Lipödem - Übergewicht

  • Hallo,

    ich habe schon immer Übergewicht. Im Moment wiege ich bei einer Größe von 1,65 m 85 kg und ich habe ein Lipödem der unt. Extremitäten.
    Durch meine Abnahmen hat sich der Umfang/Form meiner Beine (Waden, Fesseln-Fettkragen) nicht viel verändert.
    Welche Therapie -ausser Abnehmen - kann ich in Anspruch nehmen.
    Kann sich mein Lipödem verschlimmern?

  • Sehr geehrte Renate !

    Beim Lipödem hilft Abnehmen a ll e i n e nicht viel .Eine Kombination von Kompression ( Z.B. Strumpfhose ) mit Bewegung ist zu empfehlen (KPE). Die Diagnose sollte durch einen lymphologisch versierten Arzt gesichert werden .
    MfG
    Dr.Martin

  • Hallo Renate,

    die einzig wirklich wirksame Maßnahme beim Lipödem ist die Kombination von konservativer und operativer Behandlung. Das heißt, daß Sie einerseits die Manuelle Lymphdrainage samt Tragen eines Kompressionsstrumpfes fortsetzen sollten; dies wirkt gegen die Wasseransammlungen. Anderseits sollte mittels Fettabsaugung das krankhaft vermehrte Fett - welches bekanntlich weder auf Sport noch auf Diäten anspricht - entfernt werden. Dadurch erhält man wieder eine "normale" Figur. Ausführliche Informationen zum Lipödem und seiner Behandlung findet sich im Lymphnetzwerk unter "Lipödem".

    Mit besten Grüßen

    Prof. Dr. W. Schmeller

  • Hallo Renate,
    ob Ihnen mit einer Fettabsaugung geholfen werden kann, hängt von vielen Faktoren und Umständen ab. Es sollte keine Lymphabfluss-Störung vorliegen, keine ausgeprägten Krampfadern vorliegen und die Haut muss sich nach der Operation zusammenziehen können, sonst muss später eine Straffung durchgeführt werden. Am besten wäre, wie bereits von Herrn Martin vorgeschlagen, eine lymphologische Untersuchung und ggf. erst dann eine operative Korrektur nach Ausschöpfen der konservativen Behandlung.

  • Hallo Herr Dr. Martin,

    das heißt also, dass ich jetzt noch 20 kg abnehmen könnte und an meinen Beinen würde sich nichts ändern? Überall wird geschrieben, dass man bei einem Lipödem Übergewicht vermeiden soll. ?????????????
    Ich trage demnach Kompr.Strumpfhosen und erhalte MLD um vorzubeugen, dass sich evtl. ein Lymphödem entwickelt?
    Irgendwie verstehe ich den Sinn dieser Kompression nicht so richtig, wenn ich ein Lipödem habe mit wenig Wassereinlagerung!

  • Durch die Kompression und entsprechende Bewegung verringert sich im Laufe der Zeit auch die Größe der Fettzellen an den Beinen. Die Anzahl bleibt gleich. D.h.: Sie können etwas an Umfang verlieren, verhindern aber mit der Kompression, dass sich im Laufe der Jahre ein begleitendes Lymphödem entwickeln könnte.

  • Mit der Dicke meiner Waden und Schenkel könnte ich mich im Moment ja gerade noch so einigermaßen abfinden, aber zu schaffen macht mir der Übergang (Fettkragen) von Fessel zur Wade. Das sieht sehr unschön aus.
    Wie könnte ich diesen Fettkragen verringern ohne an eine Absaugung zu denken?

  • Hallo Renate !
    Frage 1 : Übergewicht wirkt sich verschlechternd auf ein vorbestehendes Lipödem aus oder verschlechtert bei weiterer Zunahme das Ergebnis der physikalischen Therapie . Ein Lipödem kann nicht weggehungert werden , Übergewicht muss aber behandelt werden , neben vielen andereren Gründen auch aus lymphologischer Sicht.
    Frage 2 : Fettzellen können unter Druck atrophieren - deshalb die Kompressionstherapie . Natürlich enthalten Fettzellen auch Flüssigkeit welche gerade beim Lip ö dem auch im zwischenzellraum vermehrt sein kann ( z.B.abends)--auch da hilft die Kompression
    MfG
    dr.martin

  • Dr.Martin,

    >>


    Übergewicht behandeln - wie ?? Könne sie mir dazu etwas sagen, wenn alles andere als gesund bezeichnet wird ??

    Mfg. *Birgit*


  • Sehr geehrte Birgit !
    Leider führt trotz vielfältiger Mitursachen für die Übergewichtsentwicklung nach ggfs. endokrinologischer Diagnostik ( z.B. Schilddrüsen / Nebennierenfunktion ) an dem - mühseligen - Weg über eine negative Energiebilanz durch mehr Bewegung und langfristige Ernährungsumstellung (Nicht zeitlich begrenzte Crash-Diät!)kein Weg vorbei.
    Unterstützend können - allerdings nur in einem Gesamttherapiekonzept - entsprechende Medikamente helfen ( Xenical/Reduktil zukünftig wohl Rimonabant).
    Auch bariatrische Operationen ( z.B. Magen -Banding) können in einzelnen Fällen erforderlich werden.
    MfG
    Dr.Martin

  • Aus eigener Erfahrung und ständigen Abnahmen in den letzten 25 Jahren kann ich nur bestätigen, dass der beste Weg eine Ernährungsumstellung ist in Verbindung mit entsprechender Bewegung. Alles andere bringt nur diesen "Jojo-Effekt". Davon kann ich ein Lied singen.

  • Sehr geehrter Herr Dr. Martin,

    das habe ich alles hinter mir. Organisch liegt nichts vor, was das Übergewicht beinhaltet. Dazu muß ich regelmäßig alle 3 Monate zur Blutuntersuchung, da kann auch nichts durchflutschen, also in Forum von hastenichtgesehen.

    Bewegung lege ich mir selber auf schon alleine deshalb weil mein 4beiniger Begleiter an die Luft muss. Ernährungsumstellung ist schon 1996 erfolgt und daran wird sich auch gehalten.

    Xenical/Reduktil zukünftig wohl Rimonabant, haben nicht geholfen, keine Regung in der Gewichtsabnahme, mal davon abgesehen, dass so eine 3 MonatsKur nicht gerade billig ist.

    MagenBand bei Lipödem - habe ich noch nichts positives gehört zum einen - zum anderen wäre es dann nicht sinnvoll dem Bauch erstmal eine Liposuktion zu verpassen, wobei Operationen im Bereich von Lymphbahnen nicht so ohne sein soll, wie ich leidvoll erfahren durfte.

    Irgendwo komme ich da nicht wirklich weiter, es ist zum Mäusemelken manchmal.

    Mfg. Birgit