1. Kompression, Beihilfe zahlt nicht?

  • Hallo...
    ich bin 41 und habe seit 25 Jahren ein Lipödem und weiss es trotzdem erst seit ein paar Monaten. Aufgrund von Thrombosen hatte ich bereits rundgestrickte Kompressionsstrümpfe und auch mal eine Strumpfhose, die aber nie gescheit passten.
    Nun habe ich mir meine erste flachgestrickte Kompression verordnen lassen. Da ich die Strumpfhose damals recht schnell zerrissen hatte, wollte ich keine. Die Beraterin im Sanitätshaus meinte, ich solle es für den Anfang mit ner Capri und Kniestrümpfen probieren. Dafür habe ich ein Rezept erstellen lassen und im Sanitätshaus wurde mir die Firma Medi empfohlen.
    Die Rechnung betrug insgesamt ca.800 euro.
    Diese habe ich bei einer Beihilfestelle eingereicht. Diese zahlen von den 800 euro nur 274 euro. Deswegen habe ich soeben mit der Beihilfestelle telefoniert, angeblich ist eine Capri ein Alltagsgegenstand und keine anerkannte Kompressionstherapie. Bezahlt wurden nur die Kniestrümpfe. Der Beihilfebearbeiter meinte noch das sowas eh nur 150 euro kosten darf. Mehr kostet Kompression nicht.
    Ich habe nichts besonderes *bestellt*..nur schwarz ohne Firlefanz.
    Ich kann auf keinen Fall über 500 euro selber zahlen. Zumal ich ja auch noch demnächst eine Wechselversorgung bräuchte. Eine Genehmigung für Kompressionstherapie brauchte ich übrigens nicht.
    ich bin gerade wirklich geschockt und weiss nicht was ich tun soll!!!!!
    Bitte helft mir! DANKE, Tina

  • Hallo Tina,

    du musst auf jeden Fall erst einmal Widerspruch gegen den Beihilfebescheid einlegen und zwar "innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe". Wann hast du den Bescheid bekommen?

    Mündliche Aussagen der Beihilfestelle am Telefon sind nicht verbindlich!

    Der Sachbearbeiter denkt bei Caprihose bestimmt an Sonne und Strand und nicht an dicke unmodische Strümpfe! ;) Lass dir vom Arzt oder vom Sanitätshaus bescheinigen, dass auch die Caprihose mit zur Kompression gehört. Diese Bescheinigung legst du dann deinem Widerspruch bei. Vielleicht würde schon ein Prospekt von "medi" über Kompressionsstrümpfe ausreichen. Mach das Ganze aber auf jeden Fall schriftlich!

    Soweit ich weiß, steht auch nirgends geschrieben, dass Kompressionstrümpfe nur 150 € kosten dürfen. (In welchem Bundesland wohnst du?) Höchstgrenzen gibt es z.B. für Perücken und Hörgeräte. (Deine Rechnung kann doch aber auch nicht ganz stimmen, da die Beihilfe eh nicht 100 % zahlt!)

    Es war bestimmt nur Unkenntnis des Sachbearbeiters. Er ist wohl bei Anblick der Rechnung vom Stuhl gefallen. :D

  • Hallo! Der Mitarbeiter dachte tatsächlich an eine Art +Strassenkleidung+, weiss aber das das zur Kompri gehört. Sein Argument: ist aber kein Strumpf und nur Strumpf/-hose wird bezahlt. Habe ihm erklärt, das es praktisch eine *geteilte* Strumpfhose ist. Dann führte er das Argument an, das Kompressionstrümpfe eh nur 150 Euro kosten würden und das solche Extras nicht bezahlt werden.
    Die Rechung des Sanitätshaus beträgt 820,48 Euro und mir wurden 274,46 euro erstattet! ich bin Bundesbeamtin und bekomme 70% Beihilfe.
    Ich bin total durch den Wind...wie soll ich das bezahlen :(

  • Wie bereits geschrieben erst einmal gar nicht zahlen, sondern Widerspruch einlegen. Der Sachbearbeiter gibt am Telefon nur seine persönliche Meinung wieder. Ich musste schon öfter Widerspruch einlegen und habe meistens dabei Recht bekommen. Der Sachbearbeiter bearbeitet ja nicht den Widerspruch.

    Hast du bei deiner privaten Versicherung einen Beihilfeergänzungstarif? Evtl. würde der die Kosten erstatten, die von der Beihilfe nicht übernommen werden. Aber wie gesagt, glaube ich nicht, dass das nach deinem Widerspruch nötig sein wird.

  • Den Bescheid habe ich heute bekommen, auf den Bescheid der PKV warte ich noch, der sollte aber auch in den nächsten Tagen ankommen. Ich muss halt irgendwie begründen, das auch eine Capri ein Kompressionstrumpf ist.
    Es wird weder die Erkrankung, noch die Notwendigkeit einer Kompressionstherapie angezweifelt. Es ging dem Sachbearbeiter nur darum, das eine Capri nicht in der Beihilfeverordnung aufgeführt ist. Also wird laut ihm ,weder Capri, noch Radler oder sonstige *zweiteilige Kompression* bezahlt.
    Strumpf, Strumpfhose - ende! Und das für so ungefähr 150 Euro!


    Bisher habe ich erst 7 mal manuelle Lymphdrainage gehabt, da ich abwarten wollte, bis ich für danach eine passende Kompression habe. Wird das dann auch so ein Kampf.... ??? -Angst-

  • Nun leg erst mal Widerspruch ein und warte in Ruhe ab.

    Solltest du dennoch auf einen Teil der Kosten sitzenbleiben - was ich nicht glaube, denn bei mir wurde die Radlerhose ja auch übernommen - lässt du dir beim nächsten Mal vom Sanitätshaus eine Rechnung über eine Strumpfhose ausstellen. ;)

    Zitat

    Habe ihm erklärt, das es praktisch eine *geteilte* Strumpfhose ist.

    So überzeugst du ihn! :thumbup: