Szintigraphie und mikroinvasive Therapie

  • Hallo Zusammen, vor einigen Jahren (2014) wurde bei mir (35 J./1,60 groß/52 kg) die Diagnose Lip- und Lymphödem gestellt. Nach damaligem langen Spießroutenlauf wie ihn hier wohl die meisten kennen bin ich Schlussendlich bei der ambulanten Untersuchung in der Földi Klinik gelandet. Seitdem trage ich ausnahmslos Kompressionsstrümpfe, achte sehr streng auf meine Ernährung (gesund und Kalorienzufuhr knapp über dem Bereich des Grundumsatzes ca. 1300 kcal) und gehe mehrmals pro Woche ins Fitnessstudio. In den Jahren seither konnte ich damit gute Erfolge erzielen und es gab keine Verschlechterung. Eine Untersuchung beim Facharzt ist seitdem nicht mehr erfolgt. Durch die Corona Pandemie bin ich allerdings ziemlich ins schleudern geraten, was dazu geführt hat das ich Sport und Ernährung sehr vernachlässigt habe. Das hat sich dann leider relativ schnell auf den Zustand meines rechten Beines ausgewirkt, es ist seitdem dicker geworden (sowohl Wade als auch Oberschenkel). Ich habe deshalb einen Termin bei einem Facharzt hier in der Gegend wahrgenommen. Dieser ist allerdings eher negativ ausgefallen. Er meinte wie lang ich das mit der strengen Ernährung/Kompressionsversorgung/Sport noch durchziehen will und warum ich noch nie eine Lymphszintigraphie gemacht habe und über eine Mikroinvasive Therapie nachgedacht habe. Er gab mir eine Überweisung zur Lymphszintigraphie und meinte danach sprechen wir nochmal darüber. Meine Frage ist jetzt, macht das wirklich Sinn bzw. kann die Lymphszintigraphie meinen Beinen vielleicht sogar schaden? Zudem konnte ich im Internet keinen einzigen Beitrag finden bei dem eine OP empfohlen wird, ehe nicht alle anderen Maßnahmen (KPE) ausgeschöpft wurden. Oder gibt es inzwischen neue Verfahren die tatsächlich erfolgreich und Risikoarm angewendet werden können? Ich bin mir sehr unsicher was ich jetzt tun soll, da ich große Angst vor einer weiteren Verschlechterung habe. Für eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.

    • Offizieller Beitrag

    Auch nach operativer Umfangsreduzierung ist Sport/Strikter Ernährungsplan/meist auch Kompression weiter notwendig, da die Veranlagung zum Lipödem nicht wegzuoperieren ist.

    Was genau soll die Lymphszintigraphie bringen ?

    Welche mikroinvasive Maßnahme ist gemeint.

    Ich empfehle dringend, eine Zweitmeinung einzuholen, am besten nochmals einen Aufenthalt in der Földi Klinik.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Dein Ernährungs- und Sportplan damals gut funktioniert hat, würde ich das einfach wieder so machen. Es ist doch toll, daß Du das so konsequent durchziehen kannst!

    Operative Maßnahmen, die immer auch Komplikationsmöglichkeiten und Risiken mit sich bringen, sollten in der Tat erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn alle anderen konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und das Ergebnis trotzdem absolut unbefriedigend ist.

    Ich würde Dir auch zu einem ambulanten Termin in der Földiklinik raten.

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Meinung nach sollte die Umfangszunahme des rechten Beines abgeklärt werden. Wäre ich du, würde ich mich dafür ambulant in der Foeldiklinik vorstellen.

    In den meisten Fällen erfolgt die Diagnostik klinisch und nur in den seltensten Fällen ist eine Lymph-Funktionsszintigraphie erforderlich.


    Therapeutisch käme für mich nur eine stationäre Entstauung in einer lymphologischen Fachklinik KPE Phase 1 in Betracht.


    Ich bin Anhängerin der konservativen Therapie!


    Mit Befremden sehe ich die Hype, die im Augenblick um lympho-venöse Anastomosen bzw Lymphknotentransplantationen laufen.

    Hier möchte ich auch noch mal auf die aktuelle Zeitschrift der DGL verweisen.


    Das gibt schon komische Ideen!

  • Vielen Dank für eure Ratschläge. Auf der Überweisung steht Lymphszintigraphie zur Verifikation oder Ausschluss eines Lymphödems rechts als eigenständige Ödemkomponente. So wie sich das anhört denke ich das erstmal geschaut werden soll ob wirklich ein richtiges Lymphödem vorliegt oder ob es vielleicht eine andere Ursache geben könnte, oder? Einer Operation würde ich mich momentan definitiv nicht unterziehen. Ein ambulanter Termin in der Földiklink wird wohl die beste Lösung sein. Ist jetzt nur die Frage ob ich die Lymphszintigraphie trotzdem machen lassen soll. Könnte diese Untersuchung denn den Zustand des Lymphödems verschlimmern? Wenn nicht, neige ich dazu die Untersuchung machen zu lassen um eine endgültige Gewissheit zu bekommen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich empfehle dir, dich zunächst ambulant in der Foeldiklinik vorzustellen und NICHT vorher die Lymphszintigraphie durchführen zu lassen.


    Lymphoedem ist eine Erkrankung, die fast immer durch Anamnese und klinische Untersuchung ausreichend sicher diagnostiziert werden kann. Zumindest in der Földiklinik.


    Natürlich kann eine Lymphszintigraphie Komplikationen nach sich ziehen! Z.B. ein Erysipel.


    Ärgerlich, dann, wenn sie gar nicht notwendig war. Und wenn das Ergebnis der Untersuchung gar keine Konsequenzen hat!

  • Bei einem Lymphkongress vor etlichen Jahren hat ein Vortragender (ich weiß leider nicht mehr, wer es war) sinngemäß gesagt: Wer noch kein Lymphödem hat, nach der Szintigraphie hat er sicher eines :(


    Ich möchte Dir raten, mit Schwung Dein super Ernährungs- und Sportprogramm wieder aufzunehmen! Die ersten Erfolge werden sich bald wieder einstellen :thumbup:


    Alles Gute &

    viele Grüße

    Eule

    • Offizieller Beitrag

    Vor Jahrzehnten war das so, dass das ölige Kontrastmittel bei einer Lymphographie die Lymphgefäße geschädigt hat.


    In den 80'ger Jahren!!


    Wir haben jetzt 2021 und sehrwohl Kontrastmittel, die als solche keine Schäden verursachen.


    Aber ein Erysipel kann ausgelöst werden durch die Injektion im Lymphoedem-Gebiet.


    Und, ohne Indikation bitte keine invasive Untersuchung!!!