• Offizieller Beitrag

    Lymphödeme sind oft eine Folge von Operationen oder Strahlentherapien. Sie entstehen, wenn Lymphgefäße verletzt, durchtrennt oder geschädigt werden und dadurch nicht mehr ausreichend Flüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert werden kann. Die sicht- und tastbaren Schwellungen – oft an Armen und Beinen - sind nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein medizinisches Problem. Neben der Flüssigkeit sammeln sich schon bald Abbauprodukte des Stoffwechsels an der betroffenen Körperstelle an. Folge ist eine zunehmende Verhärtung des Gewebes, die das Abfließen weiter verschlechtert. Wird das Lymphödem nicht behandelt, können sich Infektionen ausbreiten, die zu chronischen Entzündungen auswachsen.


    Daher ist eine systematische Therapie nötig: Dazu gehören die von einem Therapeuten durchgeführte regelmäßige Lymphdrainage und Bandagen. Als zusätzliche medikamentöse Maßnahme hat sich beim Lymphödem bisher einzig die Gabe von Selen als nachweisbar positiv erwiesen. Natriumselenit, eine anorganische Selenverbindung, fördert zum einen die Volumenreduktion, schützt aber vor allem gegen Entzündungen in dem betroffenen Areal.


    Krankenkassen erstatten die Verordnung eines Selenpräparates, wenn zuvor ein zu niedriger Selenspiegel nachgewiesen wurde. Daher ist es sinnvoll, den Selenspiegel im Blut von einem Arzt bestimmen zu lassen, der gegebenenfalls höhere Dosierungen, die verschreibungspflichtig sind, verordnen kann.


    Dies ist der Patienteninformation „Das Lymphöden richtig behandeln“ zu entnehmen, die im Reglin-Verlag, Köln, erschienen ist. Sie enthält auch Informationen und Tipps, was Patienten selbst durch Hautpflege und eine günstige Lebensweise für eine Verringerung ihrer Lymphödeme tun können.


    http://www.lymphnetzwerk.de/ly…6dem-therapie/biosyn.html

  • Das ist ja hoch interessant ... davon habe ich noch niemals gelesen.
    Bei der nächsten Blutuntersuchung werde ich darauf achten !



    doch was ist, wenn ....als Beispiel : bei Elephantiasis nur ein Bein betroffen ist.
    Das Selenpräperat wirkt doch im ganzen Körper.
    Kann der gesunde Körperteil dadurch überbelastet werden ?

  • doch was ist, wenn ....als Beispiel : bei Elephantiasis nur ein Bein betroffen ist.Das Selenpräperat wirkt doch im ganzen Körper.
    Kann der gesunde Körperteil dadurch überbelastet werden ?

    Oder frag in der Apotheke deines Vertrauens. Apotheker wissen viel über die Wirkstoffe in den Medikamenten und wie sie abgebaut werden und ähnliches...

  • Der Selenspiehgel ist natürlich im gesamten Körper erniedrigt und nicht nur in dem betroffenen Bein. Deshalb entstehen mit der Einnahme von Selen bei erniedrigtem Spiegel keine Problem. Insbesondere bei rezidivierenden Erysipelen und bei Lymphödem Stad 3 zeigt sich der Selenspiegel ebenso wioe mnchmal auch bei Krebserkrankungen erniedrigt.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Herzlichen Dank für die rasche Aufklärung.
    Ich muss am Mittwoch wieder zur Blutabnahme - natürlich achte ich nun auf den Selenwert.
    Ich werde meinen Hausarzt darauf ansprechen - es ist zumindest eine gute Idee

  • Selen kann als Natriumselenit in einer Tagesdosis von 50- maximal 200 Mikrogramm eingenommen, unterstützend beim Lymphödem wirken (im Sinne einer Volumenreduktion).


    Zusätzlich kann Selen auch bei Erysipel (Wundrose), aber nur als Zusatz zur antibiotischen Behandlung, eingesetzt werden.


    Vorträge/Studien aus dem onkologischen Bereich berichten auch über eine verstärkte Wirksamkeit der Strahlentherapie und reduzierte unerwünschte Wirkungen der Chemotherapien unter der Einnahme von Selen.


    Vor und während Einnahme bitte regelmäßige Kontrolle des Selenspiegels im Blut!


    Und noch eine persönliche Bitte: Sollten sie während einer Strahlen oder Chemotherapie (auch oral (über den Mund, als Tablette/Kapsel) zB. Xeloda) zusätzlich Vitamine (A,E,C, D, Vit. B6 und Vit. B12, etc.) oder Spurenelemente (Zink, Silizium, etc.) einnehmen, sprechen sie mit ihrem Onkologen/Arzt darüber! Es gibt nämlich leider auch Wechselwirkungen.

  • Bitte schön, einige links unten angeführt, sollte es Probleme damit geben habe ich ganz am Ende die allgemeine Seite angeführt, sehr interessant zum Lesen.

    Aber bitte beachten es ist ein KANN und eine dünne Datenlage, Einzelfälle ergeben noch keine allgemein gültige Aussage:


    1. 2003 ein Überblick über den damaligen "Stand" des Wissens bezüglich Selen:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15352655

    Sollte dieser link nicht funktionieren bitte in einer Suchmaschine
    Current status of selenium and other treatments for secondary lymphedema eingeben


    2. Ein Fallbericht zur Selen und Statingabe bei malignen Lymphödem bei Kopf- und Halstumor:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/p…term=selen+and+lymphedema


    3. Fallberichte zu oxidativem Stress und Inflammation:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27178166

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27620958

    4. Zum Nachlesen über alle Artickel bezüglich Selen im Pubmed:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=%22Selenium%22


  • Kein Problem!
    Dieses Thema ist auch mit Samthandschuhen zu betrachten, solange es keine wertigen Studien gibt, da bin ich ganz bei ihnen. Ich hoffe doch,dass dies in meinen Beiträgen zuvor klar zum Ausdruck gekommen ist!


    Widersprechen möchte ich nur der Aussage "Empfehlung" . Ich empfehle hier nicht, ich suche Antworten, da dieses Thema häufig in der Klinik und in der Praxis seitens der Patienten angesprochen wird.


    Bezüglich der Kostenübernahme... das kann von allen Betroffenen (Patienten und Ärzte) bestätigt werden.
    Ich hoffe sehr auf eine baldige Veröffentlichung der "neuen" AWMF Leitlinien bezüglich der Behandlung von Lymphödemen, um eine bessere Argumentationsbasis zu haben.


    http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/058-001.html