Termine für Lymphdrainage in der Entstauungsphase - wie in ausreichender Zahl erhalten?

  • Hallo,


    ich habe ein (wohl primäres) Lymphödem im linken Bei, das ca. vor 4-5 Jahren (d.h. ca. mit dem 30. Lebenjahr) aufgetreten ist. Leider hatte ich inzwischen auch schon zwei Erysipele, die mich jeweils komplett "umgehauen" haben, d.h. mit stationärer Krankenhausbehandlung und intravenöser Antibiotikatherapie. Das zweite war vor gut zwei Wochen.
    Wenn man wieder aus dem Krankenhaus entlassen ist, sollte Phase I der Therapie, "Entstauung" beginnen, laut Földi et al., Zur Diagnostik und Behandlung des Lymphödems, mit manueller Lymphdrainage im Stadium I ein mal täglich, im Stadium II zwei mal täglich (ich bin wohl am Bein teilweise in Stadium I, teilweise in Stadium II, d.h. in einigen Bereichen ist Ödem weich und eindrückbar, in anderen Bereichen sind lipidöse (?) nicht mehr eindrückbare Verdickungen des Gewebes entstanden).
    Per Rezept verschrieben bekommen habe ich 2-3 mal Lymphdrainage pro Woche à 60 Min. Reicht das?
    Im Übrigen ist selbst diese Behandlungshäufigkeit kaum umzusetzen, weil ein Rezept - soweit mir bekannt - komplett bei ein und derselben Pyhsiotherapie-Praxis "abgearbeitet" werden muss (ich kann nicht von einem Rezept 2 Behandlungen in Praxis A, zwei in Praxis B und 2 in PRaxis C in Anspruch nehmen).
    Es ist selbst an meinem Wohnort (Hamburg) kaum möglich, eine Physiotherapie-PRaxis zu finden (ich habe mich naturgemäß auf die konzentriert, die einigermaßen in der Nähe liegen), die sozusagen von jetzt auf gleich drei oder gar mehr als drei 60 MinTermin MLD pro Woche anbieten kann. Die Praxen haben meist nur eher wenige Therapeuten, die für MLD zuständig sind und zudem wohl sehr viele 30 Min Termine, so dass 60 Min schwer einzupassen sind.


    Hat jemand Tipps, wie man diesen Engpassfaktor umgehen kann?

  • Hallo,


    es ist für uns Physio Praxen natürlich schwer mal eben 3 oder mehr Stunden offen zu halten falls noch jemand anruft. Aber natürlich sollte die Entstauung sehr zeitnah stattfinden.Das dies ggf eine Woche Vorlauf braucht ist denke ich nachzuvollziehen. Wobei ich so etwas ggf auch noch Abends machen würde, aber das ist meine persöhnliche Meinung.
    Das Rezept zwischen 2 Praxen zusplitten ist (es sei denn wir reden von einem Privat Rezept) tatsächlich nicht möglich.

    Mit freundlichen Grüßen


    Stephen Ziegler; leitender Physioth.
    Praxis Ziegler - Physiotherapie
    Ziegler Physiotherapie

  • Vielen Dank für Ihre/Eure Antworten.


    Nadja: Ich habe bereits Einbeinkompressionshosen KKL 3 sowie Zehenkappen KKL2 (zwei Stück, also Wechselversorgung vorhanden). Beides trage ich täglich. Dann sollte Bandagierung entbehrlich sein (?). Zumindest habe ich mit ständigem Tragen der Kompression nach Entlassung aus dem Krankenhaus schon eine deutlich Reduzierung des Ödems erreicht, auch wenn es leider am Oberschenkel und v. a. in der Leiste nach wie vor leider deutlich schlechter ist als vorher.

  • Vielen Dank, das ist eine sehr wichtige Info!
    Wie erhalte ich denn die Bandagierung? Wahrscheinlich muss mein Phlebologe sie gesondert verschreiben? Und vorgenommen wird sie dann dort, wo ich die Lymphdrainage erhalte?


    (Dort bemüht man sich derzeit wirklich vorbildlich, mir ausreichend zeitnahe Termine zu geben, insb. werde ich immer angerufen, wenn etwas kurzfristig frei wird. Dadurch bin ich mit Terminen für Lymphdrainage jetzt ganz gut versorgt. Bandagierungen werden in der Praxis allerdings (meine ich gehört zu haben) kaum gemacht, aber das werde ich noch mal nachfragen. Notfalls müsste ich vielleicht wechseln.)

  • Ich habe das Lymphödem seit ca. 4-5 Jahren. Nachdem der Befund Lymphödem klar war - am Anfang wurde das leider länger nicht so erst genommen, da ich außerhalb der üblichen Zielgruppe liege (männlich, 35 J., schlank) - wurden schon verschiedene Untersuchungen vom Urologen und Phlebologen gemacht (Urinprobe, Blutwerte sowie Ultraschall im Leisten-/Beckenbereich). Da keine besondere Ursache gefunden wurde und ich in dem Zeitraum auch keinen besonderen Unfall hatte, hieß es dann schlicht, dass das Ödem wohl primär sein muss. Oder im Krankenhausjargon nach dem ersten Erysipel: Lymphödem unklarer Genese....
    Jetzt nach dem zweiten Erysipel ist mir noch empfohlen worden, 4-6 Wochen nach Ende des Erysipels eine CT oder MRT des Becken-/Hüftbereichs machen zu lassen, wobei der Entlassungsbericht als Zweck den Ausschluss eines sekundären Lymphödems angibt (MRT hätte Vorzug geringerer Strahlenbelastung, aber beim CT ist ggf. Bildgebung besser; wird letztlich der Radiologe entscheiden). 4-6 Wochen Wartezeit, da die Lymphknoten wohl noch länger dick sind, selbst wenn das Erysipel eigentlich schon weg ist. Das steht zurzeit noch aus, da die "Wartefrist" noch nicht vorbei ist.
    Meine Hoffnung, dass man dabei eine Ursache findet, die das Lymphödem als heilbar erweisen sollte, ist allerdings (leider) sehr gering.

  • Ich habe das Lymphödem seit ca. 4-5 Jahren. Nachdem der Befund Lymphödem klar war - am Anfang wurde das leider länger nicht so erst genommen, da ich außerhalb der üblichen Zielgruppe liege (männlich, 35 J., schlank) - wurden schon verschiedene Untersuchungen vom Urologen und Phlebologen gemacht (Urinprobe, Blutwerte sowie Ultraschall im Leisten-/Beckenbereich). Da keine besondere Ursache gefunden wurde und ich in dem Zeitraum auch keinen besonderen Unfall hatte, hieß es dann schlicht, dass das Ödem wohl primär sein muss. Oder im Krankenhausjargon nach dem ersten Erysipel: Lymphödem unklarer Genese....
    Jetzt nach dem zweiten Erysipel ist mir noch empfohlen worden, 4-6 Wochen nach Ende des Erysipels eine CT oder MRT des Becken-/Hüftbereichs machen zu lassen, wobei der Entlassungsbericht als Zweck den Ausschluss eines sekundären Lymphödems angibt (MRT hätte Vorzug geringerer Strahlenbelastung, aber beim CT ist ggf. Bildgebung besser; wird letztlich der Radiologe entscheiden). 4-6 Wochen Wartezeit, da die Lymphknoten wohl noch länger dick sind, selbst wenn das Erysipel eigentlich schon weg ist. Das steht zurzeit noch aus, da die "Wartefrist" noch nicht vorbei ist.
    Meine Hoffnung, dass man dabei eine Ursache findet, die das Lymphödem als heilbar erweisen sollte, ist allerdings (leider) sehr gering.


    bei meinem Mann war das ähnlich. Die ersten Ödeme zeigten sich bei ihm im Alter von 24 Jahren (das war 1972). Damals kannte man sich - zumindest in dem KH - mit dieser Erkrankung nicht aus und tippte auf eine Thrombose. Er wurde falsch therapiert. Erst über 15 Jahre später wurde die richtige Diagnose bei einem Phlebologen gestellt. Ob die Erkrankung primär war, wurde angenommen, da sonst keine Erkrankung - außer einem Sprunggelenksbruch im jugendlichen Alter - dafür infrage kam. Das die Diagnose richtig war, zeigte sich auch durch ein weiteres Ödem am rechten Arm, was sich vor ca. 6 Jahren dazugesellte.


    Alles Gute


    Klaro

  • Hallo,


    zum badagieren: Ein MLD Therapeut kann auch bandagieren, das ist Teil der Ausbildung, oder besser gesagt er sollte es können :)
    s.o. Material wird seperat verschrieben, das bandagieren ist inklusive in der MLD Verordnung.

    Mit freundlichen Grüßen


    Stephen Ziegler; leitender Physioth.
    Praxis Ziegler - Physiotherapie
    Ziegler Physiotherapie