Massives Übergewicht-Probleme beim Strumpf anziehen

  • Ich bin sehr übergewichtig. Bei einer Größe von 1.68 m wiege ich 168 kg.


    Leide seit über 20 Jahren an einem Lymphödem an der rechten Wade. Und an Wasseransammlungen im Gewebe. Muss aber leider gestehen, dass ich seit 15 Jahren keine Lymphdrainage mehr hatte, weil sie mir weh tut und ich mich schäme mit meinem enormen Übergewicht in eine Massagepraxis zu gehen.


    Nun hat mir der Hausarzt eine Strumphose verschrieben, die ich auch anziehen würde, aber ich schaffe es nicht, hineinzukommen.


    Die Hose sieht aus wie eine Ritterrüstung und ich bekomme fast einen Bandscheibenvorfall, bis ich blos in ein Bein hineingestiegen bin.


    Bedingt durch meine Fettschürze kann ich mich auch gar nicht gut bücken. Wenn ich sie ausnahmsweise doch mal anbekomme, muss ich sie spätestens nach 4 Stunden ausziehen, weil ich mir beim Laufen ( ich arbeite als Servicekraft und bin 8 Stunden täglich am laufen und stehen) wunde Schenkel hole. Das tut sehr weh.


    Gibt es außer mir hier im Forum noch mehr sehr korpulente Menschen mit dem selben Problem. Wenn ja, wie bekommt ihr solch eine Strumphose selbst an?

  • Es tut mir leid, von Deinen Problemen zu hören. Ich bin zwar nicht übergewichtig ( bei 1.80 m - 85 kg) kann mir aber durchaus vorstellen, wie Du beim anziehen zu kämpfen hast. Das du nicht zur MLD gehst finde ich nicht in Ordnung, weil ja dann Deine Probleme nicht weniger werden. Und wenn du Dich schämst, wegen Deinem Gewicht, muß ich Dir sagen- " wem es nicht gefällt, der guckt nicht hin!!!!!!!" Und die meißten wissen ja sowieso nichts mit unserer Krankheit anzufangen, also " Kopf hoch". Hast Du schon mal über eine Lymphkur nachgedacht? Habe dort viele mit deinen Problemem getroffen, und viele von denen hatten richtig gute Erfolge. Durch die MLD und Bandagierung jeden Tag kann man schon viel erreichen!!


    LG Sabine

  • Danke für die bisher eingegangenen Rückmeldungen zu meinem Problem.


    Ja, es stimmt schon... es wirkt wie ein Wiederspruch in sich... 8 Stunden arbeiten und keine Strumpfhose anziehen können.


    Aber beim arbeiten habe ich das Glück aufrecht gehen zu können... nach 4 Stunden bin ich zwar schon total kaputt, aber ich kämpfe mich durch den Tag um danach völlig erledigt ins Bett zu fallen um an anderen Tag wiederfit zu sein um arbeiten zu gehen, sodaß der Lebensunterhalt gesichert ist. .Das grundsätzliche Problem ist ja auch, dass ich nicht im Stande bin, mit meinem hohen Gewicht auf einem Bein zu stehen um die Strumphose über den Fuß zu ziehen.Immerhin habe ich einen Bauchumfang von nahezu 170 cm, da komme ich beim Bücken ins schwanken und verliere das Gleichgewicht.Außerdem kann ich das gesamte rechte Bein nicht richtig abwinkeln, weil das Knie weh tut und ich beim Bücken enorme Kreuzschmerzen bekomme.


    Ich werde mir im Neuen Jahr einen Termin in der Földiklinik holen und mich dort mal gründlich untersuchen lassen.

  • danke anna, deine Antwort ist sehr motivierend für mich, ich werde mich im Neuen Jahr wirklich mehr um mich kümmern!!


    Aber mich hat auch die Angst vor einer Entlassung im Betrieb abgehalten, wochenlang in eine Rheha zu gehen.


    Ich arbeite in einem privat geführten Altenheim und unser Chef mobbt jeden Mitarbeiten, der krank ist.

  • Hallo, ich habe zwar mittlerweile kein Übergewicht mehr aber mit Strümpfen komme ich in Teufels Küche net klar. Hatte bis jetzt Strümpfe von Sprunggelenk bis Hüfte und zuletzt Kniestrümpfe. Beide sind grausamst anzuziehen und passen nach einigen wenigen Wochen nicht mehr. Ich bin beruflich bedingt am Tag mehrere in besten Zeiten bis zu 9 stunden in Bewegung und das haben beide nicht ausgehalten. Experten hier werden wohl die Hände über dem Kopf zusammen schlagen aber ich ziehe mittlerweile keine Strümpfe mehr an und auch die MLD habe ich zwecks Erfolglosigkeit einstellen lassen. Bermudahosen oder Caprihosen wurden für mich aus nicht erfindlichen Gründen nicht genehmigt ist das ein Kostenfaktor oder gar auch ein Krankheitsfaktor???


    Würde mich sehr interessieren was hinter der Logik steckt oder wie man eventuell etwas genehmigt bekommt mit dem man sich mehr als 4 Wochen problemlos bewegen kann(auf der arbeit) und nicht morgens schon nach einer stunde völlig entnervt ist!!??!


    LG
    Copra88

  • Hallo Copra,


    was haben Sie denn für eine Ödemdiagnose? Davon und von der Form Ihrer Beine hängt es, ab welche Kompressionsbestrumpfung verordnet wird.
    Dass die Strümpfe nach kurzer Zeit nicht mehr passen, kann auch daran liegen, dass sie an nicht entstauten Beinen abgemessen wurden.
    Da kommt es schnell zum Rutschen und unangenehmer Faltenbildung in den Kniekehlen.
    Bei Strümpfen ohne Naht (=rundgestrickt) oft noch etwas unangenehmer.

  • Bermuda und Oberschenkelstrümpfe oder Caprihose und Kniestrümpfe sind ein Kostenfaktor, eine zweiteilige Versorgung ist deutlich teurer, so dass die Kasse nur die entsprechende Kompressionsstrumpfhose genehmigt. Das Rezept kann zwar auf zweiteilige Versorgung ausgestellt werden, es müsste aber eine Begründung dafür geben dass Sie z.B. rheumatische oder arthrotische Beschwerden haben, dann würde das genehmigt werden.
    Übrigens geht die Hose im Liegen leichter anzuziehen als im Stehen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Guten Abend, Frau Dr. Netopil, über Ihre Aussage zwecks der Strümpfe bin ich ziemlich verwundert aber gut persönliche Dinge gehören hier nicht rein.


    Guten Abend, Herr Dr. Schingale, zwecks dieser Argumente von rheumatischen Beschwerden und arthrotischen Beschwerden kann ich nicht mit dienen. Dann bleibt mir nur das resignieren und das Leben zu meistern versuchen ohne Strümpfe und mit viel Humor und der Hoffnung irgendwann mal ein halbwegs normales Leben zu führen in dem ich irgendwann mal Strümpfe finde die passen.


    LG
    Copra

  • Sie könnten auch im Sanitätshaus nachfragen, wie hoch die Differenz zwischen der Einfach- und der Doppelversorgung ist und evtl. die Differenz selbst tragen, wenn es nicht zu hoch ist.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Guten Abend, Herr Dr. Schingale, diesen Versuch habe ich schon vor Weihnachten gestartet aber da hat es mich leicht aus den Schuhen gehoben. Über 100 Euro. Das kann ich derzeit nicht bezahlen. Ehrlich finde ich es einfach nur komisch das man da so einen Atem haben muss. Gibt es nicht einfach eine Art der Bestrumpfung die einer täglichen Belastung in Form von ständiger Bewegung über einen Zeitraum von 6-8 Stunden stand hält, die länger als 4 Wochen passt und die man "normal" anziehen kann ohne dafür morgens ne Stunde mehr einrechnen zu müssen. Auch mit diesen "Anziehhilfen" hat bedauerlicherweise nichts besser geklappt.


    LG Copra

  • Normalerweise kann man eine Flachstrickhose 8-12 Stunden tragen und sie hält ca 6 Monate.
    Waren Sie schon bei einem Endokrinologen, um die Hormonsituation zu klären?
    Wenn die Beinform sehr konisch verläuft, rutschen die meisten Strümpfe. Dazu werden an den Seiten dann mehrfache Stopper eingenäht, damit die Hose sitzen bleibt.Probieren Sie es deoch einfach mal die Hose im Liegen anzuziehen. Es läßt sich leichter ein Marterial von oben nach unten als von unten nach oben ziehen. Diese Methode zeigte mir eine 78 jährige Pateintin mit einer Flachstrickkomprtessionhose bei elephantiastisch veränderten Beinen bei einm Lipödem.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo copra88,


    Ich habe mittlerweile Leistenstrümpfe, bei recht fülligen Oberschenkeln (lipo-lymph-Ödem) und die passen super! Ich bin am Tag minimum 10h unterwegs. Pendle zwischen arbeit und Vorlesungen hin und her, dann noch in irgendeiner Form Sport. Sprich es sind alle ARten von Belastung dabei. Sitzen, stehen, laufen, einfach alles.


    Die Strümpfe machen wirklich alles mit. Also nicht aufgeben! Und vor allem: Mir helfen sie wirklich!