Ernährung

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Mitglieder, Betroffene und Besucher,


    die Ernährung ist immer ein Thema. Es wird bald mit Leben gefüllt, denn wer hat nicht mit ein wenig Pfunden zuviel zutun.

    Die Medien schreiben täglich darüber, was oft schon zuviel ist. Griselda die Moderatorin im Forum will dieses Thema neu aufrufen und ihr Wissen und Erfahrungen zur Verfügung stellen, darüber wir freuen wir uns sehr.


    Im Forum und im LymphNetzwerk, ...einfach gut informiert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,Ihr Lieben,

    in vielen Eurer Beiträge habe ich bisher von Gewichtsproblemen gelesen - das ist die Krux unserer Wohlstandsgesellschaft, in der alle nur erdenklichen Lebensmittel nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehen, während wir gleichzeitig immer mehr Technik entwickeln, die uns die Arbeit abnimmt oder uns von A nach B befördert, während wir bequem auf dem Allerwertesten sitzen.

    Wir müssen uns immer weniger körperlich anstrengen, gleichzeitig sagt uns unser innerer Schweinehund ( der die Entwicklung der letzten Jahrhunderte irgendwie nicht mitbekommen hat) dauernd: "iß nur ordentlich, wer weiß, wann es wieder was gibt!"

    Da Übergewicht sowohl für Lymph- als auch Lipödeme eine Rolle spielt, finde ich es sehr sinnvoll, dieses Thema hier im Forum zu etablieren.


    Da ich leider das "Ich gehe an der Bäckerei vorbei und habe 1 Pfund zugenommen"-Gen habe, mußte ich immer viel Disziplin aufwenden und so machen Trick entwickeln, um besagten Schweinehund zu überlisten. Bis heute ist mir das auch ganz gut gelungen ( ich bin 1,78m und wiege 67 kg), es hat mich aber notgedrungen schon vor vielen Jahren dazu gebracht, mich mit Ernährung/Sporternährung sowie allgemein gesunder Lebensführung zu beschäftigen.


    Ich freue mich daher auf Eure Fragen, regen Austausch von Tipps und Anregungen und interessante Diskussionen.

    • Offizieller Beitrag

    Da ich leider das "Ich gehe an der Bäckerei vorbei und habe 1 Pfund zugenommen"-Gen habe

    Das geht mir leider ähnlich, ich sage immer ich schau Eis oder sonstige Köstlichkeiten nur an und schon ist das Hüftgold drauf.

    Dir viel Erfolg und viele Fragen und Antworten. :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Was macht ihr denn gegen den "kleinen Hunger zwischendurch"?

    Kennen wir doch vermutlich alle: die nächste Mahlzeit ist noch 1,5 Stunden entfernt, aber der Hunger zwickt. Viele greifen dann zum Schokoriegel oder holen ein Teilchen vom nächsten Bäcker oder aus der Cafeteria. Flugs sind wieder 300 kcal auf den Hüften.

    Bessere Alternative: ein Gläschen Babynahrung. Gibt es z.B. mit Apfel, Mango,Birne..... Das ist reines Fruchtmus, die Vorschriften für Lebensmittelzusätze sind bei Babynahrung sehr streng. Es schmeckt gar nicht schlecht und macht erstmal auch satt.

    Auf jeden Fall eine deutlich kalorienärmere Variante.

  • @ Griselda: Ich halte die Alternative Babybrei für nicht so toll. Durch die Konsistenz "rutscht" diese Art von Essen recht schnell durch. Wirklich lange satt hält das nicht. Zumindest geht mir persönlich das so. Ich hätte nach 15 Minuten wieder den kleinen Hunger oder schlimmer noch: Appetit (denn meistens schmecken die Breie auch recht süß und das heizt den Heißhunger an).


    Tatsächlich ist es angeblich so, dass fast alle Menschen Hunger und Durst verwechseln. Das, was wir als Durst kennen, ist eigentlich schon an Zeichen von Dehydration und zeigt, dass wir bereits unterversorgt sind. Der "normale" Durst äußert sich wie Hunger und es KANN sein, dass der "kleine Hunger" zwischen den Mahlzeiten eigentlich ein Ruf nach Flüssigkeit ist. Daher erstmal trinken. Und wenn 15 Minuten nach dem Trinken immer noch ein "kleiner Hunger" herrscht, dann eventuell eine Kleinigkeit essen. So empfahl es auch meine Ernährungsberaterin, wobei sie eigentlich davon abrät, zwischen den Mahlzeiten etwas zu essen. Sie sagt, dass der Körper zum Abnehmen das Auf und Ab der Nahrungszufuhr braucht. Also nicht runterhungern, sondern wirklich satt essen zu den Mahlzeiten. Aber dann den Körper in Ruhe lassen und halt trinken, wenn was ist.

    • Offizieller Beitrag

    Das Hungergefühl hängt in erster Linie mit dem Blutzucker- und dem Insulinspiegel zusammen, die an das Hungerzentrum im Gehirn (Hypothalamus) gemeldet werden. Der Füllungszustand des Magens spielt natürlich auch eine Rolle. Letzteren kann man vielleicht mit Trinken "überlisten", aber das hält nicht lange.

    Wenn ich zu einer Mahlzeit nicht genug gegessen habe, werde ich irgendwann zittrig und unkonzentriert; dann kommt auch der Heißhunger auf Süßes. Trinken hilft mir dann nicht. Deswegen der Babybrei. Aber mit einer Möhre geht es aufgrund des Kohlehydratgehaltes wohl auch.

    Aber der Ernährungszustand spielt sicher auch eine Rolle. Ich habe halt nicht so viele Reserven.;)

  • Bei meiner Aussage geht es aber nicht ums Überlisten. Überlisten bedeutet, dass man eigentlich Hunger hat und dem Körper durch Trinken vorgaukelt, man hätte etwas gegessen. Ich spreche jedoch davon, dass nur sehr wenige Menschen wirklich Hunger und Durst unterscheiden können, weil normaler Durst sich genauso durch Magenknurren äußert wie Hunger. (Durst in der Kehle etc., der eindeutig das Bedürfnis nach "Ich muss jetzt unbedingt etwas trinken" bewirkt, ist bereits Dehydration und kein normaler Durst). Und WEIL man das nicht unterscheiden kann, sollte man erst etwas trinken, bevor man zu etwas (egal was) zu Essen greift. Denn oft genügt es tatsächlich, etwas getrunken zu haben. Das ist kein Überlisten, sondern einfach nur Durst stillen. ;)

    Wenn man danach trotzdem Hunger hat, dann hatte man wohl wirklich Hunger und keinen Durst. DANN kann man auch was essen.


    Wenn du allerdings schon zittrig bist, dann klingt das für mich nicht nach normalem Hunger, sondern eher nach Unterzuckerung. Ich kenne das eigentlich nur, wenn ich vorher einen Zuckerflash hatte und zuviel Süßkram gegessen hab :/ Klar, dann solltest du etwas essen, bevor du umfällst. Aber hast du das mal bei einem Arzt angesprochen? So richtig gesund klingt das nicht, dass man von 0 auf 100 zittrig wird, ohne vorher Warnzeichen wie normalen Hunger gehabt zu haben.

  • Die Ursprungsfrage war: Was macht ihr denn gegen den "kleinen Hunger" zwischendurch?


    Auf jeden Fall zuerst etwas Trinken, aber Trinken finde ich sollte bei einem Lymphe-Lip-Betroffenen kein Thema sondern schlicht Usus sein ;)


    Gegen den kleinen Hunger zwischendurch (sowie Unterzuckerung) hilft meiner Meinung nach richtiges und vor allem ausreichendes Essen zu den drei festen Mahlzeiten:

    Am Morgen sättigender Hirse-oder Haferbrei, selbsthergestelltes Müsli mit einem großen Löffel Eiweißjogurt, Nüssen, Kokosnusschips und Obst. Manche mögen vielleicht auch herzhafte Reiseintöpfe wie im asiatischen Raum mit viel Gemüse und etwas Fleisch.


    Mittags möglichst auch ein Gericht aus langkettige Kohlenhydraten mit Gemüse. Braucht man da überhaupt noch einen Nachtisch???


    Am Abend esse ich mich satt mit Vollkornbrot, Brotaufstrich und viel Gemüse. Häufig esse ich am Abend warm, z.B. den Rest vom reichlichen Mittag, Pilz-Eier-Pfanne, selbstbelegte Pitas o.ä.


    Nimmt man sich Zeit für das Essen kann man auch wirklich das Essen kauen statt zu schlingen. Beim Kauen sendet der Körper Sättigungssignale.


    Wenn zwischendurch dann doch ein unstillbarer Hunger kommt ist es gut bitteres Gemüse oder eine halbe Grapefruit zu snacken, denn bitter stillt den Hunger und reduziert den Appetit, v.a. auf Süßes. Isst man dagegen zwischendurch Süßes dauert es nicht lange und der Körper verlangt schon wieder nach Neuem.

    Hat man nichts zur Hand helfen auch 3 Tropfen Bitterstoff und es lässt sich bis zur nächsten festen Mahlzeit gut ausharren. So sinkt auch wenigstens mal der Insulinspiegel. Zwischenmahlzeiten sind Gift für den Stoffwechsel.


    Wenn der Magen mal knurrt bzw. sich auch ein wenig krampft (ohne, dass man Kreislaufprobleme bekommt!!!) ist es doch ein gutes Zeichen - es wird gerade fleißig im Körper geputzt :);)

    • Offizieller Beitrag

    Rabina:

    Daß man Hunger und Durst nicht unterscheiden kann, habe ich eigentlich noch nie gehört, kann das auch aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen.

    Ich kann mir das auch medizinisch nicht erklären, weil der Mechanismus ein anderer ist.

    Hunger wird über den Blutzuckerspiegel, Füllungszustand des Magens und bestimmte Hormone (Ghrelin,Lepin) gesteuert, bei Flüssigkeitsmangel oder Salzüberschuss melden sog. Osmorezeptoren diesen Zustand ans Gehirn, was z.B. auch dazu führt, daß über die Nieren weniger Flüssigkeit ausgeschieden wird. Es gibt auch noch andere Mechanismen, die die Salzkonzentration im Körper konstant halten.

    Unser Körper ist also durchaus in der Lage, geringe Flüssigkeitsdefizite vorübergehend auszugleichen.

    Ich lerne aber gerne dazu, vielleicht magst Du nochmal genauer erklären, wie das nach Deiner Information zusammenhängen soll?:/


    Bei mir ist in dieser Hinsicht gesundheitlich alles in Ordnung, die Zittrigkeit tritt ja auch nur auf, wenn ich bei der letzten Mahlzeit nicht genug gegessen habe, z.B. unterwegs.

    Hungergefühl habe ich schon, aber ich habe mir im Lauf der Jahre antrainiert, das zu ignorieren. Das muß ich auch, wenn ich mein Gewicht halten will, da ich leider, wie schon gesagt, sehr schnell zunehme.X(


    Lizzy:

    Dein Speiseplan klingt gut, aber wenn ich abends so viel essen würde, könnte ich bald rollen! Da gibt es bei mir nur etwas Obst und eine Handvoll Nüsse. Was meinst Du mit Bitterstoff?


    Ich freue mich, daß hier schon eine muntere Diskussion zustande gekommen ist. Davon profitieren wir letztlich alle.

    Weiter so!:thumbup:

  • Da hier ja sicher keine Produktnamen erwünscht sind kann jeder "Bitterstoffe gegen Heißhunger" bei Google eingeben und findet eine Liste der gängigen Tropfen. Ich habe Tropfen, die sowohl ohne Alkohol als auch ohne Zucker/Zuckerersatz sind.


    Mein Speiseplan sollte nur Aufzählungen beinhalten - so viel muss keiner essen, um über den Tag zu kommen :thumbup:

    aber Obst und Nüsse würden mir am Abend nicht reichen, denn danach bekommt zumindest mein Körper erst einmal für 12-14 Stunden kein Essen. ;) Das der Magen-Darm-Trakt eine Ruhephase bekommt finde ich wichtig und von Hungern ist man immer noch meilenweit entfernt :)

    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    denn danach bekommt zumindest mein Körper erst einmal für 12-14 Stunden kein Essen.

    meiner auch nicht, aber von den 12 Stunden schlafe ich ca. achteinhalb. Da wird auch nicht so viel Energie verbraucht. Von daher klappt das bei mir ganz gut.

    Die Ruhephase für den Magen-Darm-Trakt gerade im Schlaf finde ich auch sehr wichtig. Sonst muß das Verdauungssystem auf Hochtouren arbeiten, während der Organismus eigentlich "runterfährt".

    Wenn ich mal abends warm essen muß (z.B. auf einer Einladung) schlafe ich anschließend miserabel.


    Danke für den Tipp mit den Bitterstoffen :)

  • @ Griselda: Sry, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Nur, weil die chemischen (medizinischen) Vorgänge im Körper sich unterscheiden, heißt das noch lange nicht, dass sich ein Mangel an Essen oder Trinken nicht auf dieselbe Weise äußert. Kopfschmerzen können ja auch unterschiedliche Ursachen haben (Hirntumor, Verspannungen im Nacken, Schnupfen ...). -- Magenknurren eben auch.


    Woher ich das habe? Ja, also ehrlich: Ich lese mich einfach nur durchs Leben, ohne dass ich jetzt etwas konkret studiere oder mir Quellenangaben notiere. Von meiner Ernährungsberaterin abgesehen, die mir das auch so gesagt hat, findet sich das aber im Netz immer wieder. Massenhaft sogar - nicht immer in der ersten Zeile, allerdings. So findet sich oft die Info, dass vor allem Heißhungerattacken darauf zurückzuführen sind, dass eigentlich Durst der Grund ist.

    Woanders stand dazu:

    Der Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns und das wichtigste Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems) regelt Hunger und Durst. Wenn du dehydriert bist, kann das bei ihm zu Verwirrung führen. So greifst du eher zum Müsliriegel als zum Glas Wasser, obwohl du gerade das bräuchtest.

    Und wenn du sagst, dass du das an dir selbst nicht beobachten kannst, dann kann es dafür mehrere Gründe geben:

    a) du trinkst normalerweise genug und bekommst nur dann dieses allseits bekannte Durstgefühl, wenn du wirklich mal total ausgetrocknet bist (nach Sport z.B.) oder

    b) du beobachtest es nicht, weil du es eben auch nicht erkennst - so wie viele Menschen (mich eingeschlossen) das eben auch oft verwechseln oder

    c) Da bei dir bei echtem Hunger nicht nur der Magen knurrt, sondern du auch zittrig wirst fällt dir die Unterscheidung zum Durst auch leichter


    Der Körper ist ja keine Maschine. Jeder reagiert anders und so reagieren auch nicht alle Menschen bei Hunger mit Zittern. Ich bin z.B. nie zittrig, niemand in meiner Familie und auch mein Mann nicht. Im Grunde beneide ich dich auch darum, denn - so sagen auch viele Artikel zu dem Thema - ist der Mangel an dieser Unterscheidungsfähigkeit auch einer der Gründe für Übergewicht. Nicht nur, weil man Kalorien zu sich nimmt, anstatt etwas zu trinken, sondern weil der Körper auch Wasser für einen angeregten Stoffwechsel braucht. Schon 2 % zu wenig Wasser senken angeblich die körperliche Leistungsfähigkeit um 20 %. Keine Ahnung, ob die Zahlen stimmen, aber von der Grundaussage her glaube ich das.


    Und um den Bogen (und für mich auch abschließend) wieder zum eigentlichen Eingangsbeitrag zurückzuführen: Ich trinke erstmal was und snacke nur dann, wenn danach noch immer Hungergefühl vorhanden ist. Zugegebenermaßen klappt das nicht immer, weil mein Appetit auf etwas Bestimmtes mich oft manipuliert. Aber ich versuche es zumindest. :D

  • Oh, ich wusste gar nicht, dass man das auf diese Weise schulen/lernen kann (also durch mehr trinken). Das ist gut zu wissen. :) Ich dachte schon, ich muss einfach nur immer dagegen ankämpfen, was zu essen. Darf ich fragen, wie lange du dafür gebraucht hast?

  • @ Rabina und Griselda

    Ich kann Rabina bei ihrer Theorie zustimmen, dass Durst sich auch als Hungergefühl äußern kann.

    Das habe ich ebenfalls in einer Ernährungsberatung erfahren.

    Für eine Zwischenmahlzeit, hieß es vor 3 Jahren, eignen sich gut saure Gurken, Brühe, Gemüse eher als Obst (da weniger Zucker). Wenn Obst, dann Früchte und kein Mus oder Smoothie, weil da der Magen mehr zu tun hat und Mus oder Smoothie oft gleich ganze Mahlzeiten darstellen.