Bei primären LymphLIpödem beider Beine Liposuktion überhaupt möglich?

  • Eine Liposuktion ist auch bei primärem Lymphödem möglich, aber nur wenn keine Dellenbildung mehr möglich ist. In jedem Fall ist danach aber die Kompressionsbestrumpfung auf Dauer zu tragen, sonst wird das Bein wieder dick.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Dellenbildung im >Bereich des Ödems, bei starkem Druck im Ödembereich. Wenn eine Delle- das eingedrückte Gewebe zeigt eine Vertiefung, dann keine Operation.
    Übergewicht: keine Diät, sondern Ernährungsumstellung auf Dauer, siehe hier im Forum

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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  • Hallo Ibbas,


    bei Ihrer Schilderung der Beschwerden sollten Sie sich unbedingt zur exakten Diagnose in einer der Lymphkliniken vorstellen.
    Kompression erleichtert normalerweise Lipödembeschwerden und ist nicht wie Sie beschreiben unerträglich.
    Vielleicht haben Ihre Beschwerden auch eine andere Ursache.
    Abgeklärt werden sollte auch Ihre schmerzhafte Schwellung am rechten Fuß (dies ist weder typisch für ein primäres Lymphödem noch für ein Lipödem).
    Auszuschließen wären eine Gelenkentzündung (bzw. eine rheumatische Erkrankung) oder eine Thrombose/Thrombophlebitis (d.h. Venenentzündung).
    Ohne klare Diagnose würde ich mich auch zur Liposuktion nicht äußern wollen.

  • Hallo !
    Vor jedem Eingriff muss die Ursache der Schmerzen weiter geklärt werden. ( Neuropathie? , Vitaminmangel ? ,Entzündung ?, Rheumat. Erkrankung?...)Angesichts der vielen offenen Fragen erscheint mir bei Ihnen die notwendige-sinnvolle Diagnostik noch nicht abgeschlossen.

  • ich habe auch Befürchtungen von dem Panzeranzug den man direkt nach der OP anlegen muss.


    Hallo Ibbas,
    zu der Frage der Diagnose kann ich nichts beitragen.


    Jedoch trägt frau nach einer Liposuktion normalerweise Miederhosen. Diese sind rel. komfortabel, etwa wie besonders feste Gymnastikhosen.
    Sie sind deutlich bequemer als manche Kompressions-Strumpfhosen. Von Panzeranzug kann da keine Rede sein.
    Allerdings sollte man, so möglich, die Beine nicht unbedingt im Hochsommer operieren lassen 8) ,
    da ist es einfach zu warm um 24h Kompression zu tragen und 14Tage lang nicht schwimmen gehen zu dürfen :)
    Gruß
    Olga

  • Hallo Ibbas,
    wie Olga schon gesagt hat, wird nach der Liposuktion ein leichteres Mieder getragen, wobei Sie bei mir in jedem Fall eine Woche nach der Operation stationär bleiben müssen, wo die komplette Therapie einschließlich der festen Kompressionsbandagierung eingestzt wird. Bei etwa 30% der Fälle ist auch nach der Operation weiter die Kompressionsbestrumpfung erforderlich. In den meisten Fällen ist der Schmerz weg, allerdings-wie schon hier im Forum zu lesen- kommen immer wieder einige Fälle vor, bei denen die Schmerzen nicht verschwinden oder wiederkommen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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  • Normalerweise werden etwa 5.000ml abgesaugt, in Einzelfällen sind es dann bis zu 8.000 ml. Bei der Tumeszenzanaesthesie daran denken, dass dies einer reinen Fettmenge von etwa 1000 bis 1500ml entspricht. Die Lappenbildung ist vom individuellen Verhalten der Haut abhängig. An den Beinen geschieht das seltener, an den Armen kommt es eher zur Hautlappenbildung, die dann plastisch versorgt werden muss.

    Mit freundlichen Grüßen


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  • @Ibbas:
    ich glaube nicht, daß oft nach Liposuktionen eine Straffung erforderlich ist.


    So eine Liposuktion erzeugt eine großflächige Verletzung unter der Haut - die Haut wächst als kleinere Narbe wieder an (so brav nach der OP die Kompression getragen wird), und zieht dabei die Haut enger ran als vorher. Das ist ein prima Straffungseffekt.


    Wichtig wäre aber, das zunächst Deine Diagnose geklärt wird.
    Gruß
    Olga

  • Das ist die Vorstellung, jedoch sieht die Realität manchmal völlig anders aus und in den Einverständniserklärungen steht ganz klar drin, dass mit Lappenbildung zu rechnen ist.

    Mit freundlichen Grüßen


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  • Falsch, Sie haben die Aufgabe, sich um die Beine zu bemühen. Einige meine Patientinnen halten das Lymphödem nur mit Kompression, andere, bei denen keine Zunahme eingetreten ist, bandagieren sich nur über Nacht die Zehen, wenn sie wieder etwas dicker geworden sind.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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  • Wir wissen dass die Todesfallwahrscheinlichkeit ab einem BMI von 35kg/m² aufwärts um über das Doppelte steigt. Es glaubt nur niemand von den Betroffenen. Es ist unmöglich, dass häufig geschrieben steht: "Abnehmen bei Lipödem bringt nichts." Wenn nun einmal die Waist-Hip-Ratio zu Ungunsten der Taille verschoben ist, sollte sicher eine Gewichstreduktion durchgeführt werden. Wieviel kostet eine gesunde Ernährung? Was kosten die täglichen Zigaretten, mit denen etliche Betroffene versuchen das Gewicht zu reduzieren und dabei ihrer Gesundheit zusätzlich schaden?


    Das Entscheidende bei Übergewicht ist und bleibt die Gewichtsreduktion und ich werde nicht von diesem Entscheidenden ablenken. Und weiter: Patientinnen, die sich absaugen lassen ohne vorher das Übergewicht reduziert zu haben, sind genauso auf dem falschen Weg wie die, die glauben, ein Pulver einzunehmen bedeutet einen Freischein für unkontrollierte Nahrungsaufnahme. Teilweise sollten wir Mediziner auch unser Wissen über Ernährung überdenken, denn häufig essen die Übergewichtigen nur das Falsche und nehmen deshalb nicht ab.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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  • Mit "Waist-Hip-Ratio" meinen Sie das Verhältnis von Hüfte zu Taillie nehme ich an.
    Dieses Verhältnis ist ein Maßstab für die Fettverteilung am Körper.
    Ist der Taillienumfang stark erhöht hat man ein erhöhtes Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken (Metabolisches-Syndrom).


    Mal ganz davon abgeshen, dass der Erfolg viel besser ist, wenn man vorher möglichst viel abnimmt. Schließlich können dann mehr Fettzellen abgesaugt werden, was wiederum das Ergebnis verbessert. Zudem verbleiben weniger Fettzellen im Körper. Das Hautbild ist auch besser, da sich die Haut weniger zusammenziehen muß.
    Alles spricht für eine vernünftige Ernährung und eine Gewichtsreduktion, gerade beim Lipödem!


    Ich kann ihre Aussage definitiv nur bekräftigen!

  • Das ist richtig, Sie sollten jedoch jede Mahlzeit mit einem Eiweißprodukt beginnen. In der Zwischenzeit gibt es zumindest Untersuchungen, die zeigen, dass der Abnehmeffekt bei der LOGI-Pyramide mit Eiweißbeginn deutlich länger anhält und immer wieder daran denken: nicht das Beginnen wird belohnt, sondern das Durchhalten und es ist eine Ernährungsumstellung, keine Diät, sondern eine dauerhafte Umstellung der Essgewohnheiten.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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