Operationsmethoden- Primäres Lymphödem

  • Liebe Mitglieder,
    ich wollte kurz berichten über die OP.
    Die Lymphknotentransplantation ist sehr gut verlaufen. Es wurde ein Lymphknotenpaket neben meiner Brust entfernt und in die Leiste eingesetzt. Die ganze Operation dauerte um die 5 Stunden.
    Im Krankenhaus war ich insgesamt 6 Tage, am ersten Tag wurden Voruntersuchungen wie MRT gemacht und am nächsten Tag erfolgte dann die OP.
    Ich bin nun sehr gespannt, wie es sich entwickelt. Ich merke jetzt schon das mein Bein weicher ist/wird. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sich alle Erfolge zeigen.
    Für Fragen schreibt mir gerne!
    Liebe Grüße Theresa

  • Hallo Theresa,


    freut mich sehr zu lesen, dass Du Deine OP gut verlaufen ist! Wie groß sind denn die Wunden? Verheilen Sie gut? Wenn sich die Veränderung/Verbesserung erst nach und nach einstellen wird, heißt das Du machst jetzt erst mal mit MLD und Kompression weiter wie vorher? Irgendwelche anderen Vorgaben/Empfehlungen die Du jetzt nach der OP befolgen sollst?


    Danke, dass Du berichtest!


    Viele Grüße
    Eule

  • Hallo Eule,


    die Wunden sind ungefähr so groß wie mein Mittelfinger.Sie verheilen bei mir sehr gut, ich war erst gestern zum Verbandswechsel bei meinem Hausarzt und sie sehen wirklich sehr gut aus. Auch die Naht, alles sehr ordentlich gemacht.


    Ja, also ich kann/soll gleich wieder zur Lymphdrainage und ich habe auch im Krankenhaus gleich Lymphdrainage bekommen. Meinen Kompressionsstrumpf trage ich auch.
    Worauf ich jetzt achten muss ist, dass ich die Leiste nicht knicke.
    Das heißt ich darf nicht im 90 Gradwinkel sitzen, keine Hüftbeuge und keine anstrengenden Bewegungen. Die Lymphknoten müssen nun erst anwachsen. Ich bin gespannt :)


    Liebe Grüße
    Theresa

  • Hallo Theresa,


    super, wenn alles gut verheilt :thumbup:


    Kann man dann sagen, wie lange es dauert, bis die Lymphknoten angewachsen sind?


    Was ich mich die ganze Zeit schon frage, wenn die Lymphknoten die Fähigkeit haben neue Lymphbahnen zu bilden, warum entsteht dann überhaupt ein Ödem? Bzw. ist die Ursache für ein Ödem immer ein Defekt der Lymphknoten und nicht der Lymphbahnen??


    Wurden die "neuen" Lymphknoten an einer Stelle eingesetzt wo sonst keine sind oder in unmittelbarer Nähe zu den "alten"? Oder wurden sogar welche ersetzt?


    Hoffe Du hast Geduld mit mir ^^ .


    Viele Grüße
    Eule

  • Liebe Eule,
    diese Frage habe ich mir auch gestellt. Mir wurde drauf geantwortet, dass man wahrscheinlich zu wenig Lymphknoten in diesem Bereich hat bzw nicht gut funktionierende.
    Vielleicht hat jemand darauf noch eine genauere Antwort.


    Auf jeden Fall entstehen bei Krebspatienten auch Ödeme weil man Lymphknoten entfernt, nicht deren Lymphbahnen. Ich denke es kommt immer auf die Menge der Knoten an.


    Wie lange es dauert, bis die Lymphknoten angewachsen sind ist individuell. Es kann natürlich auch nicht anwachsen.Genaueres weiß man in ein paar Monaten, dann muss ich zur Nachkontrolle in München.


    Liebe Grüße Theresa


    P.S.: ich habe sehr viel Geduld ;)

  • Hallo Theresa,


    find ich hochinteressant! Hieß es doch immer, dass zu wenig oder zu schlecht arbeitende Lymphbahnen die Übeltäter seien! So zumindest wurde es mir bisher immer erklärt.


    Dann wurden die "neuen" Lymphknoten also direkt in unmittelbarer Nähe zu den vorhandenen Lymphknoten eingesetzt? Es wurden aber keine ausgetauscht, oder?


    Wie stark bist Du denn jetzt im Alltag eingeschränkt? Bist Du lange krankgeschrieben?


    Bin ich froh, dass Du sehr viel Geduld hast :) .


    Alles Gute &
    Viele Grüße
    Eule

  • Hallo Eule,
    ja, sie wurden in die Leistenregion also eher zum Oberschenkel hin eingesetzt.
    Ich bin zur zeit eh zu Hause, von daher keine Krankschreibung. Würde man aber körperlich arbeiten, dann wäre man man schon sehr eingeschränkt. Drei Monate darf man keine Hüftbeugung machen.
    Wie lange hast du dein Ödem und gab es eine Ursache?Bein oder Arm?
    Liebe Grüße
    Theresa

  • Hallo Theresa,


    mein Lymphödem (linkes Bein) ist während der Pubertät "entstanden" (also vor gut 30 Jahren) und wurde dann im Laufe der Jahre schlimmer. Seit meiner Schilddrüsen-OP 2010 kann ich den Zustand halten, es ist seit dem nicht mehr schlechter geworden. Natürlich mit konsequent Zehenkappen + Strumpf + MLD. Den Ausschlag, die Schilddrüse überhaupt zu untersuchen, gab ein Hinweis bei einer Untersuchung in der Földiklinik Danke Dr. Martin & Team!).


    Nachdem also ein hormonproduzierendes Organ Einfluss auf das Ödem hat, frage ich mich, ob es hier noch andere Ansätze geben könnte. Stichwort Östrogendominanz. Aktuell bin ich grad in Behandlung bei der Ärztin die sich schwerpunktmäßig mit diesem Thema befasst und versuche es mit naturidentischem Progesteron. Ich stehe am Anfang der Behandlung und muss mich wohl noch etwas Gedulden bis sich ein Erfolg zeigen kann.


    Aber die Lymphknoten beschäftigen mich jetzt sehr!!


    Ich wünsche Dir rasche und gute Erfolge und freue mich über weitere Berichte von Dir!


    Viele Grüße
    Eule

  • Liebe Eule,


    bei mir betrifft es auch das linke Bein. Das ist ja interessant mit der Schilddrüse. Ich denke es hat vieles Einfluss…. ich selbst habe auch alles von Kopf bis Fuß durchchecken lassen. War bei verschiedenen ganzheitlichen Ärzten, Heilpraktikern… habe Wurzeltote Zähne (können als Herd wirken) entfernen lassen,meine Mandeln ( die ja auch zum Lymphsystem gehören) habe ich auch untersuchen lassen und sie wurden entfernt, da sie chronisch entzündet waren.
    Ich esse viel Obst und Gemüse, nehme hochdosiert Vitamin D und Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C ….
    Beim Endokrinologen habe ich alles durchchecken lassen. Blutbild, Hormone, Schilddrüse….


    Ich bin so gespannt wie sich das nun mit den Lymphknoten entwickelt.
    Irgendwann wird die Medizin wahrscheinlich so weit sein, dass sie künstliche Lymphknoten und Bahnen herstellen können, die dann hervorragende Arbeit leisten :):):)
    bis dahin …… abwarten und Tee trinken




    Liebe Grüße und einen schönen Abend <3
    Theresa

  • Ja das stimmt, das glaube ich auch. Jedoch müssen Menschen die andere Organe haben, ja auch Tabletten nehmen gegen eine Abstoßung….. vielleicht entwickelt die Medizin ja bald etwas.


    Herr Dr. Schingale, wie viele Lymphknoten hat man eigentlich im ganzen Körper?
    Das würde mich sehr interessieren.

  • Halli Hallo,
    leider weiß ich nicht wie viele Lymphknoten genau transplantiert wurden.
    Ich habe meinen Arzt in München auch danach gefragt und er meinte, er hat sie nicht gezählt.
    Es ist ein zusammenhängendes Bündel mit Lymphknoten.
    Unter dem Arm hat man wohl drei solcher "Stationen".


    Weiß Jemand wieviel Lymphknoten man unter dem Arm/Axilla hat?
    Und wieviele Lymphknoten man mindestens brauch, damit sich kein Ödem entwickelt ?


    Liebe Grüße

  • Bei der Operation kann der Chirurg nur die LK entfernen, die er findet und das hängt davon ab, ob schon Entzündungen am Arm waren oder nicht. Im normalen Fettgewebe lassen sich die nicht vergrößerten Lymphknoten kaum finden, deshalb auch die unterschiedlichen Zahlen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Etwa 70% der Brustkrebspatienten werden nach der Wächterlymphknotenmethode entfernt.Wenn der Tumor rechtzeitigt entdeckt wurde und unter 2cm Größe ist, dann ist diese Methode möglich. Wenn die Wächterlymphknoten(3-7, auch mehr) nicht befallen sind, dann müssen keine weiteren entfernt werden. Wenn die Wächterlymphknoten befallen sind, werden alle erkennbaren Lymphknoten entfernt und das könne 10, 20 und auch deutlcih mehr sein.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/