Kein Alkohol, keine Milch ... Lymphödem besser !

  • Hallo,


    um Missverständnisse vorweg zu nehmen: Habe auch bisher nicht viel Alkohol konsumiert...mal ein Feierabendbier oder auch am Wochende ein Glas Wein oder Sekt.


    Nun aber was erstaunliches: Seit mehreren Wochen verzichte ich sowohl auf jeglichen Alkohol und weil ich es auch mal gelesen habe auch auf Milchprodukte.


    Und was soll ich sagen, das Lymphödem ist merklich besser geworden ! Besteht ein derartiger Zusammenhang ? :?:


    Gruß
    Commander

  • :rolleyes: Hallo,Meisterdieb,vielleicht hat Commander gar nicht so unrecht. Alkohol sind wirklich nicht gut für die Lymphe und über Milch gibt es auch verschiedene Meinungen. Man geht oft von den Tieren aus ,die ja auch nur in ihren ersten Lebensstunden Milch bekommen . Und man stellt es in Frage ob der Mensch auch nur im Säuglingsalter seine Milch braucht. Ich denke unsere Ernährung spielt doch in vielen Dingen eine Rolle.Außerdem bei Alkohol etwas zurückhalten zu sein ,hat noch nie jemanden geschadet.


    Denn nun habe ich aus diesem Grunde eine Frage an die Ärzte,


    Bringt eine Entsäurungskur etwas dem Lymph-u. Lipödem oder wird damit nur Geld gemacht ? Auch hier wird einiges sehr glaubhaft geschildert (Beine würden schlanker werden usw.)


    Schönen Sonntag


    Wasserweibchen

  • Hallo Commander


    Das mit dem Alkohol ist mir auch schon aufgefallen,zb nach 1-2 Gläser Sekt oder einem Cocktail hab ich bemerkt das mein Arm etwas dicker wurde .Womit das zusammenhängt weiss ich nicht .Hab meinen Therapeuten gefragt der meint evtl. weil es den Stoffwechsel oder Kreislauf hochpowert . Mit Mich hab ich noch nix bemerkt .Hab aber seither auf Alkohol weitgehend verzichtet .


    LG Stine

  • Es hängt in jedem Fall mit der Zusammensetzung der Nahrung zusammen, in wieweit die Gef´ße erweiter werden.


    Bei Sekt und Rotwein kann man praktisch zusehen, wie das Ödem zunimmt. Bei Milch haben wir auch Histamin enthalten, was die Gefäße erweitert, deshalb bei Allergien 4 Wochen ohne Kuhmilchprodukte- Ziegen und Schafsmilchproduktion gehen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • hallo !
    Eine Verschlechterung des Lymphödems bei Alkoholgenuss haben wir , allerdings nur bei wenigen Patienten auch geschildert bekommen.
    So eine Allergie auf Kuhmilchprodukte (a)oder eine Laktoseintoleranz (b)vorliegt muss schon wegen der allergischen Reaktion ( a ) sowie der gastrointestinalen Beschwerden ( b) eine entsprechende Diät eingehalten werden. Calcium und Vit D Substution zur Osreoporoseprophylaxe kann dann sinnvoll werden. Ansonsten besteht durch Milchprodukte kein negativer Einfluss auf das Lymphödem

  • Hallo,


    die Ödem verschlechternde Wirkung von Alkohol könnte mit der meist bestehenden entwässernden Wirkung zusammenhängen, die die Ausschüttung von Hormonen in der Nebenniere anregen kann, wie dies auch Diuretika tun. Diese Hormone führen dann wieder zur Wasserretention.


    Aber weniger wissenschaftlich gesehen sollten wir uns überlegen, wann man Alkohol trinkt. Doch meist bei gesellschaftlichen Anläßen, bei denen man eine überwiegend stehende oder sitzende Position einnimmt. Da ist eine Ödemverschlechterung doch naheliegend.

  • Hallo


    Da hätte ich nun auch nochmal eine Frage ich bemerke eine Ödenzunahme auch wenn ich Speisen essem die stark gewürzt sind ,speziell mit Chilli .Was bewirkt dies im Körper und wie verhält sich das wenn ich dann dazu Milch trinke ?Milch soll die Schärfe ja wieder neutralisieren ! Bin ich da richtig ? Oder bewirkt es dann im doppelten Sinn eine Zuhnames des Ödems wobei ich sagen muss ich habe kein Problem mit Milch oder Milchprodukten.


    Gruss Stine

  • Hallo Stine!
    Zu Milchprodukten habe ich oben schon Stellung genommen. Sehr scharfe Speisen könnten pathophysiologisch -theoretisch über eine Vasodilatation/ Gefäßerweiterung wirken. Entsprechende Patientenmitteilungen in wesentlicher Zahl sind mir aber nicht erinnerlich.

  • Die Gefäßerweiterung insbesondere bei Getränken mit hohem Histamingehalt wie z.B. Rotwein und auch Chilli-Produkten erfolgt eine Verschlechterung des Ödems über den verbesserten arteriellen Einstrom

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo,


    hier nochmal eine Ergänzung.
    Ich hatte ja nun ausreichend Zeit, alle möglichen Varianten auszuprobieren.


    Ich kann nun eindeutig sagen, das vor allem Sekt mein Lymphödem verstärkt.
    Da reicht dann auch schon ein Glas ! :wacko:


    Ein Glas Bier dagegen, bewirkt keine Verschlechterung.


    Generell ist aber zu sagen, dass ich weitesgehend auf jeglichen Alkohol verzichte, aber mal ein Bier... muss leider sein
    (habe auch das alkoholfreihe Bier probiert.... schmeckt mir nicht :cursing: ).


    Und ein Grillabend mit Selters macht einfach keinen Spass ! :thumbup:


    MfG


    Tino

  • Ich habe meine Doktorarbeit über H1 und H2-Rezeptorantagonisten geschrieben.
    Histamin erweitert die Gefäße und wird bei der allergischen Reaktion aus den Mastzellen des Körpers freigestzt. Es gibt Menschen, die können das Histamin nur erschwert abbauen, bei denen kommte es dann zu lang anhaltenden Reaktionen, auch bei den entsprechenden Nahrungsmitteln. Auf der anderen Seite erweitert Histamin aber die Gefäße und sorgt für eine gute Durchblutung, z.B. bei Rotwein am Abend. Durch die Erweiterung der Gefäße kommt es dann aber auch zur Müdigkeit.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Sehr geehrter Herr Dr. Schigale,


    IHre Erklärung bezüglich Histamin läßt mich eine Frage stellen:


    Wenn man täglich sehr viel Milch (Histamin) trinkt, oder Milchprodukte (Johgurt etc.) zu sich nimmt, welche ja durch das Histamin die Gefäßerweiternde Nebenwirkung (soweit ich das verstanden habe) hat und zusätzlich noch einen Calciumantagonisten (15 mg) täglich einnehmen muss, habe ich dann etwa eine doppelte Wirkung.?????? Oder hebt das eine Produkt das andere Medikament auf......??? Oder muss ich dann weniger Medikamente einnehmen.


    MIt freundlichem Gruss
    Petra

  • Hallo Petra !
    Calciumantagonisten können als Nebenwirkung Ödemneigung befördern . Wenn möglich kann eine antihypertensive Therapie auf ACE-Hemmer , Sartane ggfs. kombiniert mit Diuretica umgesetzt werden

  • Histamin in Nahrungsmittel erweitert minimal die Gefäße, Milch praktisch gar nicht. Der Calcium-Antagonist erweitert die Gefäße besser als das Histamin in Lebensmitteln.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo Herr Dr. Martin und Herr Dr. Schigale,


    danke für die schnelle Antwort, habe mir schon so etwas gedacht.


    ACE-Hemmer und Diuretica sind natürlich eine weitere Maßnahme bis hin zu Sindelafin oder Bosentan, Viagra, allerdings sind dort die Nebenwirkung noch grösser (Leberwerte......??) laut Erfahrungsberichten mit Gleichgesinnten und der MH Hannover.


    Es kommt ja auch darauf an, was man mit den Medis erreichen will und wie die mmHZ- Werte der Pulmonalen Hypertonie sind und die Kosequenz der medizinischen Sauerstoffaufnahme, die ja erst richtig Sinn macht, wenn man 16 Stunden täglich O² zu sich nimmt.


    Hinzu kommen derzeit Einblutungen in den Fuessen und Unterschenkeln.


    Mit freundlichen Greussen
    Petra