MLD erforderlich?

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, dass mir in diesem Forum jemand helfen kann und einpaar Antworten für mich hat. Habe erst vor einigen Tagen die Diagnose Lipolymphödem bekommen. Ich bin nicht übergewichtig (61,7 kg bei 1,60 m), habe aber verhältnismäßig dicke Beine (Wadenumfang: 41 cm), die mir vor allem bei warmem Wetter und auch nach längerem Sitzen weh tun und auch sehr empfindlich sind. Das habe ich vor einpaar Wochen sehr stark gemerkt, als wir in Italien im Urlaub gewesen sind und meine Beine abends weh taten und geschwollen waren.


    Jedenfalls war ich letzten Donnerstag bei einer Phlebologin und die hat mir rundgestrickte Kompressionsstrümpfe Kl. 2 verschrieben und meinte, dass MLD bei mir noch nicht erforderlich wäre, da es sich um einen "leichten Fall" handeln würde. Ich habe einen neuen Termin in 6 Monaten bekommen und dann würden wir weiter sehen, sagte sie. Im Internet habe ich jedoch schon vielfach gelesen, dass MLD sehr wichtig sei und bei vielen zu einer Besserung geführt hat. Die Kompressionsstrümpfe seien nur zum Erhalt der bei der MLD erzielten Erfolge da. Ist das so richtig? Warum hat die Ärztin mir keine MLD verschrieben? Gibt das Probleme mit der Krankenkasse? Steht mir diese Behandlung zu und wenn ja, wieviele pro Jahr?


    Bin für jede Antwort dankbar.

    LG Luna

    Einmal editiert, zuletzt von luna.83 ()

  • Erst einmal ist die Diagnose zu klären, denn von Anfang an von einem Lipoilymphödem zu sprechen ist Unfug. Wenn Sie dicke Waden haben, die bei längerem Sitzen und Wärme schmerzen, reichen tatsaächlich die Kompressionsstrümpfe aus. Sie verhindern, dass Wasser im Gewebe bleicbt und somit Schweregefühl bis hin zu Schmerzen produziert wird.
    LD ist bei Berührungsschmerzhaftigkeit und deutlichen Schwellungen sinnvoll.Wenn aber bei der Untersuchung keine Ödeme nachweisbar waren, reichen die Strümpfe, nur dann ist die Diagnose in jedem Fall falsch.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Die Diagnose Lipo-Lymphödem wird leider zu häufig gestellt. Wenn Sie keine Verdickungen der Füße (einschließlich Zehen) haben handelt es sich eher um die Neigung zum Lipödem im US-Bereich. Dann reicht die Kompressionsbestrumpfung und vor allem mit Bewegung völlig aus.
    Erst, wenn sich die Beschwerden dann nicht bessern, wäre MLD indiziert.

  • Hallo Dr. Netopil, Dr. Schingale,


    vielen Dank für die Antworten. Die Ärztin meinte schon, dass ich dicke Füsse hätte. Ok, die sind nie wirklich schlank, aber ich fand eigentlich, dass sie zum Zeitpunkt der Untersuchung noch einigermassen ok waren. Als ich im Urlaub war und es auch hier so heiss gewesen ist, waren sie richtig dick. Ich weiss nicht, ob das normal ist und ob ich im Verhältnis zu anderen dicke Füsse habe, aber sie war schon der Meinung. Ob Ödeme tatsächlich festgestellt worden sind, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall bin ich untersucht worden, kann Ihnen nur leider nicht sagen wie sich diese Untersuchungen nennen. Sie hat mich abgetastet, so eine Ultraschall-Untersuchung und meine Beine noch mit einem Gerät untersucht, dass ähnlich wie ein Blutdruckmessgerät war und auch zwei Saugknöpfe hatte. Ich sollte die Füße dabei im Sitzen auf und ab bewegen.


    Wenn ich Sie richtig verstanden habe, soll ich also erstmal abwarten, ob die Kompressionsstrümpfe eine Besserung bringen und falls nicht, mir dann MLD verschreiben lassen.


    Können Sie mir sagen, ob es normal ist, dass mir die Beine am späten Nachmittag bzw. abends trotz der Strümpfe weh tun?


    LG Luna

    LG Luna

  • Nein, sie meinte wirklich die Füße. Sie meinte auch, dass das typisch dafür sei. Meine Beine sind natürlich auch dick und werden bei heissem Wetter und abends noch etwas dicker. Es sind jetzt nicht extrem dicke Beine, aber im Verhältnis zu meinem Oberkörper gesehen, passt es nicht, da ich ansonsten eher schlank bin. Hosen muss ich grundsätzlich 2 Kleidergrößen größer kaufen.


    Sind denn die Schmerzen, die ich abends/nachmittags in den Beinen habe trotz tragen der Kompressionsstrümpfe normal oder sind ggf. die Strümpfe nicht in Ordnung? Ich trage rundgestrickte Kompressionsstrümpfe KKl. 2 von Sigvaris. Von der Größe her scheinen sie auch zu passen. Sie sitzen normal und rutschen auch nicht.


    Können Sie mir auch sagen, wieviele Behandlungen MLD mir pro Jahr zustehen, wenn diese irgendwann mal erforderlich sein wird? Oder kann man das so nicht sagen?

    LG Luna

    Einmal editiert, zuletzt von luna.83 ()

  • Die Schmerzen in den Beinen trotz Bestrumpfung können natürlich auch muskulär bedingt sein und z.B. durch eine Fußfehlstellung (Senk-Spreizfuß) begünstigt werden. Kann man aber nur durch eine Untersuchung klären .


    Die erforderliche Anzahl an LD hinge vom Ödembefund und den Beschwerden ab. Das muss der behandelnde Arzt entscheiden

  • Ich habe auch manchmal Schmerzen in den Beinen. Kommt in dem Fall aber vom Rücken. Eine Entzündung der Rückenmuskulatur nicht ausgeheilt und daher strahlt der Schmerz bei extremen Verspannungen über den Ischias in die Oberschenkel. Oder ich bin wegen des Rückens in der schön warmen Badewanne gewesen. Was für den Rücken gut ist, ist schlecht für die Beine. Und selbst, wenn ich die Beine ( Wanne ist nur 160 cm lang) aus der Wanne habe, strahlt die Wärme natürlich auch in die Beine.


    Alles im Körper wirkt zusammen und hat nicht nur eine Ursache. Kopf hoch und einfach mal beim Orthopäden reinschauen.


    Bea

  • Offensichtlich liegt hier ein Lipödem vor : erstmal keine Angst haben , es ist unangenehm , jA,aber es passiert nichs, manchmal hilft die intermittierende Kompression .
    Ich hatte die schon vor 20 Jahren als Haupteinsatz benutzt , und war , bzw.bin immer überrascht und erfreut , wie angenehm die Pat. das empfinden...


    Ich sagte den Patienten immer , das ist ein BehandlungsVERSUCH , Frau Prof.Reissauer , Charite, ermahnte mich dann : es ist beim Lipödem kein " Versuch" , sondern " das IST die Behandlung- da hat man noch kaum vom Fettabsaugen gesprochen .
    Und Radfahren hilft ,ebenso schwimmen , aber ich weiß , nicht jeder traut sich , mit den Beinen.

  • Hallo alle zusammen,


    erstmal Danke für die Antworten. Ich bin jedoch einwenig verwirrt. Bis vor kurzem wusste ich noch nicht einmal, dass es solche Erkrankungen gibt. Ich hatte schon immer dicke Beine, d. h. vielmehr seit der Puberbät (als Kind war ich ziemlich dünn). Bin auch nur zum Arzt damit gegangen, weil ich in diesem Sommer ziemlich viel Schmerzen hatte. Das hatte ich zwar vorher auch schon, aber nicht so extrem und man läuft ja nicht direkt bei jedem Ziehen oder einbisschen Schmerz hier und da zum Arzt. Dass die Beine sehr berührungs- oder druckempfindlich waren, habe ich so auch für normal gehalten. Ich kann ja schlecht beurteilen, ob ich empfindlicher als andere bin und mit wem spricht man denn auch im Alltag darüber? Ich habe erst gedacht, ich hätte vielleicht irgendwas an den Venen oder vielleicht Wassereinlagerungen in den Beinen. Dann habe ich vor einer Woche von der Ärztin (Phlebologin) die Diagnose Lipolymphödem bekommen und diese Strumpfhose. Viel an Informationen dazu gab es nicht. Da ich noch nie was davon gehört habe, muss ich mich nun also im Internet schlau machen und bin so auf dieses Forum gestoßen. Jetzt schreiben Sie mir alle es handle sich gar nicht um ein Lipolymphödem sondern um ein Lipödem und die Diagnose sei falsch. Ich habe auch schon auf verschiedenen Seiten im Internet gelesen, dass es wohl schwierig sein soll, hierbei die richtige Diagnose zu stellen. Ich frage mich nur wie Sie darauf kommen. Wie machen Sie fest, um welche Erkrankung es sich bei mir handelt ohne mich auch nur einmal gesehen zu haben. Natürlich ist es möglich, dass ich vielleicht nicht die richtige Diagnose bekommen habe. Kann ich auch nicht beurteilen, da ich Null Kenntnis auf diesem Gebiet habe und kein Arzt bin. Mich macht es aber stutzig, dass Sie überzeugt sind, dass dies eine Fehldiagnose ist. Woran erkennen Sie dass es sich ausschließlich um ein Lipödem handelt? Und wenn es nun tatsächlich ein reines Lipödem ist, ist dann die Behandlung (rundgestrickte Kompressionsstrumpfhose, keine MLD) falsch?


    Glücksbea: Danke für den Tipp! Mein Rücken ist aber gottseidank in Ordnung. :)


    Dr. Katz: Das mit dem Schwimmen werde ich auf jeden Fall machen. Klar ist das nicht angenehm mit den Beinen ins Schwimmbad zu gehen, aber die haben bei mir zum Glück noch nicht so extreme Ausmaße. Was ist diese intermittierende Kompression und was bewird sie? Würde ich die eher verschrieben bekommen als die MLD? Danke.

    LG Luna

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  • Hallo !
    Die Schilderung Ihrer Beschwerden und Befunde läßt ein Lipödem vermuten. Darüberhinaus beginnt ein Lipolymphödem erst für viele Jahre als Lipödem . Das Lymphödem kann später hinzukommen. In seltenen Fällen kann ein primäres Lymphödem mit einem ( später entstehenden ) Lipödem zusammen bestehen

  • Was meinen Sie denn genau damit? Woran erkenne ich, dass ich ein Lipödem habe? Ist die Behandlung, die ich bekomme denn auch für ein Lipödem richtig?

    LG Luna

  • Wie ich schon geschrieben habe, meinte die Ärztin, dass meine Füße dick wären und dies typisch dafür sei. Ich kann es vielleicht nicht so beurteilen, weil ich es nicht anders kenne. Es sind auch nicht unbedingt schlanke Füße und ich kann auch nicht alles an Schuhen tragen (sind oft zu eng trotz richtiger Größe). Was genau bei den Untersuchungen rausgekommen ist und was das genau für Untersuchungen waren, weiss ich nicht. Sie hat mich, wie ich schon beschrieben habe untersucht und nichts dazu gesagt oder erklärt, ausser am Ende die Diagnose Lipolymphödem und dass meine Venen in Ordnung seien. Sie sagte auch, dass der Lipödem-Anteil bei mir größer wäre. Ich war ganz schön frustriet, weil sie auch gesagt hat, dass es nicht besser wird, sondern dass wir aufpassen müssen, dass es sich nicht verschlimmert.

    LG Luna