am Hals mit MLD, Schulternkreisen, sonstigem Bewegen, Selbstmassage und Schwimmen einigermaßen im Griff.


    Es dauert bis die verbliebenen Lymphknoten sich darauf einigen, nun den Job zu machen - und wenn die Lymphbahnen beeinträchtigt wurden, wie bei Dir, dann sowieso.
    Bei mir ist das Ödem übrigens morgens nach dem Schlafen größer als abends.


    Gruß!

  • Dann sollten Sie die Halswirbelsäule überprüfen lassen!


    Danke für die Info. Ich dachte das wäre normal so, weil es "schon immer" so ist.


    Geh ich da am besten zu meiner Ostheopatin? ... oder hm, zu wem? Orthopäde? Hausarzt?


    Bei mir wird das Halslymphödem tagsüber mit der Bewegung kleiner und weicher :) .
    Ich starte morgens mit Schulterkreisen zur Aktivierung.


    Gruß
    Olga

  • Hallo,


    war heute wegen der Lymphdrainage plus Kompression bei einem neuen Therapeuten. Was ich nicht verstehe, ist folgendes: Das Ödem ist butterweich, müsste also Stadium 1 zugeordnet werden (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Lymph%C3%B6dem). Diese Zuordnung findet man nicht nur bei Wikipedia, sondern auch auf praktisch allen anderen Seiten im Internet, also auch bei den richtigen Experten. Trotzdem meinte der Therapeut, der ein richtiger 'Lymphguru' sein soll, es sei Stadium 2. Wie kann das sein, wenn sich das Ödem eindrücken lässt, ohne überhaupt auch nur ansatzweise eine Delle zu hinterlassen?


    Grüße


    Kapunda

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    das hört sich erst einmal gut an. Meine Frage ging aber eher in die Richtung, warum ein Ödem mit Merkmalen des Stadiums 1 (in meinem Fall: weich, kann eingedrückt werden, ohne dass eine Delle zurückbleibt) als dem Stadium 2 zugehörig eingestuft wurde.


    Grüße


    Kapunda