Hallo,
ich (35) war schon immer an Po und Beinen kräftig gebaut, also nie wirklich schlank. Seit der dritten Schwangerschaft und nachdem ich nach 15 Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe, habe ich ca. 12 kg zugenommen. Mir ist nun seit einiger Zeit aufgefallen, dass mein Strumpf Druckstellen hinterläßt und sich meine Beine oft schwer anfühlen und wegen der Druckstelle auch offensichtlich geschwollen sind. Auch habe ich Besenreiser oberhalb der Knie zur Innenseite hin und am linken Bein seitlich am Oberschenkel. Vor allem habe ich den Speck am Oberschenkel und an den Innenseiten der Knie. Die Schenkelinnenseite fühlt sich auch wellig an.
Vom Hausarzt habe ich wegen der leichten Schwellung der Beine nun eine Überweisung zum Phlebologen - allerdings habe ich erst Ende März einen Termin bekommen. Er hat auf die Überweisung statische Ödeme / venöse Insuffizienz? geschrieben. Da es noch lange bis Ende März ist, habe ich im Internet über Ödeme nachgelesen und bin dabei auch auf das Lipödem gestossen. Irgendwie passt das alles, allerdings habe ich keinerlei Druck- und Berührungsschmerzen. Kann das Lipödem dann sicher ausgeschlossen werden bzw. in welchem Stadium treten diese Schmerzen normalerweise auf?
Welchen Arzt kann man zur Abklärung aufsuchen, bzw. wie lange sind die Wartezeiten in einer Lymphklinik?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da ich sehr verunsichert bin.
Danke
Conny
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Hallo Conny,
die meisten Phlebologen kennen sich auch mit dem Lipödem aus. Die erste Untersuchung bei Beinödemen ist aber immer eine Venenuntersuchung; das ist sinnvoll, weil dies die häufigste Störung bei Beinödemen ist. Bei ausgeprägter Vermehrung des Unterhautfettgewebes kann an eine Lipohypertrophie oder an ein Lipödem gedacht werden. Kurz gesagt: beim Lipödem bestehen Beschwerden, bei der Lipohypertrophie nicht.
Wichtige Informationen zum Lipödem finden sich u.a. im Lymhpnetzwerk unter Lipödem. Weiteres Informationsmaterial kann gerne bei uns angefordert werden.
Beste Grüße
Prof. Dr. W.Schmeller
http://www.hanse-klinik.com -
Hallo und vielen Dank für die schnelle Antwort.
Habe ich das nun genau verstanden? Ein Lipödem geht immer mit Berührungs- und Druckschmerzen einher? Sonst ist es eine Lipohypertrophie?
Vielen Dank
Conny -
Zum Lipödem gehören - neben der umschriebenen Fettvermehrung - immer Ödeme; dadurch entstehen Druck- und Spannungschmerzen. Wenn keine Ödeme da sind, bestehen normalerweise auch keine Bechwerden. In solch einem Fall handelt es sich eine isolierte Fettvermehrung, die Lipohypertrophie genannt wird. Sie tritt am häufigsten in Form der "Reiterhosen" auf.
Beim Lipödem ist die Therapie: manuelle Lymphdrainage, Kompression und zusätzlich die Fettabsaugung. Letztere bessert nicht nur die Figur, sondern auch die Ödeme.
Bei der Lipohypertrohie besteht die Behandlung nur aus der Fettabsaugung. Damit ist auf Dauer das Problem behoben.
Prof. Dr. W. Schmeller
